Alle Artikel mit dem Schlagwort: Europa

Mehr als ein Fünftel der weltweiten Chipproduktion sind in Taiwan konzentriert. Im Übrigen bleibt generell Asien führend in der Mikroelektronik-Fertigung. Tabelle: IC Insights

Taiwan überholt Südkorea in Mikroelektronik-Produktion

Scottsdale, 1. März 2016. Taiwan hat Südkorea in der Halbleiter-Fertigung erstmals überholt: Gemessen in Siliziumscheiben (Wafer) pro Monat, waren zum Jahresende 2015 in Taiwan rund 21,7 Prozent an den weltweit verfügbaren Produktionskapazitäten konzentriert. Südkorea kommt nur noch auf 20,5 % Anteil. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale (USA) hervor.

Reinstsilizium für die Mikroelektronik ist gefragt - hier ein Blick in die Kristall-Zuchtanlagen bei siltronic. Foto: Siltronic

Silizium-Elektronik auf Rekordniveau

Taipeh/Dresden, 25. Februar 2016. Im Jahre 2015 wurde weltweit ein neuer Rekord beim Absatz von Silizium für die Halbleiterelektronik (also ohne den Absatz von Silizium für die Solartechnik) erreicht. Das vierte Jahr in Folge ist die Silizium-Verkaufsmenge gestiegen und erreichte nach Angaben der SEMI Silicon Manufacturers Group (SMG) 2015 den Rekordwert von 6,7316 Millionen Quadratmetern Siliziumfläche. Diese Entwicklung ist umso beeindruckender, da für die Hauptanwendung dieses Siliziums – die Chips mikroelektronischer Schaltkreise – dank des Mooreschen Gesetzes auf der gleichen Siliziumfläche alle 1,5 Jahre die doppelte Menge von Transistoren oder anderen Grundelementen der elektronischen Schaltungen untergebracht werden.

Lebt und arbeitet inmitten seiner Segelschiffe: Professor Bernhard Irrgang von der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Gedankensegler vom Elbhang

Technikphilosoph & Bastler: TU-Professor Irrgang lebt und arbeitet inmitten Dutzender Segelschiffmodellen, die ein Kapitel Menschheitsgeschichte erzählen Dresden, 19. Februar 2016. Der Dresdner Technikphilosoph Bernhard Irrgang lebt davon zu denken, zu lesen, zu schreiben und auch zu lehren. Besucht man ihn aber daheim, in seiner Bauhaus-Villa am Loschwitzer Elbhang, sieht der Besucher sofort, was sich der Philosoph als Ausgleich für die geistige Arbeit gesucht hat. „Schon als Kind wollte ich Kapitän werden“, sagt er – und die Konsequenz dieser Sehnsucht füllt inzwischen ganze Räume: Die Zimmer sind mit wunderschönen Schiffsmodellen vollgestellt, inmitten derer Irrgang in all seiner unübersehbaren Präsenz wie ein erfolgreicher Reeder thront. Einige sind meterlang, andere kaum größer als Spielzeug. Einige hat Irrgang von Grund auf selber gebaut, andere „nur“ auf eBay als Wracks ersteigert und dann repariert. „Für die größeren Holzmodelle brauch ich gut und gerne 1000 Stunden, um sie zusammenzubauen“, erzählt er.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Europa fällt hoffnungslos zurück

Kein europäisches Halbleiter-Unternehmen beherrscht mehr Höchstintegration Dresden, 1. Februar 2016. Die digitale Revolution ist in unserem Alltag angekommen. Ständige Kommunikation über Smartphone und Internet gehören heute ebenso selbstverständlich zu unserem Lebensstil wie Online-Einkäufe bei Amazon und anderen Internethändlern. Weniger auffällig, in der Wirkung auf unsere Gesellschaft aber noch viel dramatischer ist die rasant zunehmende Automatisierung nahezu aller Produktions- und Dienstleistungsbereiche. Dieser Trend wird in naher Zukunft jedem Bürger unseres Landes unmittelbar begegnen, sei es als freigesetzter Mitarbeiter, dessen Arbeit jetzt durch Automaten geleistet wird, oder als Nutzer autonom fahrender Fahrzeuge und so weiter.

Die Chip-Allianz "Silicon Europe" ist gewachsen: Zur Halbleitermesse "Semicon Europe" in Dresden rückten die neuen und "alten" Cluster-Partner zusammen. Foto: Heiko Weckbrodt

Europas Chipindustrie rückt enger zusammen

Partner treten zur Semicon in Dresden der Cluster-Allianz „Silicon Europe“ bei Dresden, 6. Oktober 2015. Die europäische Mikroelektronik rückt enger zusammen: Weitere Hightech-Cluster aus Italien, Irland, Spanien, Großbritannien, Griechenland und Frankreich sind der Allianz „Silicon Europe“ beigetreten. Die vernetzt nun insgesamt zwölf Hochtechnologie-Regionen mit insgesamt 2000 Unternehmen und Forschungsinstituten aus der Halbleiter-Industrie und verwandten Branchen – und soll für mehr Schlagkraft Europas im internationalen Wettbewerb sorgen. Das teilte der neugewählte „Silicon Europe“-Vorsitzende Peter Simkens heute zum Auftakt der Halbleitermesse „Semicon Europe 2015“ in Dresden mit.

Mit fertigen Wafern beladen, enthält jeder Wagen (Foup) den Gegenwert von etwa sechs "VW Golf". Foto: Karin Raths, Globalfoundries

Tillich schlägt Euro-Chip-Foundry vor

Sachsens MP hat für Projekt Dresden vor Augen Dresden/Brüssel, 25. Juni 2015. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die EU-Kommission in Brüssel vor der Gefahr gewarnt, dass wichtige Schlüssel-Industrien aus Europa verschwinden könnten – und nannte als Beispiel dafür vor allem die Mikroelektronik. Er hat der Kommission deshalb vorgeschlagen, eine Art „Euro-Foundry“ zu gründen – wobei er als Standort da zweifellos an Dresden denkt.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Europas Mikroelektronik mit nur 6 % Weltmarkt-Anteil

IC Insights rechnet mit leichter Erhöhung Scottsdale, 3. April 2015: Welch geringe Rolle die europäische Mikroelektronik im globalen Maßstab spielt, zeigt eine Analyse des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona. Demnach haben Halbleiter-Konzerne mit Hauptsitz in Europa lediglich sechs Prozent Weltmarkt-Anteil – und damit ein ganzes Stück weniger, als von der EU immer wieder geschätzt. Absolut dominant sind die US-Halbleiterunternehmen mit 55 % Weltmarktanteil.

Die Visualisierung zeigt, wie sich IBM künftige 3D-Chipstapel vorstellt, die mit Mikrowasserkanälen gekühlt werden und in Zuckerwürfelgröße die Leistung eines heutigen Supercomputers vereinen sollen. Abb.: IBM

Kommunikations-Branche löst Computerindustrie als Chip-Hauptabnehmer ab

Smartphone- und Cloud-Boom sowie Auto-Elektronisierung verändern Halbleiter-Markt Scottsdale, 14. September 2014: Aus der Sicht der Halbleiter-Industrie hat das Internet-Zeitalter erst jetzt richtig begonnen: Erstmals nämlich wird in diesem Jahr wohl mehr Mikroelektronik in Kommunikations-Systemen verbaut als in klassischen Computern. Das hat eine Prognose des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insight“ aus Scottsdale in Arizona für das Jahr 2014 ergeben.

München führender Infotech-Standort in Europa

EU-Studie: Dresden zieht mit Platz 34 ins Spitzenfeld ein München/Dresden, 17. April 2014: München ist Europas führende Metropole für Informations- und Kommunikationstechnologie, gefolgt von London und Paris – und auch Dresden spielt nun in diesem Spitzenfeld mit: Die sächsische Landeshauptstadt hat Rang 34 unter 1303 untersuchten Ballungszentren erreicht und ist damit in die Gruppe der führenden europäischen Regionen aufgerückt. Das geht aus dem aktuellen „ICT-Atlas“ hervor, den das „Joint Research Centre“ der Europäischen Kommission nun vorgelegt hat.

