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„Hydresden“ will Fachkräfte für Dresdens Wasserstoffwirtschaft angeln

Haben die Fachkräfteallianz "Hydresden" für Dresdens Wasserstoff-Wirtschaft gegründet (von links nach rechts): Nils Aldag von Sunfire, Reinhart Vogel von Linde Dresden. IKTS-Leiter Alexander Michalis, Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratka, Wirtschaftsminister Martin Dulig und Wildstyle-Chef Steve Nitzschner. Foto: Heiko Weckbrodt

Haben die Fachkräfteallianz „Hydresden“ für Dresdens Wasserstoff-Wirtschaft gegründet (von links nach rechts): Nils Aldag von Sunfire, Reinhart Vogel von Linde Dresden. IKTS-Leiter Alexander Michalis, Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka, Wirtschaftsminister Martin Dulig und Wildstyle-Chef Steve Nitzschner. Foto: Heiko Weckbrodt

Sunfire, Linde und Fraunhofer gründen H2-Allianz

Dresden, 17. Januar 2024. In Sachsen hat sich mit „Hydresden“ (Eigenschreibweise: „HyDresden“) eine neue Fachkräfte-Allianz für die Dresdner Wasserstoffwirtschaft formiert. Zu den Gründern gehören der Elektrolyseur-Hersteller „Sunfire“, der Anlagenprojektant „Linde“ und das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS. Sie wollen ihre Kräfte bündeln, um mehr aus- und inländische Fachkräfte für die H2-Unternehmen und -Institute in der Stadt zu gewinnen.

Aldag: „Hervorragender Standort“ muss bekannter werden

„Dresden ist zu einem hervorragenden Standort der Wasserstofftechnologie und Wirtschaft gewachsen“, erklärt Mitinitiator Nils Aldag von Sunfire die Motive, die zu dem für weitere Akteure offenen Bündnis geführt haben. Vielen Spezialisten außerhalb von Sachsen und gerade auch Bewerbern aus dem Ausland sei das so gar nicht bewusst, ergänzt Reinhart Vogel von Linde Dresden. Das muss sich ändern.

Dulig: Haben hier Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette

„Wir haben hier ganz starke Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom der Forschung bis hin zur Anwendung“, findet auch der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), der die Allianz mit 130.000 Euro Anschubförderung unterstützt. Dazu gehören die Dresdner Exzellenzuni, mehrere Fraunhofer-Institute, die an Brennstoffzellen und Elektrolyseur-Technik entwickeln, Firmen wie Sunfire und Linde Dresden oder Anlagenbauer wie Xenon, die innovative Automatisierungstechnik für die Elektrolyseur-Fertigung herstellen, oder auch Anwender wie Sachsenenergie und die Chipindustrie.

Dresdner wollen technologische Positionen endlich in Jobs und Euros ummünzen

Mittlerweile gehöre Sachsen zu den drei führenden Bundesländern in puncto Wasserstoff, ist Dulig überzeugt. Und speziell Dresden habe sich vor allem in den vergangenen drei Jahrzehnten eine führende Position in der H2-Technologieentwicklung erarbeitet, betont IKTS-Leiter Alexander Michalis. „Wir haben hier echte Alleinstellungsmerkmale.“ Dazu gehören sicher die Hochtemperatur-Elektrolysetechnik von Sunfire und die Arbeit an neuen Fertigungsmethoden sowie Materialien für Elektrolyse- und Brennstoffzellen-Stapeln bei Fraunhofer, an der TU Dresden und in der freien Wirtschaft. Und die Erfahrungen aus der sächsischen Mikroelektronik-Industrie zeigen: Je mehr auswärtigen Bewerbern bewusst ist, dass an einem Standort zahlreiche Akteure in der selben Branche tätig sind und damit mehrere Karrierepfade offen stehen, umso höher ist auch die Umzugsbereitschaft gen Sachsen. Von daher dürfte die Idee der Wasserstofftech-Firmen und -Institute, sich in einer konkreten Allianz zu vernetzen, durchaus sinnvoll sein.

Initiative ging von Sunfire aus

Zu den ersten konkreten Projekten sollen Präsentationen in Internet, eine Studentenbörse und ein Mentoren-Programm für angehende H2-Unternehmensgründer gehören, kündigte Steve Nitzschner vom Beratungsunternehmen und Verbund-Koordninator „Wildstyle Network“ an. Die ursprüngliche Initiative für die Fachkräfte-Allianz ging laut Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka 2020 von Sunfire aus. 2023 kam dann ein förmlicher Kooperationsvertrag mit Förderzusagen zustande.

Und absehbar ist, dass Hydresden wohl auch bald über Dresden hinauswachsen dürfte, denn auch in Chemnitz, Leipzig, Freiberg, Görlitz und an weiteren Standorten gibt es wichtige Wasserstoff-Projekte in Sachsen. Im Freistaat beschäftigen sich laut „Wasserstoffland Sachsen“ mindestens 90 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit Wasserstofftechnologien.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Hydresden, Linde, IKTS, Sunfire, SMWA, LHD, Oiger-Archiv

Eine neue Allianz „Hydresden“ will international Fachkräfte für den Wasserstoff-Standort Dresden angeln.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt