Ukraine-Krieg, Inflation und gestörte Lieferketten bremsen Konjunktur weiter aus
München, 15. Juni 2022. Die Ifo-Ökonomen haben den Post-Corona-Aufschwung für Deutschland erneut verschoben und ihre Wirtschaftsprognosen für 2022 noch einmal nach unten korrigiert: Statt um 3,1 Prozent, wie noch im März 2022 prophezeit, wächst demnach das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr nur um 2,5 Prozent. Das geht aus einer Mitteilung des Ifo-Instituts aus München hervor.
Seit Corona schon mehrfach verschätzt
Bereits im Frühjahr hatte Ifo seine ursprünglichen BIP-Prognose für 2022 von 3,7 auf 3,1 Prozent gesenkt. Generell hatten sich die meisten Wirtschaftsforscher seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 immer wieder mit ihren Wiederaufschwung-Prophezeiungen verschätzt.
„Wirtschaftsleistung liegt noch immer ein Prozent unter Vor-Corona-Niveau“
Als Hauptursachen für die schwache wirtschaftliche Entwicklung dürften in den Nachwehen der Corona-Krise, die immer noch gestörten globalen Lieferketten – insbesondere von und nach China – sowie der Ukrainekrieg und die starken Preisanstiege für Energie, Kraftstoffe und Rohstoffe zu suchen sein. „Die Wirtschaftsleistung liegt derzeit noch immer ein Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019“, teilte Ifo-Forscher Timo Wollmershäuser mit. „Wir rechnen aber mit einem allmählichen Rückgang der Rohstoffpreise und der Materialengpässe im zweiten Halbjahr.“
6,8 % Inflation erwartet
Vor allem die hohen Teuerungsraten macht den Bürgern und den Unternehmen zu schaffen. Für das gesamte Jahr 2022 geht das Institut von 6,8 Prozent Inflationsrate aus, die sich allerdings 2023 in etwa halbieren soll. Für das kommende Jahr sagen die Konjunkturforscher zudem ein BIP-Wachstum von 3,7 Prozent voraus.
Autor: hw
Quelle: Ifo München
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.