Alle Artikel mit dem Schlagwort: CO2

Arbeiter verladen das Synthesebenzin in Freiberg. Foto: Tubaf / Bergakademie Freiberg

Freiberg produziert 55.000 Liter Synthese-Benzin im Dauerbetrieb

Als Ausgangsstoff dient Methanol aus der Papierindustrie Freiberg, 2. Februar 2024. Die Produktion von „grünem“ Synthese-Kraftstoffen funktioniert auch in größeren Mengen und im Dauerbetrieb. Diesen Nachweis haben Forscher in Sachsen nun laut eigenen Angaben an einer Großversuchsanlage erbracht: Nach einer ersten Tranche von 15.000 Litern Anfang 2023 haben sie vom Oktober bis Dezember 2023 im Dauerbetrieb weitere 55.000 Liter Benzin aus Biomethanol, einem Nebenprodukt der Papierindustrie, erzeugt. Das hat heute die federführende Bergakademie Freiberg mitgeteilt.

Carbonnetze ersetzen Stahl als Beton-Bewehrung. Im Hintergrund ist das entstehende Carbonbetonhaus "Cube" in Dresden zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Bauforschungszentrum startet 2024 in Bautzen

Initiator Curbach kündigt Auftakt mit vier Forschungsschwerpunkten an Bautzen/Dresden, 20. November 2023. Im Jahr 2024 beginnt der mehrjährige Aufbau des geplanten Bau-Forschungszentrums „Lab – Living Art of Building“ in Bautzen mit zunächst vier Fokusthemen. Das hat Projektleiter Prof. Manfred Curbach von der Technischen Universität Dresden (TUD) heute angekündigt.

Kühe - hier ein paar französische Rindviecher in Etretat - pupsen und setzen dabei Methan frei. Womöglich könnte verändertes Tierfutter auf Basis neuer mikrobiologischer Erkenntnisse diese Effekte mindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Mikroben gegen Treibhaus-Gase

Änderungen bei Reisanbau und in Viehställen könnten womöglich Methan-Bilanz verbessern Dresden, 19. November 2023. Mikroben können – richtig eingesetzt – zum Klimaschutz beitragen und die globalen Methan-Ausstöße mindern. Das hat ein internationales Forscher-Kollegium eingeschätzt, in dem unter anderen der Biologe Prof. Michael Rother von der TU Dresden mitgewirkt hat.

Das Kunstwerk "Feldzeichen" im Findlingspark Nochten interpretiert das Thema "Findlinge und Eiszeit". Foto: Peter Weckbrodt

Volkswirt: CO2-Preisexplosion verteuert Strom am meisten

Gaspreis-Schock nach russischer Invasion ist längst in den Hintergrund getreten Dresden, 3. November 2023. Haupttreiber für die hohen deutschen Strompreise ist längst nicht mehr der Gaspreis-Schock im Gefolge des Ukraine-Krieges, sondern „immer mehr der CO2 Preis“. Darauf hat Prof. Alfons Weichenrieder von der Uni Frankfurt am Main in einem Gastbeitrag für „Ifo Dresden berichtet“ hingewiesen. Insofern handelt es sich hier vor allem eine umweltpolitisch gewollte Verteuerung. Ob der Staat mit dem sogenannten „Brückenstrompreis“ dagegen ansubventionieren sollte, sei eher fraglich.

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf verfügt Supercomputer, mit denen sich Algorithmen für noch leistungsstärkere Rechner schon mal testen lassen. Foto: Detlev Müller für das HZDR

Umweltbilanz für Rechentechnik verschlechtert sich: 50 % mehr CO2 bis 2030

Der Kehrseite von Online-Handel, KI & Co.: Forschungsfabrik Mikroelektronik stellt Studie in Dresden vor Berlin/Dresden, 26. Oktober 2023. Die digitale Transformation unserer Gesellschaft hat eine ökologische Kehrseite: 2030 werden Rechenzentren, Kommunikationsnetze und Rechentechnik in Privathaushalten für über 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß und andere Treibhausgase verantwortlich sein – ein Zuwachs um rund 50 Prozent gegenüber dem heutigen Stand. Das hat das Kompetenzzentrum „Green ICT“ der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) beim Mikrosystemtechnik-Kongress in Dresden prognostiziert.

Hanna Ojanen von Carbo Culture (links), Jason Cole von Macrocarbon und Philipp Hahn von Enadyne haben sich für die zweite Runde im Wettbewerb „Carbon-to-Value“ der Bundessprungagentur qualifiziert. Foto: Felix Adler für Sprind

Algenfarm als Benzinproduzent

Bundes-Sprungagentur verteilt sieben Millionen Euro für neue Ansätze, CO2 aus der Umwelt zu saugen Bremerhaven/Leipzig, 26. April 2023. Die Kraftstoffe für unsere Schiffe, Flugzeuge und Schwerlaster wird künftig womöglich nicht mehr aus Erdöl gewonnen, sondern aus gewaltigen Algenfarmen im Ozean. Und diese Farmen sollen sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Neben dem umweltfreundlicheren Sprit-Nachschub könnten die Algen nämlich auch bereits in die Umwelt entwichenes Kohlendioxid (CO2) wieder binden. Das sieht das Konzept des jungen Unternehmens „Macrocarbon“ vor – und damit hat es diese Ausgründung des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven auch in die nächste, mit insgesamt sieben Millionen Euro dotierte Runde im Wettbewerb „Carbon-to-Value“ (auf Deutsch etwa: „Wert aus Kohlenstoff“) geschafft, den die Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) in Leipzig ausgeschrieben hat. Den Algenfarmern winken nun rund 2,3 Millionen Euro, um ihre Idee bis zum Herbst 2024 weiter in Richtung Praxisreife voranzutreiben. Das geht aus einer Mitteilung der Bundes-Sprungagentur hervor.

In Freiberg entwickelt die KKT-Forschungsgruppe unter anderem mit dieser Schlacke-Gasifizierungsanlage an neuen Reycling-Verfahren. Foto: Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, TU Bergakademie Freiberg

Flugzeugsprit aus Plastemüll

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS baut Kohlenstoff-Kreislaufforschung in Freiberg aus Freiberg/Dresden, 11. Januar 2023. Damit die deutsche Industrie künftig Plastemüll, Schlacke und andere kohlenstoffhaltige Abfälle besonders effizient in Kerosin und Elektro-Sprit verwandelt, statt sie zu verbrennen, baut das „Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) aus Dresden seine Forschung an Kohlenstoff-Kreislaufprozessen in Freiberg aus. Dafür übernimmt es die 20-köpfige Freiberger Forschungsgruppe „Kohlenstoff-Kreislauftechnologien“ (KKT). Das hat das IKTS nun mitgeteilt.

Das sind die bisher besten Aufnahmen, die der Menschheit durch das Hubble-Teleskop von unserem Nachbar-Sonnensystem vorliegen, das aus drei Sternen besteht: dem hier nicht sichtbaren roten Zwerg Proxima Centauri sowie dem Doppelgestirn Alpha Centauri A (links) und B (rechts). Abb.: ESA/NASA

Mit Superlasern zu den Sternen: Luft- und Raumfahrtkongress in Dresden

Rund 700 Experten wollen sich über Öko-Antriebe für Flugzeuge, neue Raumsonden-Konzepte und kosmische Küsse austauschen Dresden, 8. September 2022. Bringen uns schon bald superschnelle Sonden mit neuartigen Laserantrieben Kunde von Alpha Centauri und anderen Nachbar-Sonnensystemen, die mit chemischen Raumschiffantrieben nahezu unerreichbar erscheinen? Können fliegende Brennstoffzellen und „nasse Gasturbinen“ für fast abgasfreie Flugzeuge sorgen? Und wie fühlt sich eigentlich ein kosmischer Kuss an? Über diese und weitere Weichenstellungen für die Zukunft wollen sich Forschende, Ingenieure und Professoren aus Deutschland und dem Ausland auf dem „71. Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress“ (DLRK) vom 27. bis 29. September 2022 in Dresden austauschen.

Eine Forscherin und ein Forscher experimentieren an einem Glasofen der Bergakademie Freiberg. Ofen in den Versuchsanlagen für Glastechnologie. Foto: D. Müller für die TU Bergakademie Freiberg

Bergakademie will Umweltbilanz der Glasindustrie verbessern

Uni: Neue Zuschlagsstoffe könnten 660.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden und Recycling-Quote erhöhen Freiberg, 5. September 2022. Die deutsche Glasindustrie steht unter – je nach Betrachtungsweise – kurz vor dem Kollaps oder zumindest vor großem technologischen Veränderungsdruck durch stark steigende Energiepreise und schärfere Umweltauflagen. Denn typischerweise arbeiten Glaschmelzen bei hohen Temperaturen über 1500 Grad, verbrauchen viel Energie und sind bislang stark auf den zuletzt extrem verteuerten Energieträger Erdgas angewiesen. Und durch die – neben dem Hauptrohstoffen Sand und Altglas – eingesetzten Fluss- und Stabilisierungsmittel wie Soda und Kalk entsteht beim Schmelzprozess auch relativ viel Kohlendioxid. Experimente mit größeren Elektro-Glasschmelzen sind bisher größtenteils gescheitert. Aber für den zweiten Schwachpunkt, die ungünstige CO2-Bilanz durch die Zuschlagstoffe, arbeitet die Bergakademie Freiberg nun an einer Alternative.

Keramischer Plattenstapel ("Stack") aus dem Fraunhofer-IKTS, der als Herzstück für Brennstoffzellen und Elektrolyseure dienen kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Keramik-Elektrolyseure sollen Abgase in Dünger und Treibstoff verwandeln

Fraunhofer-Experte: Durch 30 % höhere Effizienz lohnen sich Koppelprozesse heute mehr denn je Dresden, 26. Juli 2022. Moderne Brennstoffzellen und Elektrolyseure können nicht nur vergleichsweise umweltfreundlich Wasserstoff oder Strom erzeugen, sondern weit effizienter als frühere Lösungen auch Synthesegas, Ammoniak und weitere Ausgangsstoffe zum Beispiel für die Düngerproduktion und als Erdgas-Ersatz. Dabei können sich auch Kohlendioxid, Stickstoffe und andere Abgase unschädlich machen. Das hat Prof. Alexander Michaelis, der Leiter des Fraunhofer-Keramikinstituts IKTS in Dresden, eingeschätzt.

Blick in ein Laserlabor am Institut für Energietechnik an der TU Dresden.Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Platz für Dresdner Energieforscher

13 Millionen Euro teurer Instituts-Neubau an der TU Dresden fertiggestellt Dresden, 14. Juni 2022. Die Energietechnik-Spezialisten der TU Dresden bekommen am Montag ein neues Forschungsgebäude: Für 13 Millionen Euro ist an der Helmholtzstraße ein Neubau entstanden, der nun fertiggestellt ist. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Finanzministeriums und der TU Dresden hervor.

Zum Enadyn-Gründerteam gehören Torsten Lorenz (links), Dave Ahrens, Christian Koch, Philipp Hahn und Martin Drößiger (rechts). Foto: Bernd Hänsch für die Bergakademie Freiberg

Freiberger Plasmareaktor soll Kraftstoff aus Luft machen

Bergakademie-Ausgründung Enadyne bekommt 600.000 € von Sprunginnovations-Agentur, um CO2-Last zu mindern Freiberg, 4. Juni 2022. Mit speziellen Katalysatoren in Plasma-Reaktoren, Wasserstoff und Ökostrom will das junge Freiberger Unternehmen „Enadyne“ das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre in einem einstufigen Prozess in Kraftstoffe verwandeln – und zwar effizienter als es bisher möglich war. Mit ihrem Ansatz wollen sie die Umwelt entlasten und eine Kreislaufwirtschaft in Branchen begünstigen, die ohnehin mit Kohlenwasserstoffen wie Methanol oder Ethylen arbeiten.

„Carbon Clouds“-Gründer Marko Dietz mustert seine Entengrütze. Foto: Heiko Weckbrodt

Rettet Entengrütze das Klima?

Carbon Clouds züchtet in Dresden Protein- und Phosphorquellen mit Industrieabwasser und Abwärme, um CO2 zu binden Dresden, 29. März 2022. Marko Dietz hat ambitionierte Ziele: Mit Entengrütze, Enthusiasmus und Keramikreiben will er das Klima retten – oder zumindest einen Beitrag dazu leisten. Wobei er seine Entengrütze lieber gehoben als „Wasserlinse“ bezeichnet oder noch vornehmer auf Latein als „Lemna“. Die züchtet er am alten Kraftwerk Mitte in Dresden in übereinandergestapelten gewärmten Abwasserschalen und leitet das omnipräsente Kohlendioxid hinzu – als Wachstumsturbo und damit das Treibhausgas nicht mehr die Stadtluft belastet. Dann trocknet er die entstandene Biomasse mit Hilfe von Industrieabwärme. Die will er letztlich als Protein-, Phosphor– und Omega-3-Quelle an Düngerhersteller, Bauern und Proteintrunk-Hersteller verticken. Auch ein leckerer Tee lasse sich daraus kochen, wirbt Dietz.

Kommandantin Marina Barnett (Toni Collette, Mitte), Biologe David (Daniel Dae Kim, links) und Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) ahnen beim Start nicht, wie desaströs sich ihre Mission entwickeln wird. Szenenfoto aus "Stowaway": Eurovideo

Science-Fiction „Stowaway“: Dramatische Marsmission ohne Happy-End

Werfen wir den blinden Passagier durch die Luftschleuse? Um ethische Dilemmata im All rotiert das Raumschiff MTS42 auf seiner Reise zum Mars: Ist es moralisch vertretbar, in einer womöglich ausweglosen Lage einen Menschen über Bord ins eisige All zu werfen, wenn das den Rest der Mannschaft rettet? Regisseur Joe Penna hat diese Konstellation als Science-Fiction-Drama „Stowaway“ verarbeitet, in Deutschland gedreht und nun auch fürs deutsche Heimkino veröffentlicht.