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Per Funk zum Gigabit-Tempo

Dieses Themenfoto zeigt einen Mobilfunkmasten am südöstlichen Stadtrand von Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dieses Themenfoto zeigt einen Mobilfunkmasten am südöstlichen Stadtrand von Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen setzt in Gigabit-Strategie auf technologieoffene Lösungen

Dresden, 29. November 2023. Mobilfunk wird in Zukunft eine größere Rolle für die schnelle Internet-Versorgung in Sachsen spielen. Das geht aus der heute in Dresden vorgestellten Gigabit-Strategie des Freistaats hervor. Demnach fördern Land und Bund nicht allein nur Glasfaser-Anschlüsse, sondern in stärkeren Maße auch drahtlose Lösungen für gigabit-Schnelle Internetzugänge in unterversorgten Regionen. Spätestens ab 2030 sollen dann alle Haushalte und Betriebe die Möglichkeit haben, das Netz mit Laderaten um die 1000 Megabit pro Sekunde und mehr zu nutzen.

Minister: Gigabit-Netze sind Voraussetzung für hohe Lebensqualität und wirtschaftlichen Erfolg

Dulig kündigte dafür auch einen „trilateralen Ausbaupakt“ von Freistaat, Kommunen, Landkreisen und Telekommunikationsunternehmen an. „Eine leistungsfähige Gigabitinfrastruktur ist die Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, eine Befähigung zur Teilhabe in allen Lebensbereichen und für wirtschaftlichen Erfolg im Freistaat Sachsen“, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf einem „Gigabitgipfel“ in Dresden. „Glasfaser und Mobilfunk sind die Lebensadern unserer modernen, digitalen Gesellschaft und sind gleichzeitig wesentliche Standortfaktoren. Mit der vorliegenden Gigabitstrategie haben wir einen klaren Fahrplan, damit der Freistaat bis zum Jahr 2030 flächendeckend erschlossen werden kann.“

Subventionen fließen weiter

Dabei will der Freistaat einerseits Zuschüsse für einen Glasfaser- oder Funknetzausbau überall dort zahlen, wo sich die Investitionen für die Telekommunikations-Unternehmen nicht lohnen. Anderseits verspricht die Staatsregierung auch schnellere Antrags- und Genehmigungsverfahren für die Gigabit-Projekte. Dabei soll das Prinzip der Technologie-Offenheit gelten. Das heißt unter anderem, sich nicht auf Glasfasern zu versteifen, sondern auch Ausgaben für Mobilfunknetze der 5. und der folgenden Generationen als Beitrag zur Gigabit-Gesellschaft zu bezuschussen, wenn die Privatwirtschaft allein nicht investieren will.

Erster Funkmast in Thiendorf bezuschusst

Als eines der ersten Beispiele dafür sagte Dulig 628.000 Euro Fördergeld für einen Funkmast in der Gemeinde Thiendorf im Landkreis Meißen zu. „Die Förderquote beträgt rund 98 Prozent“, berichtete das Ministerium. „Der Mast kann von mehreren Mobilfunknetzbetreibern genutzt werden, so dass nicht nur die Kunden eines einzelnen Anbieters von der Förderung profitieren“, versprach Dulig. Mit dem Mast sollen sich laut Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) die Funkabdeckung für 50 Haushalte wie auch für Wanderer in der Königsbrücker Heide verbessern. „Auch für das Auslösen von Notrufen ist eine flächendeckende Mobilfunkversorgung unerlässlich“, unterstrich MIG-Chef Ernst Ferdinand Wilmsmann. „Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr darüber, dass wir jetzt einen Rahmenvertrag mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst abschließen konnten. Diese Vereinbarung erleichtert die Akquise von Grundstücken für den geförderten Mobilfunkausbau, damit in den betreffenden Gebieten ‚weiße Flecken‘ in der Netzabdeckung schneller geschlossen werden können.“

Autor: hw

Quellen: SMWA, Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt