Monate: August 2020

Ein Bosch-Mitarbeiter mustert einen Siliziumkarbid-Wafer. Foto: Martin Stollberg für Bosch

Bosch erprobt 5G-vernetzte Chipfabriken in Dresden und Reutlingen

In Sachsen entsteht weltweit erste 5G-vernetzte Bosch-Halbleiterfabrik Dresden/Reutlingen, 6. August 2020. Das neue Halbleiterwerk in Dresden wird als erste Bosch-Chipfabrik mit dem Mobilfunk der 5. Generation (5G) vernetzt sein. Das hat der deutsche Elektronikkonzern Bosch angekündigt. Einsatzfelder seien beispielsweise funkvernetzte autonome Transportsysteme, die durch eine lokale Rechnerwolke („Cloud“) gesteuert werden, der Fernzugriff auf Anlagen und die Kommunikation der Maschinen untereinander.

Stefanie Speidel ist Professorin für „Translationale Chirurgische Onkologie“ am "Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen" (NCT) Dresden. Die Informatikerin entwickelt intelligente Assistenzsystemefür die Krebschirurgie. Foto: André Wirsig für das NCT

Kollege Roboter kennt im OP kein Zittern

In einem neuen Experimental-Operationssaal auf dem Uniklinik-Campus loten Dresdner Ärzte und Ingenieure die digitale Zukunft der Chirurgie aus Dresden, 4. August 2020. Nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Medizin spielen Roboter, künstliche Intelligenz und erweiterte Realitäten (AR) eine wachsende Rolle. Wie die künstlichen Kollegen künftig Chirurgen bei komplizierten Eingriffen unterstützen können, probieren nun Dresdner Ingenieure und Ärzte gemeinsam im „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) und am „Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für digitale Gesundheit“ (EKFZ) in Dresden aus. „Wir lernen hier den Roboter als Assistenten an“, sagt Prof. Stefanie Speidel, die auf derartige Systeme spezialisiert ist.

So etwa stellten sich die Projektpartner ihre vernetzte Baustelle vor. Grafik: Troy Mortier on Unsplash/bearbeitet durch TU Dresden

TU Dresden testet digitale Baustelle in Hoyerswerda

Testfeld ist ein Grundstein für den neuen Zuse-Campus der Uni Dresden/Hoyerswerda, 4. August 2020. Die hochautomatisierte und digital vernetzte Baustelle der Zukunft wollen Forscher der TU Dresden in Hoyerswerda erproben. Als Teil des neuen Zuse-Campus der Dresdner Uni entsteht dafür auf dem Betriebsgelände der „Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH“ (VBH) das experimentelle Erprobungsfeld „DigiBauHoy“. Das hat die TUD heute angekündigt.

Braucht die EU einen eigenen Finanzminister mit eigenem Haushalt? Frankreich ist dafür, Deutschland eher dagegen, Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen richtet für 30 Millionen Euro Risikokapital-Fonds ein

Als Corona-Hilfe für Firmengründungen gedacht Dresden, 4. August 2020. Damit trotz Corona weiter innovative Unternehmen in Sachsen gegründet werden und nicht gleich wieder absterben, richtet Sachsen einen „Corona-Start-up-Hilfsfonds“ ein. Der Bund, das Land und die „Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH“ (MBG) dotieren diesen Risikokapitalfonds mit 30 Millionen Euro. Das hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) angekündigt.

Bitcoins. Foto: Tim Reckmann, Bitcoin, Wikmedia, CC2-Lizenz, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

Bitcoins für 25 Millionen Euro von movie2k beschlagnahmt

Generalstaatsanwaltschaft Dresden: Programmierer des illegalen Videoportals hat  gestanden Dresden, 4. August 2020. Sieben Jahre nach dem Aus für „movie2k.to“ hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden nun Millionengewinne von den Betreibern der größtenteils illegalen Video-Streaming-Plattform beschlagnahmt: Bitcoins und „Bitcoin Cash“ im Wert von über 25 Millionen Euro. Das hat die Anklagebehörde heute in Dresden mitgeteilt.

Simulations-Experten bereiten in virtuellen Fabriken den Einsatz von Robotern vor. Foto: ISG

Roboterfirma „Coboworx“ wechselt nach Dresden

Mit „digitalen Zwillingen“ wollen die Trierer mit Fraunhofer in Sachsen den Masseneinsatz kooperativer Roboter vorbereiten. Dresden, 4. August 2020. Die sächsische Landeshauptstadt profiliert sich derzeit als neuer aufstrebender Robotik-Standort. Und dieser Ruf hat nun auch zu einer Ansiedlung geführt: Die Roboter-Softwarefirma „Coboworx“ aus Trier ist deshalb ins Herz der Technologieregion „Silicon Saxony“ umgezogen. „Das technologische Umfeld und die wissenschaftliche Infrastruktur hier passen zu uns“, erklärte Coboworx-Mitgründer Olaf Gehrels. „Die Schnelligkeit und Interdisziplinarität in Dresden haben uns überzeugt.“

So soll der bioelektronische Corona-Sensor funktionieren: Zwischen Quelle (Source) und Abfluss (Drain) sind Koppelmoleküle arretiert, an die sich Corona-Viren automatisch andocken - und damit ein elektrisches Zählsignal auslösen. Schema: TUD

TU Dresden arbeitet an Corona-Schnellsensor

Biotech-Sensor soll Infektion in frühem Stadium nachweisen Dresden, 3. August 2020. Damit Ärzte eine Corona-Infektion künftig bereits im Frühstadium schnell erkennen können, arbeiten Forscher der TU Dresden nun an einem bioelektronischen Schnellerkennungs-Sensor für „SARS-CoV2“-Viren. Das haben die TU Dresden und das sächsische Wissenschaftsministerium heute in Dresden mitgeteilt.

Drei Ingenieure im Konstruktionsbüros des VEB Transformatoren- und Röntgenwerk an der Overbeckstraße in Dresden im Jahr 1963. Foto: Richard Peter junior, Slub, Fotothek für die Ausstellung "Dem Ingenieur ist nichts zu schwer", Repro: Christian Ruf

Dem Ingenieur ist nichts zu schwer

Das Buchmuseum der SLUB zeigt eine Ausstellung über Sachsens Hochschulen und ihre Bedeutung für die Industrialisierung des Landes Dresden, 3. August 2020. „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör“ ist eine geflügelte Redensart und leicht ironischer Lobgesang auf deutschen Ingenieurgeist. Gerne wird der Spruch angeführt, um zu betonen: Mit der richtigen Technologie ist alles lösbar. Oder, in leichter Adaption von Obama, Merkel und Bob dem Baumeister: „Ja, wir schaffen das.“ Der heute so populäre, leicht spöttische Spruch geht übrigens auf das „Ingenieurlied“ von 1871 des dichtenden Maschinenbauers Heinrich Seidel zurück. Dort heißt es: „Dem Ingenieur ist nichts zu schwere / Er lacht und spricht: Wenn dieses nicht, so geht doch das!“ Die sächsische Landes- und Uni-Bibliothek (Slub) widmet nun dem Ingenieur, seiner Ausbildung und seiner Rolle im Aufstieg Sachsens zum Industrieland eine Sonderausstellung „Dem Ingenieur ist nichts zu schwer“.

Die Nao-Roboter aus Frankreich sind zum De-Facto-Standardmodell für fortgeschrittene Roboter-Programmierer geworden. Foto: Aldebaran Robotics

Hacker richten virtuelles Utopia „Datenspuren 2020“ ein

Besucher können mit selbstgebastalten Robotern die „Basisstation“ erkunden Dresden, 2. August 2020. Holodecks wie im Fernseh-Raumschiff „Enterprise“, autonome Flugtaxis, datensparsame Internetkonzerne und andere Utopien sind zentrale Themen für das virtuelle Treffen „Datenspuren 2020“. Vom 18. bis 20. September 2020 lädt der Chaos-Computer-Club Dresden (c3d2) sowohl Experten wie auch Laien ein, sich über Datenlecks, neue Technologien und das kleine Linux-Abc auszutauschen.