Chipfabrik-Investitionen seit 1990: USA und Asien rauf, Japan und Europa abgestürzt

Scottsdale, 11. September 2013: Seit 1990 haben sich die geografischen Schwerpunkte der globalen Halbleiter-Produktion drastisch verschobene: Gemessen an den Kapitalausgaben für Fabriken und Ausrüstungen ist der einstige Primus Japan mit seinerzeit 51 Prozent Marktanteil an den Kapitalausgaben spektakulär auf mittlerweile sieben Prozent abgestürzt, auch der 1990 ohnehin mit acht Prozent schon niedrige Anteil der europäischen Chip-Hersteller ist auf drei Prozent abgesackt. Die großen Aufsteiger sind hingegen vor allem die Asiaten, deren Anteil von zehn auf nun 53 Prozent stieg, und die USA, deren Anteil an den Chipfabrik-Kapitalausgaben immerhin von 31 auf 37 Prozent gestiegen ist. Das geht aus einer Analyse des US-Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona hervor. Diese Ausgaben-Entwicklung spiegelt sich längst auch in den Marktanteilen an der Chippropduktion.

Europas Hableiterbranche will „Airbus für Chipindustrie“

Mikroelektronik-Manager sehen nur kooperativ Chance auf eigene 450-mm-Fabrik in Europa Stresa, 28. Februar 2013: EU-Kommissarin Neelie Kroes hat der europäischen Halbleiterbranche einen Zusammenschluss vorgeschlagen, wie es die einst separaten Flugzeugbauer für den Airbus getan haben – und ist für diesen „Airbus für Chips“-Vorstoß nun auf dem Mikroelektronik-Treffen „ISS Europe 2013“ im italienischen Stresa gefeiert worden. Der „Airbus“ wären in diesem Fall vor allem zwei extrem kostenintensive Technologien, ohne die die europäische Mikroelektronik hinter Taiwan und die USA stark zurückfallen würden: Der Bau mindestens eines Chipwerkes in Europa, das 450 statt 300 Millimeter große Siliziumscheiben (Wafer) verarbeiten kann und der Umstieg auf Röntgen-Lithografie (EUV).

„EE Times“: Globalfoundries-Chef kritisiert Industriepolitik der EU

San Francisco/Brüssel, 22. Dezember 2012: Globalfoundries-Chef Ajit Manocha hat laut einem Bericht des Technik-Nachrichtenportals „EE Times“ die Industriepolitik der EU als „fatalen Fehler“ kritisiert. Die Kommission fokussiere ihre Förderpolitik zu sehr auf Innovationen, unterstütze die Produktionsüberführung dieser Erfindungen aber, zitiert das Portal den Chef des US-Auftragsfertigers, der in Dresden auch einen großen Chipproduktions-Standort in Europa betreibt.

„Silicon Saxony“: Europas Hightech-Branche kann sich nur im Verbund gegen USA und Asien behaupten

Laut einer „Kearny“-Studie droht Europas Hochtechnologie-Industrie in Bedeutungslosigkeit zu versinken Dresden, 28. November 2012: Die europäischen Halbleiter-Standorte müssen künftig noch enger zusammen arbeiten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit mit den USA und Asien zu sichern und auszubauen. Das hat der nun wiedergewählte Vorstandssprecher des sächsischen Hightech-Verbundes „Silicon Saxony“, Heinz Martin Esser, betont. Er verwies auf eine Studien-Präsentation durch Jan Stenger von der Unternehmensberatung „A.T. Kearny“, laut der Europas Hightech-Industrie in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohe: Die europäischen Umsätze mit informationstechnologischen und Telekommunikations-Produkten (ITK) sinken, mittlerweile steuer Europa nur noch zehn Prozent der ITK-Umsätze der weltweit größten Hightech-Unternehmen bei – Spitzenreiter sind hier die USA und Fernost.

Globalfoundries Dresden: 450-mm-Chipfabrik in Europa nur mit Staatshilfe denkbar

Dresden, 21.6.2012: Ohne staatliche Subventionen ist die nächste große Chipfabrik-Generation, in denen Elektronik auf 450 statt 300 Millimeter großen Siliziumscheiben (Wafer) erzeugt wird, angesichts der hohen Investitionssummen in Dresden oder an anderen europäischen Standorten kaum vorstellbar. Das erklärte der Dresdner Globalfoundries-Sprecher (GF) Jens Drews auf Anfrage. „Ohne eine solche Public-Private-Partnerschaft ist im Moment ein hochvolumiges 450-mm-Werk in Europa kaum denkbar“, betonte er. Das Dresdner 300-mm-Werk von GF sei aber jedenfalls nicht unmittelbar auf 450-mm-Technik umrüstbar. In diesem Fall würde man eine neue Fab benötigen.