Monate: Oktober 2018

Petawatt-Laser am HZDR. Mit solchen Lasern will Professor Ralf Schützhold Teilchen aus dem scheinbaren "Nichts" hervorzaubern. Foto: HZDR, Oliver Killig

Elektronen-Angeln im kosmischen Nichts

Rossendorfer Physiker Schützhold will mit Superlasern in den kosmischen Dirac-See tauchen Dresden, 12. Oktober 2018. Umso mehr Superlaser, 90-Tesla-Spulen, Ionenkanonen und künstliche Erdkerne die Experimentatoren im „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) in die Hände bekommen, umso extremer sind die Zustände, in die sie die Materie in ihren Laboren versetzen: Sie sperren die Proben in starke Magnetfelder ein, die jedes Smartphone sofort grillen würden, versetzen sie ins Innere von Neutronensternen und an den Anfang der Welt, mitten hinein in den Urknall. Um besser zu verstehen, was genau da eigentlich in ihren Vakuumkammern passiert, haben sie sich Schützenhilfe bei Professor Ralf Schützhold geholt. Der 44-Jährige baut nun am Stadtrand von Dresden eine Gruppe für „Theoretische Physik“ auf. Drei Mitstreiter hat schon gefunden, zehn schlaue Köpfe soll die Gruppe in naher Zukunft umfassen.

Cyberkriminelle sollen sich durch Phishing-Anrufe Zahlungscodes ergaunert und Millionenschäden angerichtet haben. Themenfoto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

„Digitaler Dauerbeschuss“ auf deutsche Industrie

Bitkom: Kriminelle wie Staatshacker verstärken Cyberattacken Berlin, 11. Oktober 2018. „Die deutsche Industrie steht unter digitalem Dauerbeschuss – von digitalen Kleinkriminellen über die organisierte Kriminalität bis zu Hackern im Staatsauftrag. Das hat Präsident Achim Berg vom deutschen Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin eingeschätzt. „Qualität und Umfang der Cyberangriffe werden weiter zunehmen“, prognostizierte er.

Roskosmos hat per Twitter dieses Foto von Nick Hague und Alexey Owschinin verbreitet. Foto: Bildschirmfoto von Twitter/Roskosmos

Sojus-Start misslungen, Astronauten geborgen

Baikonur, 11. Oktober 2018. Über dem russischen Kosmodrom Baikonur ist es beinahe zu einer Katastrophe gekommen: Ein russisches Sojus-Raumschiff mit zwei Raumfahrern an Bord sollte zur ISS fliegen. Es hat aber kurz nach dem Start Antriebsprobleme am Booster bekommen, daher hat das Kontrollzentrum den weiteren Aufstieg abgebrochen. Das Raumschiff landete in einem ballistischen Sinkflug.

Dr. Roman Tkachov begutachtet an einem Dispensdrucker im Fraunhofer IWS Dresden eine Folie, die er mit zwei verschiedenen leitenden Polymeren bedruckt hat. »PEDOT:PSS« ist ein Polymer mit positiven Ladungsträgern (»p-leitend«), während »Poly(Kx[Ni-itto])« negative Ladungsträger transportiert (»n-leitend«). Dies zeigt auch: Die Polymere des IWS lassen sich mit Standard-Techniken wie Druckern oder Rotationsbeschichtung verarbeiten. Foto: Fraunhofer-IWS Dresden

Winzige Energiesammler

Fraunhofer Dresden entwickelt leitfähige Polymertinte für kleine thermoelektrische Generatoren Dresden, 11. Oktober 2018. Das „Internet der Dinge“ gewinnt in der Wirtschaft bereits Gestalt: In der Landwirtschaft überwachen Sensoren den Reifegrad von Weintrauben und Äpfeln, in Fabriken kontrollieren sie jeden einzelnen Fertigungsschritt. Keiner aber hat Zeit, Geld und Personal genug, um Stromleitungen durch die Felder zu legen oder ständig Leute loszuschicken, um Ackersensoren immer wieder mit neuen Batterien zu bestücken. Sprich: Diese künstlichen Augen müssen sich autark mit Strom versorgen: Durch biegsame organische Solarzellen oder durch winzige thermoelektrische Generatoren, die aus Wärme Strom machen. Experten vom Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden haben nun neue Materialien entwickelt, mit denen die Ausbeute solcher Kleinstgeneratoren deutlich steigen könnte.

Tüfteln an besseren Lebensmittel-Verpackungen: die Dresdner IVV-Forscher. Foto: Fraunhofer IVV

Knappe Million Euro für Fraunhofer-Lebensmittelingenieure in Dresden

Bund fördert Entwicklung automatischer Reinigungssensoren Dresden, 10. Oktober 2018. Immer mehr Geschmacksrichtungen wollen die Deutschen in ihren Limonaden, Joghurten und Schokoladen probieren. Die Kehrseite dieser gustatorischen Vielfalt: Die Lebensmittel-Fabriken müssen für die vielen Sortenwechsel immer häufiger ihre Bio-Reaktoren und Gärbehälter auswaschen. Mehr Reinigungsmittel kosten nicht nur mehr Geld, sondern belasten letztlich auch die Umwelt. Daher will ein Konsortium unter Fraunhofer-Führung neue Sensoren für die Lebensmittelindustrie entwickeln. Die sollen dafür sorgen, dass deren Anlagen automatisch ihren tatsächlichen Säuberungsbedarf berechnen – und letztlich Reinigungsmittel sparsamer einsetzen. Das Bundesernährungsministerium hat der Dresdner Außenstelle des „Fraunhofer-Instituts für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik“ (IVV) nun für das Projekt „Sensorbasierte Überwachung des Reinigungsbedarfs und des Reinigungsergebnisses in geschlossenen Systemen“ 970.000 Euro Innovationsförderung zugebilligt. Das hat der Dresdner Bundestagsabgeordnete Andreas Lämmel (CDU) mitgeteilt.

Je nachdem, ob sie gesund oder krebsversucht sind, haben Blutkörperchen unterschiedliche mechanische Eigenschaften. Das junge Unternehmen Zellmechanik Dresden hat ein Verfahren entwickelt, um so schnell Blutproben zu analysieren. Beim Investorenkongress in Dresden warb die Firma um Risikokapital. Abb.: Aruschan Schambulatowa, Wikipedia, CC3-Lizenz

Gründerpreis für Zellmechanik Dresden

KfW-Bankgruppe zeichnet Landessieger aus Dresden/Frankfurt am Main, 8. Oktober 2018. Die KfW-Bankengruppe hat die „Zellmechanik Dresden“ mit einem Gründerpreis ausgezeichnet, weil es Blutanalysen mit einem neuen Verfahren beschleunigt hat: Die Dresdner Uni-Ausgründung ist sächsischer Landessieger im Wettbewerb „KfW Award Gründen 2018“ geworden, teilte die Bankengruppe heute in Frankfurt am Main mit.

Oragnische Solarzellen an einer Fassade im Duisburger Hafen. Foto: Duisport

Duisburger Hafen mit organischen Stromsammlern beklebt

Heliatek Dresden liefert weltweit größte Installation dieser Art Duisburg/Dresden, 8. Oktober 2018. Der Duisburger Hafen sammelt Sonnenstrom mit organischen Solarfolien. Das hat das Dresdner Unternehmen „Heliatek“, das die 185 Quadratmeter Solarzellen hergestellt hat. Es handele sich um die weltweit größte Installation mit organischen Solarfolien, betonte das Unternehmen.

Die QT-Roboter aus Luxemburg sollen autistischen Kindern helfen, Gefühle richtig einzuordnen. Foto: LuxAI

Roboterfreunde für autistische Kinder

Junge Hightech-Firmen stellen sich in Dresden den Risikokapitalisten vor Dresden/Luxemburg, 8. Oktober 2018. Roboter werden zum Freund und Helfer für autistische Kinder: Das junge Luxemburger Unternehmen „LuxAI“ will spezielle Roboter mit einer einfühlsamen „Künstlichen Intelligenz“ (KI) ausstatten. Der künstliche Freund soll jungen Patienten mit sozialen Entwicklungsstörungen helfen, die Emotionen anderer Menschen zu erkennen und damit umzugehen. Dabei setzt die Ausgründung der Uni Luxemburg einen sogenannten QT-Roboter ein, der auf einem Bildschirm am Kopf ein Gesicht mit verschiedenen Gefühlsausdrücken anzeigen kann.

Mit einer speziellen app lässt sich das IoT-Elektrofahrrad orten. Foto: Vodafone

Fahraddieb-Jagd im Internet der Dinge

Wie ich für wenige Stunden ein eBike besaß, einem Fahrraddieb hinterherjagte und dank IoT und Polizeidauerdienst dem Klauer die Ernte verhagelte Dresden, 5. Oktober 2018. Ein sonniger Donnerstag ist in Dresden angebrochen. Genau das richtige Radelwetter und – Yippie-ya-yeah! – ein großer Telekommunikations-Konzern hat mir ein Elektrofahrrad zum Testen gegeben. Das Besondere daran? Der Prototyp hat eine eingebaute SIM-Telefonkarte fürs „Internet der Dinge“. Wozu die im Drahtesel gut ist? Dazu später. Erstmal aufladen, das elendig schwere Teil die Treppen daheim runterwuchten – und der sonnige Ausflug durch den Großen Garten gen Stadtzentrum beginnt.