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Raumfahrtmuseum in Sachsen wächst

Auch die deutschen Versuche, einen Jäger-Raumgleiter zu bauen, sind in der Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz ein Thema - und ein Element des Raumspielplatzes neben dem Museum. Foto: Heiko Weckbrodt

Auch die deutschen Versuche, einen Jäger-Raumgleiter zu bauen, sind in der Raumfahrtausstellung in
Morgenröthe-Rautenkranz ein Thema – und ein Element des Raumspielplatzes neben dem Museum. Foto: Heiko Weckbrodt

8,7 Millionen Euro für Anbau mit Raum-Kino und Erlebnisausstellung

Morgenröthe-Rautenkranz, 1. September 2023. Die „Deutsche Raumfahrtausstellung“ in Morgenröthe-Rautenkranz wird größer: In den kommenden Monaten entsteht an der Dr.-Sigmund-Jähn-Straße ein Museums-Anbau für 8,7 Millionen Euro. Das hat die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) angekündigt, die heute dafür im Heimatort des ersten deutschen Raumfahrers Sigmund Jähn eine Förderzusage an die Museumsleitung übergeben hat. Bund und Land werden sich in die Finanzierung hineinteilen.

Die MiG 21 von Sigmund Jähn steht vor der „Deutsche Raumfahrtausstellung“ in Morgenröthe-Rautenkranz. Foto: Heiko Weckbrodt

Die MiG 21 von Sigmund Jähn steht vor der „Deutsche Raumfahrtausstellung“ in Morgenröthe-Rautenkranz. Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Platz für Museumsbetrieb

Der Anbau soll künftig das Entrée, den Museumsladen, ein Tagungszentrum, ein Weltraum-Kino, ein Space-Bistro, die interaktive Erlebnisausstellung „Weltall“ und eine Heimatstube beherbergen. Dadurch entsteht im Altbau auch mehr Platz für die anderen Exponate. Die solcherart vergrößerte Raumfahrtausstellung soll mehr Touristen ins Vogtland ziehen. Zugleich steht sie beispielhaft für die erstarkende Luft- und Raumfahrtindustrie in Mitteldeutschland.

Blick in dem "Mir"-Nachbau im Raumfahrtmuseumvon Morgenröthe-Rautenkranz. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick in dem „Mir“-Nachbau im Raumfahrtmuseum von Morgenröthe-Rautenkranz. Foto: Heiko Weckbrodt

Kosmische Magie soll mehr Besucher ins Vogtland locken

„Die Deutsche Raumfahrtausstellung ist nicht nur für Morgenröthe-Rautenkranz, sondern für die gesamte Region ein wichtiges touristisches und kulturelles Ziel“, betonte Ministerin Klepsch. „Mit der Erweiterung und Modernisierung gewinnt die Ausstellung an Attraktivität und wird sicher noch mehr Gäste in die Region locken.“

Die Kosmonauten Kosmonauten Waleri Bykowski (l.) und Siegmund Jähn nach ihrer Rückkehr aus dem All am 3. September 1978. Im Hintergrund ist die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus 29 zu sehen. Foto: Klaus Franke, ADN, Bundesarchiv, Wikipedia, CC3-Lizenz

Die Kosmonauten Kosmonauten Waleri Bykowski (l.) und Siegmund Jähn nach ihrer Rückkehr aus dem All am 3. September 1978. Im Hintergrund ist die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus 29 zu sehen. Foto: Klaus Franke, ADN, Bundesarchiv, Wikipedia, CC3-Lizenz

Nach Sigmund Jähns Raumflug eingerichtet

Das Museum war 1979 nach dem Raumflug des DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn als „Ständige Ausstellung des ersten gemeinsamen Kosmosfluges UdSSR – DDR“ entstanden. Daraus entstand nach der Wende eine gesamtdeutsche Raumfahrtausstellung. Träger ist der „Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e.V.“. In den Jahren 2006/07 bekam das Museum bereits ein neues Hauptgebäude.

Ein Vorgänger der heutigen Hyperspektralkameras: die Multispektralkamera vom VEB Carl Zeiss Jena in der Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Multispektralkamera für Raumflüge vom VEB Carl Zeiss Jena in der Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Raketenmodelle, begehbare Mir-Raumstation und 1000 weitere Exponate

Dort können die Besucher unter anderem zahlreiche Raketen-, Raumschiff- und Raumgleiter-Modelle anschauen, eine nachgebaute Mir-Station erkunden und Biografien zahlreicher Ostblock-Kosmonauten aus dem Interkosmos-Programm studieren. Insgesamt umfasst die Exposition über 1000 Stücke. Gleich in der Nähe gibt es einen Luft- und Raumfahrt-Spielplatz, einen Planetenpark und ein Steampunk-Hotel. Am nun begonnenen Erweiterungsvorhaben beteiligt sich Sachsen mit 4,2 Millionen Euro und das Bundesverkehrsministerium mit 4,5 Millionen Euro.

-> Nähere Besucher-Infos zur Raumfahrtaustellung gibt es hier im Netz.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: SMKT, Oiger-Archiv, Deutsche Raumfahrtausstellung, Vor-Ort-Besuch, sachsen-tourismus

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt