Alle Artikel mit dem Schlagwort: CO2

In Freiberg entwickelt die KKT-Forschungsgruppe unter anderem mit dieser Schlacke-Gasifizierungsanlage an neuen Reycling-Verfahren. Foto: Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, TU Bergakademie Freiberg

Flugzeugsprit aus Plastemüll

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS baut Kohlenstoff-Kreislaufforschung in Freiberg aus Freiberg/Dresden, 11. Januar 2023. Damit die deutsche Industrie künftig Plastemüll, Schlacke und andere kohlenstoffhaltige Abfälle besonders effizient in Kerosin und Elektro-Sprit verwandelt, statt sie zu verbrennen, baut das „Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) aus Dresden seine Forschung an Kohlenstoff-Kreislaufprozessen in Freiberg aus. Dafür übernimmt es die 20-köpfige Freiberger Forschungsgruppe „Kohlenstoff-Kreislauftechnologien“ (KKT). Das hat das IKTS nun mitgeteilt.

Das sind die bisher besten Aufnahmen, die der Menschheit durch das Hubble-Teleskop von unserem Nachbar-Sonnensystem vorliegen, das aus drei Sternen besteht: dem hier nicht sichtbaren roten Zwerg Proxima Centauri sowie dem Doppelgestirn Alpha Centauri A (links) und B (rechts). Abb.: ESA/NASA

Mit Superlasern zu den Sternen: Luft- und Raumfahrtkongress in Dresden

Rund 700 Experten wollen sich über Öko-Antriebe für Flugzeuge, neue Raumsonden-Konzepte und kosmische Küsse austauschen Dresden, 8. September 2022. Bringen uns schon bald superschnelle Sonden mit neuartigen Laserantrieben Kunde von Alpha Centauri und anderen Nachbar-Sonnensystemen, die mit chemischen Raumschiffantrieben nahezu unerreichbar erscheinen? Können fliegende Brennstoffzellen und „nasse Gasturbinen“ für fast abgasfreie Flugzeuge sorgen? Und wie fühlt sich eigentlich ein kosmischer Kuss an? Über diese und weitere Weichenstellungen für die Zukunft wollen sich Forschende, Ingenieure und Professoren aus Deutschland und dem Ausland auf dem „71. Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress“ (DLRK) vom 27. bis 29. September 2022 in Dresden austauschen.

Eine Forscherin und ein Forscher experimentieren an einem Glasofen der Bergakademie Freiberg. Ofen in den Versuchsanlagen für Glastechnologie. Foto: D. Müller für die TU Bergakademie Freiberg

Bergakademie will Umweltbilanz der Glasindustrie verbessern

Uni: Neue Zuschlagsstoffe könnten 660.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden und Recycling-Quote erhöhen Freiberg, 5. September 2022. Die deutsche Glasindustrie steht unter – je nach Betrachtungsweise – kurz vor dem Kollaps oder zumindest vor großem technologischen Veränderungsdruck durch stark steigende Energiepreise und schärfere Umweltauflagen. Denn typischerweise arbeiten Glaschmelzen bei hohen Temperaturen über 1500 Grad, verbrauchen viel Energie und sind bislang stark auf den zuletzt extrem verteuerten Energieträger Erdgas angewiesen. Und durch die – neben dem Hauptrohstoffen Sand und Altglas – eingesetzten Fluss- und Stabilisierungsmittel wie Soda und Kalk entsteht beim Schmelzprozess auch relativ viel Kohlendioxid. Experimente mit größeren Elektro-Glasschmelzen sind bisher größtenteils gescheitert. Aber für den zweiten Schwachpunkt, die ungünstige CO2-Bilanz durch die Zuschlagstoffe, arbeitet die Bergakademie Freiberg nun an einer Alternative.

Keramischer Plattenstapel ("Stack") aus dem Fraunhofer-IKTS, der als Herzstück für Brennstoffzellen und Elektrolyseure dienen kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Keramik-Elektrolyseure sollen Abgase in Dünger und Treibstoff verwandeln

Fraunhofer-Experte: Durch 30 % höhere Effizienz lohnen sich Koppelprozesse heute mehr denn je Dresden, 26. Juli 2022. Moderne Brennstoffzellen und Elektrolyseure können nicht nur vergleichsweise umweltfreundlich Wasserstoff oder Strom erzeugen, sondern weit effizienter als frühere Lösungen auch Synthesegas, Ammoniak und weitere Ausgangsstoffe zum Beispiel für die Düngerproduktion und als Erdgas-Ersatz. Dabei können sich auch Kohlendioxid, Stickstoffe und andere Abgase unschädlich machen. Das hat Prof. Alexander Michaelis, der Leiter des Fraunhofer-Keramikinstituts IKTS in Dresden, eingeschätzt.

Blick in ein Laserlabor am Institut für Energietechnik an der TU Dresden.Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Platz für Dresdner Energieforscher

13 Millionen Euro teurer Instituts-Neubau an der TU Dresden fertiggestellt Dresden, 14. Juni 2022. Die Energietechnik-Spezialisten der TU Dresden bekommen am Montag ein neues Forschungsgebäude: Für 13 Millionen Euro ist an der Helmholtzstraße ein Neubau entstanden, der nun fertiggestellt ist. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Finanzministeriums und der TU Dresden hervor.

Zum Enadyn-Gründerteam gehören Torsten Lorenz (links), Dave Ahrens, Christian Koch, Philipp Hahn und Martin Drößiger (rechts). Foto: Bernd Hänsch für die Bergakademie Freiberg

Freiberger Plasmareaktor soll Kraftstoff aus Luft machen

Bergakademie-Ausgründung Enadyne bekommt 600.000 € von Sprunginnovations-Agentur, um CO2-Last zu mindern Freiberg, 4. Juni 2022. Mit speziellen Katalysatoren in Plasma-Reaktoren, Wasserstoff und Ökostrom will das junge Freiberger Unternehmen „Enadyne“ das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre in einem einstufigen Prozess in Kraftstoffe verwandeln – und zwar effizienter als es bisher möglich war. Mit ihrem Ansatz wollen sie die Umwelt entlasten und eine Kreislaufwirtschaft in Branchen begünstigen, die ohnehin mit Kohlenwasserstoffen wie Methanol oder Ethylen arbeiten.

„Carbon Clouds“-Gründer Marko Dietz mustert seine Entengrütze. Foto: Heiko Weckbrodt

Rettet Entengrütze das Klima?

Carbon Clouds züchtet in Dresden Protein- und Phosphorquellen mit Industrieabwasser und Abwärme, um CO2 zu binden Dresden, 29. März 2022. Marko Dietz hat ambitionierte Ziele: Mit Entengrütze, Enthusiasmus und Keramikreiben will er das Klima retten – oder zumindest einen Beitrag dazu leisten. Wobei er seine Entengrütze lieber gehoben als „Wasserlinse“ bezeichnet oder noch vornehmer auf Latein als „Lemna“. Die züchtet er am alten Kraftwerk Mitte in Dresden in übereinandergestapelten gewärmten Abwasserschalen und leitet das omnipräsente Kohlendioxid hinzu – als Wachstumsturbo und damit das Treibhausgas nicht mehr die Stadtluft belastet. Dann trocknet er die entstandene Biomasse mit Hilfe von Industrieabwärme. Die will er letztlich als Protein-, Phosphor– und Omega-3-Quelle an Düngerhersteller, Bauern und Proteintrunk-Hersteller verticken. Auch ein leckerer Tee lasse sich daraus kochen, wirbt Dietz.

Kommandantin Marina Barnett (Toni Collette, Mitte), Biologe David (Daniel Dae Kim, links) und Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) ahnen beim Start nicht, wie desaströs sich ihre Mission entwickeln wird. Szenenfoto aus "Stowaway": Eurovideo

Science-Fiction „Stowaway“: Dramatische Marsmission ohne Happy-End

Werfen wir den blinden Passagier durch die Luftschleuse? Um ethische Dilemmata im All rotiert das Raumschiff MTS42 auf seiner Reise zum Mars: Ist es moralisch vertretbar, in einer womöglich ausweglosen Lage einen Menschen über Bord ins eisige All zu werfen, wenn das den Rest der Mannschaft rettet? Regisseur Joe Penna hat diese Konstellation als Science-Fiction-Drama „Stowaway“ verarbeitet, in Deutschland gedreht und nun auch fürs deutsche Heimkino veröffentlicht.

Das Kunstwerk "Feldzeichen" im Findlingspark Nochten interpretiert das Thema "Findlinge und Eiszeit". Foto: Peter Weckbrodt

CO2-Verwerter können Ökobilanz in Zementwerken verbessern

IDTechEx: Kohlendioxid-Fänger müssen aber 100 Mal größer werden Cambridge, 14. September 2021. Der Druck auf die Betonhersteller wächst, ihre ökologische Bilanz zu verbessern. Denn einerseits ist die Herstellung von Zement energieintensiv, anderseits setzen die dabei nötigen chemischen Reaktionen Kohlendixoxid (CO2) frei. Schon jetzt ist die Zementproduktion für sieben Prozent der von Menschen verursachten CO2-Emissionen von Kohlendixoxid (CO2) verantwortlich, heißt es in einer Analyse von Robbie M. Andrew vom norwegischen „Cicero Center for International Climate Research“. Und die Belastung der Atmosphäre durch die Bauindustrie wird voraussichtlich noch stark wachsen: Laut Schätzungen des „Weltrates für grünes Bauen“ wird sich der globale Gebäudebestand bis 2050 verdoppeln. Lösungen sind in Sicht, allerdings noch viel zu kleinformatig im Einsatz, betonen die Analysten des britischen Marktforschungs-Unternehmens „IDTechEx“ aus Cambridge. Sie sehen einen vielversprechenden Weg in Technologien, die gleich bei der Zementproduktion das CO2 abbinden und das Gas möglichst gleich vor Ort weiternutzen.

