Änderungen bei Reisanbau und in Viehställen könnten womöglich Methan-Bilanz verbessern
Dresden, 19. November 2023. Mikroben können – richtig eingesetzt – zum Klimaschutz beitragen und die globalen Methan-Ausstöße mindern. Das hat ein internationales Forscher-Kollegium eingeschätzt, in dem unter anderen der Biologe Prof. Michael Rother von der TU Dresden mitgewirkt hat.
Mikroben können Methan auch abbauen
„Mikroben sind wichtige Produzenten, zeitgleich aber auch Verbraucher, von Treibhausgasen, die als eine der Hauptursachen für den Klimawandel gelten“, meinen die Forscher der Technischen Universität. „Ein besseres Verständnis der Mikroben und der mikrobiellen Prozesse, die der Atmosphäre Treibhausgase hinzufügen oder entziehen, kann helfen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.“
Stärkere Atmosphären-Effekte als durch CO2
Im Vergleich zu Kohlenstoffdioxid (CO2) seien die menschengemachten Methanausstöße zwar deutlich geringer, jedoch binde Methan (CH4) binnen 20 Jahren 80 Mal mehr Wärme in der Atmosphäre. Die könne erheblich zur Erwärmung des Planeten beitragen. Methan entstehe „überall dort, wo organisches Material unter Luftausschluss abgebaut wird, zum Beispiel in Reisfeldern, Mülldeponien sowie in der Land- und Forstwirtschaft, insbesondere bei der Massentierhaltung“. Wenn es gelinge, diese mikrobakteriellen Zusammenhänge dabei besser zu verstehen, könne dies womöglich auch zu geringeren Methan-Emissionen beitragen. Vorstellbar ist beispielsweise, die Zusammensetzung des Tierfutters, die Bewässerungsmethoden auf Reisfeldern oder die Bepflanzung von Deponien zu ändern.
Diese und weitere Empfehlungen hatte das internationale Forschergremium auf Einladung der „American Academy of Microbiology“ als Entscheidungshilfe für den US-Kongress ausgearbeitet. Der Bericht „The Role of Microbes in Mediating Methane Emissions“ ist hier im Netz zu finden.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: TUD, Bericht „The Role of Microbes…“
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