Seriefertigung soll Ende 2021 beginnen
Dresden, 8. März 2021. Bosch fährt in seiner neuen Chipfabrik die Fertigung von Leistungselektronik hoch. Die ersten Siliziumscheiben (Wafer) der Größenklasse 300 Millimeter sind nun eingeschleust, damit beginnt nun die Prototypenproduktion. Ende 2021 soll dann die Serienproduktion starten. Das hat der Stuttgarter Technologiekonzern heute mitgeteilt. Ursprünglich wollte Bosch die Fabrik Anfang 2020 offiziell eröffnen, hat das in Corona-Zeiten nun aber auf den Juno 2021 verschoben.
Chips für die Mobilität der Zukunft
„Aus Dresden kommen schon bald Chips für die Mobilität der Zukunft und mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, kündigte Bosch-Geschäftsführer Harald Kröger an. Auch das Werk selbst setze neue Maßstäbe: „Unsere neue Halbleiterfabrik setzt Maßstäbe bei Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung.“
Über die Bosch-Fab
Baustart für die neue Großfabrik war im Sommer 2018. Ende 2019 hatten die Arbeiter die Bauhülle fertiggestellt. Danach wurden die Versorgungsleitungen in der „Subfab“ installiert, die Reinräume darüber eingerichtet und die Fertigungsanlagen aufgebaut. 2020 folgten die ersten Testdurchläufe im Maschinenpark – diese Phase wird „First Silicon“ genannt.
Fokus liegt auf Leistungselektronik für E-Autos
Insgesamt will Bosch in die Fabrik rund eine Milliarde Euro investieren und dort rund 700 Menschen beschäftigen. Rund 30 Prozent der Investitionen hat der Staat über das Programm „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“ (IPCEI 1) zugeschossen. Geplant ist die Massenproduktion von Spezialschaltkreisen vor allem für Automobile. Dazu gehören Leistungs-Chips, die besonders hohe Spannungen und starke Ströme vertragen, und beispielsweise als Gleichspannungs-Wandlern für Elektro- und Hybridfahrzeuge benötigt werden.
Infineon und Glofo wollen ihre Fabriken in Sachsen ausbauen
Dresden gilt als wichtigster Mikroelektronik-Standort in Deutschland: Hier betreiben beispielsweise Globalfoundries, Infineon und X-Fab große Chipwerke, aber auch viele kleine und mittelständische Technologieunternehmen machen das „Silicon Saxony“ aus. Vor allem Globalfoundries und Infineon wollen ihre Dresdner Fabriken demnächst noch einmal milliardenschwer ausbauen, weil die Nachfrage nach den Chips aus Sachsen groß ist und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gerade ein IPCEI-2-Förderprogramm für die deutsche und europäische Mikroelektronik aufgelegt hat.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Bosch, Oiger-Archiv
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