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Solarwatt: Sunstrom-Pleite tangiert unsere Sanierungspläne nicht

Mit Solarwatt-Modulen verkleidetes Gemeindehaus im österreichischen Terfens. Abb.: Solarwatt

Mit Solarwatt-Modulen verkleidetes Gemeindehaus im österreichischen Terfens. Abb.: Solarwatt

Dresden, 29.7.2012: Die Pleite ihrer Tochter „Sunstrom“ werde auf den Geschäftsbetrieb und die Sanierung der Dresdner „Solarwatt AG“ keinen Einfluss haben. Das hat der Solarwatt-Vorstand in einer Reaktion auf die Sunstrom-Insolvenz (Der Oiger berichtete) betont. Das Unternehmen werde wie angekündigt am 31. Juli einen Restrukturierungsplan beim zuständigen Insolvenzrichter im Amtsgericht Dresden einreichen, kündigte Sprecher Tobias Eberle heute namens der Solarwatt AG an.

Solarwatt seit Ende 2011 Mehrheitseigner von Sunstrom

Der Dresdner Photovoltaik-Hersteller „Solarwatt“ war ursprünglich zu 33 Prozent Minderheitseigner des – ebenfalls in Dresden beheimateten – Solaranlagen-Installationsunternehmens Sunstrom gewesen. Am 31. Dezember 2011 hatte Solarwatt weitere Kaufoptionen wahrgenommen und seinen Anteil auf 90 Prozent ausgebaut – damit wurde Sunstrom zur Tochtergesellschaft.

Verbindung sollte Neuansatz als Systemanbieter stützen

Die Übernahme fügte sich in die geplante Neuausrichtung Solarwatts zum Systemanbieter ein. Die Firma will zum Beispiel Komplettlösungen mit Solarmodulen, Energiemanagement und Stromspeichern für Öko-Eigenheime anbieten. Im Juni 2012 war Solarwatt allerdings überschuldet. Der Insolvenzrichter genehmigte hier immerhin einen Sanierungsversuch („Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung“) unter der Bedingung, dass das Unternehmen bis zum 31. Juli einen schlüssigen Sanierungsplan vorlegt.

Mutmaßungen über Pleite-Gründe

Sunstrom-Ko-Chef Stephan Riedel. Abb.: Sunstrom

Stephan Riedel. Abb.: Sunstrom

Die im Jahr 2000 vom Freiberger Ingenieur Reiner Matthees und dem Hamburger Physiker Stephan Riedel gegründete „Sunstrom GmbH“ wiederum ist auf die Projektierung und Installation von Solaranlagen spezialisiert.

Über die konkreten Ursachen für die nun angemeldete Insolvenz machte das Unternehmen auf Anfrage keine Angaben. Allerdings sind einige Gründe naheliegend: Die gesamte Branche befindet sich derzeit in der Krise. Zudem hatte sich Sunstrom mit großen Solarkraftwerken auf dem Binnenmarkt hervorgetan, die nun besonders unter der gekürzten Einspeisevergütung für Ökostrom leiden. Auch könnte mutmaßlich die Verbindung zu Solarwatt dazu geführt haben, dass Sunstrom seine Solarprojekte anders als andere Installateure nicht in gleichem Maße von deutschen auf die billigeren chinesischen Module umstellte. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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