Dresden, 1. Oktober 2012: Die Dresdner Technologietransfer-Gesellschaft „BTI“ ist pleite. Dem Unternehmen sei zu abhängig von Fördergeldern gewesen, schätzte Lars Fiehler von der Industrie- und Handelskammer (IHK) ein, die neben Stadt und Handwerkskammer (HWK) Anteilseigner der BTI ist.
Zwar handelte es sich „nur“ um ein kleines Unternehmen mit zuletzt sieben Mitarbeitern, aber eine gewisse Brisanz hat die Pleite der BTI , weil hinter ihr öffentliche Geldgeber standen und sie symbolisch für die Tücken politischer Wünsche in der Praxis steht: Der oft geforderte Technologietransfer in kleine Unternehmen funktionierte bei der BTI nur solange gut, wie die Firmen dafür nichts bezahlen mussten. Als die öffentlichen Förderprogramme, die diese Gratis-Dienstleistungen finanzierten, ausliefen und die Firmen für die Technologieberatung zahlen mussten, ließ auch die Kunden-Nachfrage deutlich nach. Da half auch die Anglizierung des Firmennamens in „Business Technology Innovation“ vor ein paar Jahren nicht.
Stadt, IHK und HWK hatten das Unternehmen 1992 als „Beratungsgesellschaft für Technologietransfer und Innovationsförderung mbH“ (BTI) gegründet, um kleinen und mittleren Firmen im Raum Dresden bei Innovationsvorhaben zu helfen. Die BTI war vor allem als Vermittler von Forschungs-Förderprogrammen und Entwicklungspartnern für kleine Firmen auf, beriet diese bei Innovationen, prüfte die internationale Patentlage und lotete für die Unternehmen Marktchancen neue Produkte aus – ganz offensichtlich aber nicht erfolgreich genug. Heiko Weckbrodt
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