Smartphone- und Cloud-Boom sowie Auto-Elektronisierung verändern Halbleiter-Markt
Scottsdale, 14. September 2014: Aus der Sicht der Halbleiter-Industrie hat das Internet-Zeitalter erst jetzt richtig begonnen: Erstmals nämlich wird in diesem Jahr wohl mehr Mikroelektronik in Kommunikations-Systemen verbaut als in klassischen Computern. Das hat eine Prognose des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insight“ aus Scottsdale in Arizona für das Jahr 2014 ergeben.
Auto- und Kommunikations-Chips gehen weg wie Atze
Demnach schätzen die Analysten den globalen Umsatz der Chipindustrie für dieses Jahr auf 285,9 Milliarden Dollar (220,8 Milliarden Euro). Davon werden voraussichtlich 104 Mrd. $ in der Computerbranche abgesetzt, aber immerhin 107,3 Mrd. $ mit Kommunikations-Chips (plus 7,4 %) und 21,4 Mrd. $ mit in der Automobilindustrie (plus 11 %) erwirtschaftet. Damit werden letztere beide Abnehmer die am schnellsten wachsenden Teilmärkte für die Halbleiter-Hersteller sein.
Verantwortlich dafür dürften unter anderem die zunehmende Elektronik-Ausstattung von klassischen wie auch Hybrid- und Elektro-Autos sein, andererseits der anhaltende Smartphone- und Tablet-Boom und die wachsende Nachfrage nach Cloud-Dienstleistungen – die wiederum einen Ausbau der Netze erfordert.
Asien weit vorne, Europas Chipindustrie hat nur 11 % Weltmarktanteil
Zugleich attestieren die Analysten der asiatischen Mikroelektronik einen nahezu uneinholbaren Vorsprung: Sie stellt zwei Drittel aller Computerchips weltweit her, während Amerika auf einen Weltmarkt-Anteil von 21,5 Prozent kommt, Europa gar nur auf 11,1 Prozent. Die EU-Kommission will nun mit milliardenschweren Förderprogrammen wie „ECSEL“ diesen europäischen Anteil auf etwa 20 Prozent verdoppeln. Einen halbwegs guten Stand hat Europas Chipindustrie bisher aber nur in der Automobil- und Industrie-Elektronik. Autor: Heiko Weckbrodt
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!