Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pleite

Versenkt schon seit Jahren Millionen Euronen: das städtische Nanoelektronikzentrum NanoZ in Dresden-Klotzsche. Fotos (2) & Montage: Heiko Weckbrodt

Ob nun Pleite oder nicht: Nanoelektronikzentrum Dresden versenkt in jedem Fall noch Millionen

Selbst ein NanoZ-Exit würde die Stadt acht Millionen Euro kosten Dresden, 9. Juni 2015. Wie auch immer die Stadt mit ihrem defizitären Nanoelektronik-Zentrum (NanoZ alias Nanocenter) in Dresden-Klotzsche weiter verfährt, ob sie es dicht macht und nachinvestiert: In wohl jedem Falle werden Stadtrat und Verwaltung noch einmal 4,5 bis acht Millionen Euro aus den Rathauskassen nehmen müssen, um die Probleme so oder so zu lösen. Das geht aus den tröpfelnden Verwaltungsangaben an die Stadträte hervor.

Das Nanoelektronikzentrum in Dresden-Klotzsche stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden muss Nanoelektronikzentrum durch Eilkredit retten

NanoZ war für Stadt bisher ein Millionengrab Das Nanoelektronik-Zentrum (NanoZ) in den alten ZMD-Gebäuden in Klotzsche hat sich für die Stadt als Mehrheitseigner als Serie teurer Misserfolge erwiesen: Statt eines mit Laboren und Hightech-Firmen wohlgefüllten und selbsttragenden Technologiezentrums ist daraus ein einziges Zuschussgeschäft geworden. Um eine Pleite abzuwenden, muss die Stadt nun fast eine Million Euro als – vorerst zinsloses – Darlehen nachschießen, um die Liquidität der „Nanoelektronik-Zentrum Dresden GmbH“ zu sichern.

Ein Galliumnitrid-beschichterer Silizium-Wafer von Azzurro. Abb. (3): Azzurro

Dresdner Elektronikfirma „Azzurro“ pleite

Auf dem Weg zu Galliumnitrid-beschichteten Wafern ging Fabrik das Geld aus Dresden, 6. Mai 2014: Die auf Spezial-Chipscheiben mit Galliumnitrid-Beschichtung spezialisierte Dresdner Hightech-Firma „Azzurro“ ist pleite. Das hat Insolvenzverwalter Gunter Tarkotta auf Anfrage bestätigt. Dem Unternehmen sei es nicht gelungen, seine innovative Technik bis zur Marktreife zu bringen und damit Geld zu verdienen, schätzte der Rechtsanwalt ein. „Die Entwicklung ist steckengeblieben. Man fand keine neuen Geldgeber mehr, um sie zu Ende zu bringen.“ Der größte Teil der 42-köpfigen Belegschaft an der Breitscheidstraße sei freigestellt und als arbeitslos gemeldet. Geblieben sei nur eine kleine Abwicklungsmannschaft von sieben Mitarbeitern. Land und Stadt hatten den Fabrikbau noch 2012 als einen großen Ansiedlungserfolg für den Mikroelektronikstandort Dresden gefeiert und gefördert.

MOSAID will Lizenzrechte an Qimonda-Patenten übernehmen

München/Ottawa/Dresden, 14. August 2013: Die kanadische Patentverwertungsgesellschaft „MOSAID“ will die Exklusivrechte am gesamten Patent-Portfolio des pleite gegangenen deutschen Speicherchip-Herstellers Qimonda erwerben. Das sieht eine Übereinkunft („Memorandum of Understanding“) vor, das MOSAID-Vertreter und Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé nun unterschrieben haben.

Nach Pleite: Dresdner Solarfirma „Sunstrom“ von alten Chefs gekauft

Hälfte der Jobs durch Insolvenz futsch Dresden, 15. Oktober 2012: Nachdem Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg über die Hälfte der einst 145 Mitarbeiter entlassen hat, macht die angeschlagene Dresdner Solarfirma unter alter-neuer Führung weiter wie bisher: Die bisherigen Geschäftsführer Stephan Riedel und Reiner Matthees haben die frühere Solarwatt-Tochter gekauft und führen sie nun unter dem Namen „MR SunStrom GmbH“ mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wie vor der Pleite fort.

