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Dresden bleibt Taktgeber für den 5G-Mobilfunk

Ohne nanoelektronik, moderne Sensoren und schnelle Datenverbindungen - zum Beispiel über 5G-Funk oder Licht-WLAN (Li Fi) - werden die hochautomatisierten Fabriken der "Industrie 4.0" nur schwer realisierbar sein. Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden arbeitet in der „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ (FMD) aich an solchen Lösungen. Abb.: IPMS

Ohne Nanoelektronik, moderne Sensoren und schnelle Datenverbindungen – zum Beispiel über 5G-Funk oder Licht-WLAN (Li Fi) – werden die hochautomatisierten Fabriken der „Industrie 4.0“ nur schwer realisierbar sein.  Abb.: IPMS

500 Spezialisten beraten auf IEEE-Gipfel über Weg zur 5. Mobilfunkgeneration

Dresden, 18. September 2017. Rund internationale 500 Mobilfunk-Experten treffen sich heute in Dresden zum „IEEE 5G Summit“. Auf diesem Gipfeltreffen im Internationalen Kongresszentrum wollen die Wissenschaftler und Industrievertreter den weiteren Weg hin zur fünften Mobilfunk-Generation („5G“) festklopfen und Anwendungsbeispiele zu diskutieren. Gastgeber ist das „5G Lab Germany“ der TU Dresden, das zu den wichtigsten Taktgebern der 5G-Entwicklung zählt.

Neue Trends wie Edge Clouds, Taktiles Internet und Cobotics im Fokus

Schwerpunkte der Konferenz sind beispielsweise der Schaltkreisentwurf für 5G-Chips, die notwendigen Netzwerk-Architekturen und dezentrale Computerwolken („Edge Clouds“). Letztere werden besonders wichtig sein, da 5G schon jetzt als Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren und für die Industrie 4.0 gelten. Um aber Autos vollautomatisch durch Stadtverkehre zu lotsen, Roboter in hochautomatischen Fabriken zu vernetzen und sie zur Zusammenarbeit mit Menschen („Cobotics“) zu befähigen, werden enorme Datenmengen durch die neuen Mobilfunk-Netze zu lotsen zu sein. Auch müssen die Ingenieure die Reaktionszeiten dieser vernetzten Technik unter eine Millisekunde drücken, gewissermaßen Echtzeit-Reaktionen zu ermöglichen („Taktiles Internet“).

Und dafür werden wiederum winzige Supercomputer gebraucht, die zum Beispiel in Autos und Straßenlaternen installiert und drahtlos per 5G vernetzt werden sollen. Dieses neue Netz zum Steuern, das Taktile Internet, werde „die Welt nochmal so beeinflussen wie die Handys von heute es bereits getan haben“, betonte 5G Lab-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis.

Prof. Frank Fitzek leitet den Telekom-Stiftungslehrstuhl für Kommunikationsnetze an der TU Dresden. Hier ist er im Show-Raum des 5G-Labs zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Frank Fitzek leitet den Telekom-Stiftungslehrstuhl für Kommunikationsnetze an der TU Dresden. Hier ist er im Show-Raum des 5G-Labs zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden schon zum 2. Mal Gastgeber für IEEE-Gipfel

Weil die Dresdner Mobilfunk-Forscher um Prof. Gerhard Fettweis und Prof. Frank Fitzek da schon heute ganz vorne mitmischen, hat die internationale Ingenieurs-Vereinigung IEEE die sächsische Landeshauptstadt nun bereits zum zweiten Mal für den 5G-Gipfel ausgewählt. Die Organisatoren erwarten auch Vertreter nahezu aller wichtigen europäischen Telekommunikations-Unternehmen, darunter die Deutsche Telekom, Vodafone, Ericsson, Nokia, National Instruments, Rohde & Schwarz, und IDT.

Der Dresdner TU-Professor Gerhard Fettweis (r.) führt Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Mitte) und Vodafone-Manager Philip Lacor den neuen 5G-Mobilfunk vor. Foto: Vodafone

Der Dresdner TU-Professor Gerhard Fettweis (r.) führt Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (Mitte) und Vodafone-Manager Philip Lacor den neuen 5G-Mobilfunk vor. Foto: Vodafone

Gründungsboom durch 5G in Sachsen?

Branchenbeobachter rechnen damit, dass der 5G-Mobilfunk schrittweise ab dem Jahr 2020 weltweit freigeschaltet wird. Hiesige Forscher und Wirtschaftsförderer erhoffen sich davon gerade auch in Dresden erhebliche ökonomische Wachstumsimpulse. „Die bei 5G entstehenden innovativen Lösungen sind auch für sächsische Unternehmen interessant, da sie helfen können, neue Geschäftsfelder zu erschließen“, unterstrich Prof. Frank Fitzek. „Wir möchten die Unternehmen der Region ausdrücklich ermutigen, diese großartige Chance zu nutzen!“

Mehr Infos im Netz: 5gsummit.org/dresden/

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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