So etwa sollen die elektrischen Alice-Frachtflugzeuge von DHL aussehen. Visualisierung: DHL

DHL kauft 12 Elektroflugzeuge

Israelische „Eviation Alice“ soll ab 2024 bis zu 1,2 Tonnen Fracht in die Luft bringen Bonn, 3. August 2021. Um seine Umweltbilanz zu verbessern, kauft DHL zwölf Elektroflugzeuge vom Typ „Alice“ vom israelischen Unternehmen „Eviation“. Das hat das Logistikunternehmen heute in Bonn angekündigt. Dadurch soll das „erste elektrische und somit emissionsfreie Luftfracht-Netzwerk“ entstehen, hieß es von DHL.

Das ILK betreibt in seinem Technikum sowohl wärme- wie auch kältetechnische Versuchsanlagen. Foto: Heiko Weckbrodt

Viel Öko-Potenzial schlummert in Bürokomplexen

Drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr lassen sich durch eine Umrüstung auf bessere Luft-. und Kältetechnik sparen, haben Dresdner ILK-Ingenieure ausgerechnet. Dresden, 24. Januar 2020. Die Eigentümer von Büro- und Verwaltungsgebäuden in Deutschland könnten einen höheren Beitrag zum Umweltschutz leisten, wenn sie alle Lüftungs- und Kältetechnik auf den neuesten technischen Stand umrüsten würden. Das geht aus einer Studie des „Instituts für Luft- und Kältetechnik“ (ILK) Dresden hervor.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Fraunhofer erforscht in Freiberg Kohlenstoff-Kreisläufe

Sachsen sagt Anschubfinanzierung für neue Außenstelle zu Freiberg, 4. Juni 2019. An der Bergakademie Freiberg siedelt sich eine neue Fraunhofer-Institutsaußenstelle für „Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien“ an. Das teilte die Uni heute mit. Die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) habe eine Anschubfinanzierung zugesagt. Die Zusage wolle die Ministerin am 11. Juni in Freiberg übergeben.

Abb.: ICOS

ICOS misst Europas Umweltbilanz aus

Auch TU Dresden ist an Ökoforschungs-Netz beteiligt Helsinki/Dresden, 20. November 2015. Institute aus acht europäischen Ländern wollen gemeinsam ein kontinentales Überwachungssystem für Europas Umweltbilanz aufbauen. Im Fokus des „Integrated Carbon Observation System“ (ICOS ERIC) werden vor allem die Kreisläufe von Kohlenstoff und Treibhausgasen stehen, teilte das wissenschaftliche Konsortium mit. Beteiligt ist auch die TU Dresden.

Savannen wie hier in Tansania nehmen insgesamt nur recht wenig von dem Kohlendioxid auf, das der Mensch vor allem durch die Verfeuerung fossiler Brennstoffe freisetzt. Sie verursachen aber - je nach Niederschlags-Menge - die Schwankungen in der globalen Kohlenstoffbilanz. Foto: Fritz/Heinrich

Kriegt die Savanne genug Regen, verbessert sich globale CO2-Bilanz

Wälder wirken als Riesenpuffer gegen Klimawandel Jena, 24. Mai 2015. Riesige natürliche Puffer sorgen dafür, dass der Klima-Wandel nicht so schnell voranschreitet, wie es Forscher früher mit Blick auf die Luftverpestung durch den Menschen berechnet hatten: Seit über 50 Jahren nehmen die Wälder und anderes Grünzeug rund um den Erdball mehr Kohlendioxid (CO2) auf, als sie wieder an die Luft abgibt. Den Großteil davon wird in tropischen Regenwälder und in Wäldern unserer Breiten per Photosynthese in Kohlenhydrate (Zuckerbasis) umgewandelt. Wieviel vom atmosphärischen CO2 pro Jahr aber tatsächlich „verzuckert“ werden kann, hängt entscheidend davon ab, ob es im jeweiligen Jahr in den Savannen und in den Buschländern auf der Erde geregnet hat. Das haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie aus Jena nun herausgefunden.