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Wirtschaftsverbände kritisieren deutsche „Überregulierung“

Die Wirtschaftskammern warnen vor der wachsenden Bürokratie in Deutschland. Visualisierung: Dall-E

Deutsche Bürokratie in der Kritik. Visualisierung: Dall-E

„Belastungsmoratorium“ aus Berlin und Brüssel gefordert

Berlin, 29. November 2023. Scharfe Kritik an der „Überregulierung“ in Deutschland haben mehrere Wirtschaftsverbände geübt. „Die deutsche Bürokratie hat sich inzwischen von einem Ärgernis zu einem handfesten Standortnachteil entwickelt“, heißt es in einer gemeinsame Erklärung des Arbeitgeberverbands „Gesamtmetall“, der „Stiftung Familienunternehmen und Politik“, des „Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“ (VDMA) und des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Die Verbände fordert nun ein „Belastungsmoratorium“ aus Berlin und Brüssel.

„Berichtspflichten in den letzten Jahren geradezu explodiert“

Gerade aus der EU komme immer mehr an Auflagen, kritisiert beispielsweise Familienunternehmerin Sabine Herold von der „Delo Industrie Klebstoffe“. Viele Regulierungen wie das Lieferkettengesetz sind sicher gut gemeint, aber die praktische Umsetzbarkeit bleibt auf der Strecke. Beim Bürokratieabbau herrsche keine Zeitenwende, sondern höchstens eine Zeitlupenwende.“ Ähnlich äußert sich Jan Peter Coblenz vom BGA-Präsidium: „Die Zahl der gesetzlichen Informations-, Dokumentations- und Berichtspflichten für Unternehmen in Deutschland ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Besonders für den Mittelstand ist dies nicht mehr umsetzbar.“ All diese schwäche den Investitionsstandort Deutschland, betonen die Unterzeichner unisono. Daher fordert Geschäftsführer David Deißner von der Stiftung Familienunternehmen: „Deutschland musss digitaler, schlanker und schneller werden, um mit anderen Wirtschaftsnationen mithalten zu können.“

Zuvor hatten bereits Handwerker-Vertreter und Industrie- und Handelskammern die ausufernde Bürokratie in Deutschland kritisiert.

Autor: hw

Quelle: Stiftung Familienunternehmen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt