Monate: Oktober 2018

Der elektrische Fernbus tankt laut Flixbus-Angaben nur Ökostrom. Foto. Flixbus

Flixbus startet Elektrobus-Fernlinie

Blauer E-Bus pendelt ab morgen zwischen Frankfurt und Mannheim Frankfurt/Mannheim, 24. Oktober 2018. Die erste deutsche Elektrobus-Fernlinie seit Jahrzehnten geht in Betrieb: Ab morgen lässt der Busflotten-Betreiber „Flixbus“ einen blauen vollelektrischen Bus zwischen Frankfurt und Mannheim viermal täglich pendeln. Das hat „Flixbus“-Deutschlandchef Fabian Stenger angekündigt. Im Frühling 2018 hatte das Münchner Unternehmen bereits eine elektrische Fernbuslinie zwischen Paris und Amiens gestartet.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Digitale Reha-Assis und schlaue Arztliegen

Rund 250 Lebenswissenschaftler treffen sich zur „Bionection“ in Dresden Dresden, 24. Oktober 2018. Jenseits der teuren medizinischen Großgeräte wie Magnetresonanztomograph oder gar Protonenbeschleuniger wachsen auch im klinischen Alltag die Medizin, Mikroelektronik, naturwissenschaftliche Analysetechnik und Sensortechnik zusammen. Gerade in Sachsen gibt es dafür viele Beispiele. Um diese Erfindungen bekannter zu machen und in wirtschaftliche Erfolge umzumünzen, hat der sächsische Branchenverband „Biosaxony“ rund 250 Wissenschaftler, Unternehmer, Finanziers und Politiker nach Dresden geholt. Während der Tagungen „Bionection“ und „flexMED“ tauschen sie sich derzeit im Deutschen Hygienemuseum zwei Tage lang über Fortschritte in der Krebsdiagnostik und Bioinformatik und über die neuesten Trends in den sogenannten „Lebenswissenschaften“ aus.

Die Fotomontage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt die in Deutschland entwickelte Künstliche Intelligenz "Cimon" in der ISS. Montage: DLR

Die Sojus-Fluchtkapsel ist immer startbereit

MAN-G ymnasiasten löchern per Funk den Astronauten Gerst auf der ISS Dresden. Der Teilchenhagel aus dem All übertönt alles Getuschel. Fast mag man sich am Ufer des tobenden Atlantiks wähnen – so laut ist das kosmische Rauschen, das die Lautsprecher in die Keller-Aula des Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums (MAN) an der Haydnstraße übertragen. Um die Zeit zu überbrücken, bis die echte ISS fast senkrecht über Dresden steht, gibt es Wissensfutter: Ein Junge im blauen T-Shirt dirigiert die computeranimierte Raumstation auf einer großen Leinwand hin und her, erklärt den 180 Mitschülern, wer welches tonnenschwere Modul gebaut hat und wozu es gut ist. 10.25 Uhr verziehen sich unisono die Gesichter: Statt nach Meer klingt es plötzlich, als ob ein Auto in die Müllpresse geraten ist. Und dann, recht klar, die Stimme des deutschen Astronauten Alexander Gerst: „Hallo Dresden, hallo Dessau.“ Brausender Beifall tost durch die Aula – lange genug haben die MAN-Gymnasiasten diesen Moment vorbereitet.

Ein Techniker arbeitet am „European Service Module“ (ESM) für das Orion-Raumschiff. Foto: ESA/A. Conigli

Deutsche liefern Kraftwerk für Marsreisen

„European Service Module“ aus Bremen soll Orion-Raumschiff der NASA versorgen Bremen/Kennedy Space Center, 24. Oktober 2018. Deutsche Ingenieure haben das „Kraftwerk“ für das kommende Langstrecken-Raumschiff „Orion“ der USA gebaut und liefern dieses „European Service Module“ (ESM) nun an die US-Raumfahrbehörde Nasa. Das mobile Kraftwerk soll Mitte November im Kennedy Space Center in Florida eintreffen, kündigte die Nasa an.

Rund 10.000 Galaxien sind auf diesem Bild der Hubble-Mission zu sehen. Das umfangreichste Porträt des sichtbaren Universums zeigt auch die ersten Galaxien, die kurz nach dem Urknall entstanden sind. Foto. NASA/ESA/S. Beckwith(STScI) and The HUDF Team.

Urknall-Experimente gegen die Neugier der NSA

Rossendorfer Forscher wollen spinnefeinde Kerne fangen und verschränken Dresden, 23. Oktober 2018. Physikprofessor Ralf Schützhold vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) will mit Kollegen aus Hamburg und Freiburg im Labor den Urknall nachstellen, mit dem unser Universum von etwa 13,8 Milliarden Jahren wahrscheinlich entstand. Sie möchten damit herausfinden, wie alles begann, und wie sich die Quantenphysik für Telefonate einspannen lässt, bei denen der „Große Bruder“ 100pro nicht mithören kann. Ein entsprechendes Experimentier-Konzept haben die Wissenschaftler nun in der Fachzeitschrift „Physical Review A“ zur Diskussion gestellt.

Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus (l.) und Hauptanteilseigner Stefan Quandt neben dem schwarz verkleideten „MyReserve“-Energiespeicher. Foto: Ben Gierig, Solarwatt

Im Quali-Wettlauf mit den Chinesen

Solarwatt Dresden ist sechs Jahre nach Pleite immer noch auf Quandt-Zuschüsse angewiesen – Umsatz mit Energiesammlern und Speichern steigt aber Dresden, 23. Oktober 2018. Obgleich sich die deutsche Photovoltaik-Geschichte bisher eher wie ein Trauerspiel mit zahlreichen Opfern denn wie eine Erfolgs-Story liest: Wer bei der Entwicklung von Solartechnik auf Qualität, Technologien und Innovationen setzt, kann sich auch heute noch gegen die so übermächtige chinesische Konkurrenz durchsetzen. Davon ist Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus überzeugt.

Das Lautrepertoire der Bonobos ist eine ganze Oktave höher angesiedelt als bei Schimpansen. Foto: Cédric Girard-Buttoz, LuiKotale, D.R. Kongo

Bonobo-Affen geben sich als Kinder aus

EVA-Forscher: Zwerg-Schimpansen versuchen sich durch hohe Töne kleiner zu machen als sie sind Leipzig, 22. Oktober 2018. Zwerg-Schimpansen tragen ihren Namen wohl mit Bedacht: Diese auch Bonobos genannten Affen versuchen nämlich, durch ihre Laute kleiner zu erscheinen als sie sind. Das haben Forscher des Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (EVA) in Leipzig aus ihren Stimmhöhe-Untersuchungen an Tieren geschlussfolgert.

Dr.-Ing. Monireh Fazeli zeigt einen Kohlefaser-Strukturknoten, wie er für Maschinen-Tragwerke verwendet werden soll, Derzeit absolviert die Dresdner Textilwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt im Centre for Advanced Composite Materials (CACM) an der University of Auckland in Neuseeland Foto: Richard Ng

Industrieclub Sachsen zeichnet Ingenieurin für Hightech-Knotenmuster aus

Dresden, 22. Oktober 2018. Weil sie in ihrer Doktorarbeit einen Verfahren beschrieben hat, wie Auto- und Flugzeugbauer leichte Rahmen aus Karbonfasern knoten können, bekommt Dr.-Ing. Monireh Fazeli­ Zoghalchali der TU Dresden den diesjährigen Innovationspreis des Industrieclubs Sachsen. Das hat das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) mitgeteilt, an dem sie promoviert hat.

Montage der 5G Antenne auf dem Hamburger Fernsehturm in 185 Metern Höhe. Foto: deutsche Telekom

Mobilfunk-Treffen zu Funklöchern in Sachsen

Weiße Flecken und 5G im Fokus Dresden, 22. Oktober 2018. Zu einem „Mobilfunkdialog“ über die „Weißen Flecke“ und den Start der fünften Mobilfunk-Generation „5G“ in Sachsen treffen sich morgen Vertreter der sächsischen Staatsregierung und der großen Telekommunikations-Konzerne Telekom, Vodafone und Telefónica. Das hat Digitalisierungs-Staatssekretär Stefan Brangs angekündigt, der zu dem Treffen eingeladen hatte.

Sammlerstück und einfach ein hübsches Spielzeug: Weiblicher Aufziehroboter im Stil der Futuristen. Foto: Heiko Weckbrodt

Service-Roboter immer gefragter

Steigende Umsätze mit künstlichen Bauern, Chirurgen und Haushaltshelfern Tokyo, 21. Oktober 2018. Vor allem europäische Unternehmen machen immer bessere Geschäfte mit Service-Robotern. Darauf hat die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Tokyo hingewiesen. Gefragt sind sowohl chirurgische Roboter und künstliche Lageristen wie auch robotische Hilfskräfte für den Heimeinsatz.

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

MIT begrüßt günstigere Sozialversicherung für Freiberufler

Bundestag kippt die bisherige hohe Mindestbeitrags-Bemessungsgrenze Leipzig, 20. Oktober 2018. Die CDU-nahe Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) Sachsen hat die geplante Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Freiberufler und andere Selbstständige mit niedrigem Einkommen begrüßt. „Dieser Beschluss war längst überfällig“, betonte der sächsische MIT-Vorsitzende Markus Reichel. „Hiermit sorgen wir dafür, dass vor allem Einzelunternehmern und Freiberufler mehr Geld zur eigenen Verfügung bleibt. Auch Gerade auch Neugründer und Start-ups würden von der Neuregelung profitieren.

Flüchtlinge, Migranten, Einwanderer, Familiennachzug

Einwanderung polarisiert Europäer

Im Durchschnitt wird Migration aber positiver gesehen Kiel, 19. Oktober 2018. Die Europäer sehen Einwanderung heute tendenziell positiver als noch vor 15 Jahren. Gleichzeitig aber polarisiert dieses Thema die jeweiligen Bürgergesellschaften stärker als zuvor. Das hat eine Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel ergeben. Die Forscher stützten sich dabei auf Umfragen im Zuge des „European Social Survey“ (ESS), der seit 2001 Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensmuster der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Europa zu messen versucht.