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Dresden ist zum Top-Standort außeruniversitärer Forschung gewachsen

Außeruniversitäre Forschung hat eine lange Tradition in Dresden. Foto: Fraunhofer IPMS

Außeruniversitäre Forschung hat eine lange Tradition in Dresden. Foto: Fraunhofer IPMS

5200 Jobs und millionenschwere Forschungsbudgets hängen an den Instituten jenseits der Hochschulen

Dresden, 10. Dezember 2018. Dass sich die TU Dresden immer erfolgreicher als Exzellenzuni im innerdeutschen Wettbewerb zu behaupten vermag, wie erst im Herbst wieder bewiesen, liegt zweifellos an besonderen eigenen Anstrengungen – aber auch an der starken Unterstützung durch die zahlreichen außeruniversitären Institute in Dresden. 17 solcher Einrichtungen gibt es heute in der sächsischen Landeshauptstadt, wenn man nur die größten zählt. Sie stehen für ein jährliches Forschungsvolumen von einigen Hundert Millionen Euro und für über 5200 Jobs im Raum Dresden.

Zwei Dutzend Institute angesiedelt

Rechnet man noch die inzwischen eingegliederten Zentren wie das CNT oder das Comedd sowie private Einrichtungen wie das Institut für Holztechnologie oder das Institut für Luft- und Kältetechnik hinzu, gibt es etwa zwei Dutzend Forschungseinrichtungen jenseits der Hochschulen und der Uni in der Stadt.

Viele Wirtschaftskooperationen werden nicht an große Glocke gehangen

Und deren Bedeutung für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort wird oft genug noch unterschätzt, weil viele ambitionierte Projekte gar nicht an die große Glocke gehangen werden. Manches Dresdner Unternehmen ist durch Kooperationen mit Fraunhofer deutlich konkurrenzfähiger geworden oder überhaupt erst wieder auf den grünen Zweig gekommen. Zudem sorgen auch die Grundlagenforscher von Helmholtz, Planck & Co. auch für eine stärkere nationale und internationale Vernetzung.

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Außeruniversitäre Forschung in Sachsen – ein Überblick

Wissenschaftsministerin Stange: Institute decken große thematische Bandbreite ab

„Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen arbeiten im Freistaat in einer großen thematischen Bandbreite von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendungsreife unter anderen in den Bereichen in Mikro- und Nanoelektronik, Materialwissenschaften, Produktionstechnologien, Energie, Umweltwissenschaften, Biotechnologie, Naturwissenschaften und Medizin“, schätzt die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) ein. „Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen wirken mit den Universitäten eng zusammen, sodass Forschung und Lehre davon profitieren. Ziel der Forschung muss es sein, nachhaltige Antworten auf die großen Herausforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu finden.“

Schon vor der Wende gab es viele Akademie-Institute in Dresden – und das einzige private Forschungsinstitut der DDR

Diese Forschung jenseits der offiziellen Hochschulen hat im Übrigen nicht erst 1990 begonnen, sondern hat eine lange Tradition: Viele der Institute, die die großen deutschen Forschungsgemeinschaften ab 1990 in Dresden und Sachsen übernahmen oder gründeten, hatten Vorläufer in der DDR. Dazu gehörten vor allem frühere Einrichtungen der DDR-Akademie der Wissenschaften, Querschnitts-Forschungszentren der großen Kombinate, aber auch das private Forschungsinstitut von Manfred von Ardenne – das einzige Privatinstitut der DDR. Aus diesen wissenschaftlichen Kernen der Vor- und Nachwendezeit ist heute eines der stärksten und wichtigsten Cluster außeruniversitärer Forschung in Deutschland gewachsen: In Ostdeutschland ist Dresden der unangefochtene Primus in diesem Sektor. Und allein die Fraunhofergesellschaft unterhält hier zehn Institute und Teilinstitute mit insgesamt knapp 2200 Mitarbeitern und 216 Millionen Euro Jahresbudget – damit ist die Stadt ein Spitzenstandort für Fraunhofer.

Autor: Heiko Weckbrodt

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt