Monate: Dezember 2018

Außeruniversitäre Forschung hat eine lange Tradition in Dresden. Foto: Fraunhofer IPMS

Dresden ist zum Top-Standort außeruniversitärer Forschung gewachsen

5200 Jobs und millionenschwere Forschungsbudgets hängen an den Instituten jenseits der Hochschulen Dresden, 10. Dezember 2018. Dass sich die TU Dresden immer erfolgreicher als Exzellenzuni im innerdeutschen Wettbewerb zu behaupten vermag, wie erst im Herbst wieder bewiesen, liegt zweifellos an besonderen eigenen Anstrengungen – aber auch an der starken Unterstützung durch die zahlreichen außeruniversitären Institute in Dresden. 17 solcher Einrichtungen gibt es heute in der sächsischen Landeshauptstadt, wenn man nur die größten zählt. Sie stehen für ein jährliches Forschungsvolumen von einigen Hundert Millionen Euro und für über 5200 Jobs im Raum Dresden.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden bezuschusst Investitionen kleiner Betriebe

Förderschwerpunkte in Pieschen, Johannstadt, Neustadt und Pirnaischer Vorstadt Dresden, 19. Dezember 2018. Die Stadt Dresden setzt in ausgewählten Stadtvierteln eigene wirtschaftspolitische Akzente – und setzt dafür auch Geld ein: Unternehmer, die ihren Unternehmenssitz in Pieschen, der Neustadt, in der Johannstadt oder in der Pirnaischen Vorstadt haben, können für geplante Investitionen städtische Unterstützung erhalten. Das hat die städtische Wirtschaftsförderung mitgeteilt.

Leichtbauroboter tragen im BMW-Werk Leipzig Kleber auf Scheiben auf. Künftig sollen noch mehr Industrieroboter eingesetzt werden. Foto: BMW

Konjunktur in Sachsen kühlt ab

Ifo-Forscher korrigieren Wachstumsprognosen nach unten Dresden, 19. Dezember 2018. Die neuen Abgasprüf-Verfahren mit all ihren Auswirkungen auf die Autoindustrie, Handelsstreits, Brexit-Unsicherheiten und die abkühlende Konjunktur der Weltwirtschaft dämpfen auch das Wirtschaftswachstum in Sachsen und ganz Ostdeutschland: Die Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungs-Instituts „Ifo“ hat die Prognosen heute um 0,2 Prozentpunkte gegenüber früheren Ansagen herunterkorrigiert.

Foto: eikira, pixabay.com. CC0-Lizenz, Montage: hw

Digitalwirtschaft begrüßt neues Einwanderungsgesetz

Verband „Bitkom“ hofft auf Linderung für Fachkräftemangel Berlin, 19. Dezember 2018. Das neue, liberalere Einwanderungsgesetz für Fachkräfte, auf den sich das Bundeskabinett im Grundsatz geeinigt hat, ist in der deutschen Digitalwirtschaft auf Zustimmung gestoßen: „Das Fachkräftezuwanderungsgesetz hat große Bedeutung bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels“, kommentierte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder vom Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ in Berlin. „Der heute im Bundeskabinett verabschiedete Gesetzesentwurf hat das Potenzial, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, indem er qualifizierte Einwanderung ermöglicht und den Fachkräftemangel lindert.“

Das Senorics-Gründerteam: Dr. Ronny Timmreck, Robert Langer, Dr. Robert Brückner und Dr. Matthias Jahnel begutachten im Labor die Nir-Sensoren. Foto: Senorics

Biersensoren erschnüffeln die Maische

Thomas Bohn und andere Risikokapitalisten stecken 2,3 Millionen in Senorics Dresden Dresden, 19. Dezember 2018. Physiker aus Dresden haben hauchdünne organische Sensoren entwickelt, die erschnüffeln können, ob ein Bier richtig gebraut wird. Dafür setzt die Uni-Ausgründung „Senorics“ die Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIR) ein. Nun sind Risikokapitalisten auf das junge Unternehmen aufmerksam geworden und investieren 2,3 Millionen Euro.

Dr. Ingmar Glauche (links) und Prof. Ingo Röder vom Institut für Medizinische Biometrie und Statistik der TU Dresden entwickeln gemeinsam mathematische Modelle, um die Therapie von Leukämiepatienten zu verbessern. Foto: MF/TUD

Mathehilfe für Krebskranke

Dresdner Modellrechnung: CM-Leukämie bleibt meist auch mit weniger Medikamenten unter Kontrolle Dresden, 18. Dezember 2018. Die allermeisten Patienten mit einer „Chronischen Myeloischen Leukämie“ (CML) könnten den Krebs auch mit weniger Medikamenten dauerhaft in Schach halten. Zu dieser Folgerung sind Mathematiker der TU Dresden, der staatlichen Universität Itajubá in Brasilien und des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) aufgrund von Modellrechnungen gekommen. Das hat die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden mitgeteilt.

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

EU erlaubt Sonderzuschuss für Bosch-Chipfabrik Dresden

Grünes Licht aus Brüssel für strategische IPCEI-Zuschüsse in der Mikroelektronik Dresden/Brüssel, 18. Dezember 2018. Die Europäische Kommission hat die Sondermilliarde für die deutsche und vor allem für die sächsische Mikroelektronik nun endlich genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hervor. Die Extra-Subventionen fließen in „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“ (englisch als „IPCEI“ abgekürzt) wie zum Beispiel die neue Chipfabrik von Bosch in Dresden.

Fingerabdrucksensor im Internet der Dinge. Montage/Foto: Heiko Weckbrodt

Goodix China übernimmt Dresdner Tech-Firma „Commsolid“

Sensorkonzern ist scharf auf sächsisches Wissen um Stromspar-Netze im „Internet der Dinge“ Dresden/Shenzhen, 18. Dezember 2018. Der chinesische Sensorkonzern „Goodix“ aus Shenzhen hat die Dresdner Funktechnologie-Firma „Commsolid“ übernommen. Das hat der vormalige Eigentümer „Hightech-Gründerfonds“ (HTGF) aus Köln mitgeteilt, der sich im Gegenzug aus dem Unternehmen zurückzieht. Den Kaufpreis gaben die Beteiligten nicht bekannt. Die Chinesen, die als Marktführer für Fingerabdruck-Sensoren gelten, waren laut dem Fonds scharf auf die sächsischen Stromspar-Vernetzungslösungen für das „Internet der Dinge“ (IoT) und wollen nun in Dresden weiter investieren.

Reifen sollen sich künftig selbst heilen können und statt eingebetteter Fühler selbst als großer Sensor hergestellt werden. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Fühlende und selbstheilende Reifen für autonome Autos

Doktoranden der TU Dresden entwickeln neuartige Reifengummis Dresden, 17. Dezember 2018. Die Autoreifen der Zukunft heilen sich nach Schäden selbst, erfühlen dank ihrer Nanonerven das aktuelle Wetter sowie den Zustand der Straße unter ihnen und sie machen sich bei Aquaplaning-Gefahr selbstständig hart. Das sehen zumindest die Visionen von drei Nachwuchs-Wissenschaftlern der TU Dresden und des Dresdner Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) vor, die in ihren Doktorarbeiten Reifen-Konzepte für die autonom fahrenden Autos von morgen entwickelt haben.

Die 50-MW-"Big-Battery Lausitz" soll 13 Container umfassen. Frafik (bearbeitet): Leag

Großbatterie für die Lausitz

Leag baut mit der 50-MW-„Big-Battery Lausitz“ einen der größten Batteriespeicher Europas Schwarze Pumpe, 17. Dezember 2018. In der Lausitz entsteht mit der „Big-Battery Lausitz“ einer der größten Batteriespeicher Europas. Das hat die Leag in Cottbus angekündigt. Demnach wird das Energieunternehmen am Kraftwerksstandort „Schwarze Pumpe“ einen 50 Megawatt-Stromspeicher bauen, der direkt an die Kraftwerksinfrastruktur angekoppelt werden soll.

Die Idee beim virtuellen Kraftwerk: Ein Großteil der dezentral erzeugten Energie soll noch im Stadtteil oder in der Kommune umverteilt werden, bevor sie über Umspannwerke weitergeleitet wird. Foto: EWE

Wie Wind- und Solarkraft an den Stromnetzen zerren

Neue Nachwuchsforschergruppe „Saxogrid“ in Dresden und Zittau untersucht Spannungsverzerrungen in Zeiten der Energiewende Zittau/Dresden, 17. Dezember 2018. Die Auswirkungen der Energiewende auf die Stromverteilernetze auf dem Lande und die Energietechnik vor Ort untersucht nun eine neue gemeinsame Nachwuchsforschergruppe „Saxogrid“ der TU Dresden und der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG). Im Fokus stehen dabei, wie sehr die Spannung im sogenannten Mittelspannungsnetz schwankt, wenn Solar- oder Windkraftwerke ihre Energieerträge einspeisen oder plötzlich nicht mehr liefern – und welche Folgen dies für technische Anlagen und die Stromversorgung hat.

Internetfunk fürs Erzgebirge

Größtes bezuschusstes WLAN-Projekt im Freistaat startet Ehrenfriedersdorf, 15. Dezember 2018. 23 Kommunen im Erzgebirge knüpfen mit Landeshilfe ein gemeinsames WLAN-Netz. In Ehrenfriedersdorf hat die Kooperative nun dieses bisher „größte WLAN-Projekt im Freistaat“ Sachsen in Betrieb genommen. Das hat der sächsische Digitalbeauftragte Stefan Brangs mitgeteilt.

Autonom fahrende Autos sollen Unfälle mit Fußgängern mit KI-Hilfe vermeiden. Grafik: Nvidia

Unternehmensberater: Städte unterschätzen Digitalisierung

Hamburg im „Smart City“-Vergleich auf Rang 1, Dresden auf Platz 10 Starnberg, 14. Dezember 2018. Die meisten deutschen Städte unterschätzen noch deutlich die Herausforderungen und Potenziale der digitalen Evolution. Das geht aus einer Einschätzung der Unternehmensberatung „Haselhorst Associates“ aus Starnberg hervor, die dafür 394 Kommunen verglichen hatte.

Die Raumfähre "VSS Unity" von Virgin Galactic beim ersten Kosmos-Flug am 13. Dezember 2018. Foto: Virgin Galactic

Bemanntes „Space Ship Two“ schafft Flug ins All

„Virgin Galactic“ plant privaten Weltraumtourismus Mojave, 14. Dezember 2018. Das Raumfahrtunternehmen „Virgin Galactic“ des britischen Schallplatten-Milliardärs Richard Branson hat einen Meilenstein auf dem Weg zum Weltraumtourismus geschafft: Das neue Schiff „VSS Unity“ vom Typ „Space Ship Two“ hat am 13. Dezember 2018 einen bemannten, Raumflug geschafft und ist unfallfrei zur Erde zurückgekehrt. Das hat Virgin Galactic in der Nacht zu heute mitgeteilt.