
Beispielbild aus der Kampagnenbroschüre „Spin2030“, die mehr Fachkräfte, Studenten und Investoren nach Sachsen locken soll. Grafik: O.media für das SMWK
Kampagne „Spin 2030“ soll mehr Studenten, Fachkräfte und Investoren in den Freistaat locken
Inhalt
- 1 Kampagne „Spin 2030“ soll mehr Studenten, Fachkräfte und Investoren in den Freistaat locken
- 2 Freistaat haut weltweit auf den Putz, um Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen
- 3 Talent-Suche in Usbekistan und Indien
- 4 Mehr Tempo bei Exzellenz-Bauten
- 5 Investorensuche an der US-Ostküste
- 6 Dresdner Gesten für Bostoner Roboterhunde
Leipzig/Dresden, 3. Februar 2022. Sachsen wird bis 2030 rund 17 Milliarden Euro in seine Wissenschaftslandschaft investieren. Das hat Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) zum Auftakt der Kampagne „Spin2030“ in Leipzig angekündigt. Mit der Kampagne wollen er und seine Kabinettskollegen mehr Technologie-Investoren und junge Talente in den Freistaat locken. Die Milliardeninvestitionen wiederum sollen einerseits die eigenen Ausbildungskapazitäten stärken. Vor allem aber soll das Feld die sächsischen Führungsansprüche in Schlüsseltechnologien wie Mikroelektronik, Künstlicher Intelligenz (KI), intuitiver Robotik, Quantencomputertechnik, Krebsforschung und Materialforschung untermauern.
Freistaat haut weltweit auf den Putz, um Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen
„Wir gehen hier mehrere große Herausforderungen an“, betonte der Minister. „Zum Beispiel wollen wir international sichtbarer machen, wie exzellent Sachsens Forschung bereits ist.“ Mit futuristischen Bildern, Werbebroschüren und Veranstaltungen möchten die Initiatoren von „Spin2030“ beispielsweise auf die Dresdner Exzellenz-Uni, auf die Biotech-Kompetenzen in Leipzig, auf die geplanten Großforschungszentren in der Lausitz und im westsächsischen Revier und auf die rund 50 anderen Forschungseinrichtungen im Freistaat hinweisen.
Talent-Suche in Usbekistan und Indien
Und dies soll dann wiederum bei einem weiteren Anliegen helfen: dem Fachkräfte-Mangel. Denn um ausländische Studenten und Top-Wissenschaftler nach Dresden, Leipzig, Chemnitz, Mittweida, Görlitz und an die anderen Forschungs- und Hochschulstandorte zu locken, muss Sachsen diesen Talenten eben vor Augen führen, welche vielversprechenden Großforschungsanlagen hier existieren, an welchen Projekten an vorderster wissenschaftlichen Front man beziehungsweise frau im Freistaat mitarbeiten kann sowie mehr Lehrangebote im „Latein der Neuzeit“ anbieten: in Englisch. Zielgerichtet wollen die Akquisiteure akademische Einwanderer zum Beispiel aus Indien und Usbekistan zum Umzug nach Sachsen bewegen.
Mehr Tempo bei Exzellenz-Bauten
Auch will die Landesregierung mehr und zügiger in Neubauten für seine Exzellenzzentren investieren, Hochschul-Allianzen schmieden, die duale Hochschulen mit beruflichen Ausbildungen stärken und die Kooperation mit ausgewählten Hochtechnologie-Standorten weltweit vertiefen.
Investorensuche an der US-Ostküste
Ganz oben auf der Agenda steht da im Moment für die sächsischen Akquisiteure vor allem Boston: Kaum eine andere Kommune an der US-Ostküste hat in jüngster Vergangenheit solch einen Aufstieg in der Biotechnologie und Robotik hingelegt wie diese Großstadt – und das wiederum hat auch die großen Wagniskapitalgeber dorthin gelockt. Ähnliches wünscht sich das sächsische Kabinett auch für Dresden, Leipzig & Co. Gemkow plant deshalb einen „Investorentag“, einen „Investors Day“ in Boston, um Hightech-Risikokapitalisten nach Sachsen zu holen.

War bereits beim Robotikfestival 2021 zu Gast in Dresden und soll demnächst mit Ceti-Technologie intuitiver zu steuern sein: Roboterhund Spot von Boston Dynamics. Foto: Heiko Weckbrodt
Dresdner Gesten für Bostoner Roboterhunde
Auch wird die TU Dresden einen ambitionierten Kooperationsvertrag mit „Boston Dynamics“ abschließen: Der US-Robotikpionier ist legendär für seine führenden Schreitroboter, die Hunden, Packeseln und Menschen nachempfunden sind. Die Dresdner Uni und speziell deren Exzellenzzentrum Ceti um Prof. Frank Fitzek wollen in diese Kooperation nun ihre innovativen Mensch-Maschine-Schnittstellen einbringen, damit sich die Roboterhunde zum Beispiel künftig durch Gesten, Gedanken und Sprachbefehle intuitiver anleiten und steuern lassen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Auskünfte Gemkow, SMWK, Kampagnenmaterial