Sunstrom-Insolvenz: Belegschaft halbiert, Hoffnung auf Investor

Dresden, 1. Oktober 2012: Die bankrotte Dresdner Solaranlagenfirma „Sunstrom“ hofft nach einer Rosskur, durch die die Hälfte aller Arbeitsplätze flöten ging, auf einen Investor: Der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg von der Anwaltskanzlei „hww wienberg wilhelm“ zeigte sich optimistisch, möglicherweise noch vor Ende Oktober einen neuen Eigentümer für das Unternehmen präsentieren zu können. Der Geschäftsbetrieb von Sunstrom solle vorerst fortgesetzt werden.

Solarwatt Dresden (vorerst) gerettet: Gläubiger verzichten auf Großteil ihres Geldes

BMW-Milliardär Quandt wird Hauptaktionär Dresden, 11. September 2012: Die Gläubiger der angeschlagenen Solarwatt AG Dresden haben heute den Sanierungsplan des Unternehmens geschlossen abgesegnet und damit einen Neustart ermöglicht. Das teilte Solarwatt im Anschluss an die heutige Gläubiger-Versammlung mit. Im Kern werden die Lieferanten, Anleihe-Zeichner und andere unbesicherte Gläubiger (dazu gehören zum Beispiel nicht die Banken) auf 84 Prozent ihrer offenen Forderungen verzichten, im Gegenzug gibt BMW-Milliardär Stefan Quandt eine millionenschwere Kapitalspritze und wird Haupteigentümer des Unternehmens. Wenn bis Anfang Oktober kein Widerspruch gegen diesen Plan eingeht, wird das Insolvenzverfahren beendet und Solarwatt nimmt mit 337 der einst 473 Stammmitarbeiter den normalen Geschäftsbetrieb wieder auf.

Prognose: 21 Gigawatt Solarzell-Produktion verschwinden bis 2015 vom Markt

San Jose, 3.8.2012: Bis zum Jahr 2015 werden weltweit voraussichtlich Solarzell-Fabriken mit einer Gesamtkapazität von 21 Gigawatt stillgelegt oder verkleinert. Das berichtet die „PV Group“ des Halbleiterverbandes „SEMI“ unter Berufung auf eine Studie von „GTM Research“. Zum Vergleich: Diese stillzulegende Kapazität entspricht über einem Dutzend Photovoltaik-Unternehmen von der Größe einer „Solarworld“.

Milliardär Quandt übernimmt angeschlagene Solarwatt – aber jeder 4. Job geht flöten

Dresden, 1.8.2012: Der überschuldete Dresdner Solarmodul-Hersteller „Solarwatt“ bekommt durch eine Kapitalspritze des BMW-Milliardärs Stefan Quandt die Chance auf einen Neuanfang – allerdings zu einem hohen Preis: Etwa jeder vierte Mitarbeiter verliert seinen Job, die Gläubiger sollen auf 84 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Das sieht ein Sanierungsplan vor, den heute das Insolvenzgericht in Dresden genehmigt hat.

Solarwatt: Sunstrom-Pleite tangiert unsere Sanierungspläne nicht

Dresden, 29.7.2012: Die Pleite ihrer Tochter „Sunstrom“ werde auf den Geschäftsbetrieb und die Sanierung der Dresdner „Solarwatt AG“ keinen Einfluss haben. Das hat der Solarwatt-Vorstand in einer Reaktion auf die Sunstrom-Insolvenz (Der Oiger berichtete) betont. Das Unternehmen werde wie angekündigt am 31. Juli einen Restrukturierungsplan beim zuständigen Insolvenzrichter im Amtsgericht Dresden einreichen, kündigte Sprecher Tobias Eberle heute namens der Solarwatt AG an.

Nächstes Opfer der Solarkrise: Sunstrom Dresden ist pleite

Dresden, 27.7.2012: Die Solarkrise hat ihr nächstes Opfer gefunden: Nun ist auch die Dresdner „Sunstrom“ pleite. Der Komplettanbieter für Photovoltaik-Anlagen hat beim Amtsgericht Dresden Insolvenz angemeldet, wie Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg von der Kanzlei „hww wienberg“ heute mitteilte – das Gericht hat ihn vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Qimonda-Insolvenzverwalter will nun doppelt soviel von Infineon: 3,4 Mrd. €

  Neubiberg/Dresden, 15.6.2012: Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat seine Forderungen gegen Infineon nahezu verdoppelt: Statt mindestens 1,7 Milliarden Euro will er nun mindestens 3,35 Milliarden Euro plus Zinsen von dem deutschen Logikchip-Konzern. Das teilte Infineon heute mit. Die Börse reagierte mit einer leichten Abwertung der Infineon-Aktie.