Neubiberg/Dresden, 15.6.2012: Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat seine Forderungen gegen Infineon nahezu verdoppelt: Statt mindestens 1,7 Milliarden Euro will er nun mindestens 3,35 Milliarden Euro plus Zinsen von dem deutschen Logikchip-Konzern. Das teilte Infineon heute mit. Die Börse reagierte mit einer leichten Abwertung der Infineon-Aktie.
Jaffé stützt seine Forderungen auf – aus seiner Sicht – für Qimonda ungünstige Kapitelflüsse bei der Ausgründung der Speicherchip-Sparte aus dem Infineon-Verbund. Die Muttergesellschaft habe Qimonda unterfinanziert gelassen und stehe daher in einer Mitverantwortung für die Insolvenz Anfang 2009, die über 13.000 Arbeitsplätze kostete, darunter über 3000 in Dresden. Infineon bestreitet die Forderungen, die Jaffé erstmals Ende 2010 – damals noch unbeziffert – geltend gemacht hatte.
Sollte sich der Insolvenzverwalter durchsetzen – was eher zu bezweifeln ist -, könnte die Zahlung Infineon in eine existenzielle Krise stürzen. Da Qimonda bereits zum übergroßen Teil abgewickelt und die Mitarbeiter vor die Tür gesetzt wurden, würde das Geld vor allem den Gläubigern zu Gute kommen. Heiko Weckbrodt
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