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Helfen Solarenergiewerke gegen Dürren?

Über die Klimastation und Bodenfeuchtigkeitssonden erhalten die Wissenschaftler Informationen zu Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärke und Niederschlag. foto: Marx für die HTW

Über die Klimastation und Bodenfeuchtigkeitssonden erhalten die Wissenschaftler Informationen zu Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärke und Niederschlag. foto: Marx für die HTW

HTW Dresden untersucht Bodenschutz durch Photovoltaik-Module

Dresden/Werneuchen, 8. März 2021. Angesichts der jüngsten Dürren in Deutschland wollen Dresdner Ingenieure und Ingenieurinnen in einem großen Solarenergiewerk in Brandenburg nun austesten, ob großflächig verteilte Photovoltaik-Module womöglich den Boden darunter davor bewahren, völlig auszutrocknen. Das hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden angekündigt.

Sensoren und Bodenproben

Das Hydrologie-Forschungsteam hat inzwischen Bodenfeuchtigkeits-Sonden und eine Klimastation im Solarpark Weesow-Willmersdorf im brandenburgischen Werneuchen installiert. Die Station misst Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windstärke und Niederschlag. Damit möchte das Team drei Jahre lang Daten sammeln und Bodenproben nehmen, um die Effekte des Solarpaneele auf den Boden zu ermitteln.

Mehr Schatten und weniger Regen durch Modul-Flächen

Die Hypothese dabei: Wenn viele Module nebeneinander aufgebaut sind, erreichen Regen und andere Niederschläge dort kaum noch den Boden. Außerdem sorgen die Paneele für Schatten, beugen der Bodenerwärmung vor und vermindern die Wasserverdunstung aus der Erde. Zu klären ist, wie weitreichend diese Effekte sind und welchen Einfluss die Photovoltaikanlagen letztlich auf den Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserneubildung haben – womöglich auch über das Sonnenenergiewerk hinaus.

Solarpark soll ohne EEG-Subventionen auskommen

Der Solarpark Weesow-Willmersdorf nördlich von Berlin umfasst insgesamt 164 Hektar und soll im Endausbau bis zu 187 Megawatt Leistung liefern. Er gehört damit zu den größen Photovoltaik-Flächenanlagen in Deutschland.

Solarpark im im baden-württembergischen Ingoldingen. Im brandenburgischen Solarpark Weesow-Willmersdorf will Betreiber ENBW gänzlich auf EEG-Subventionen verzichten. Womöglich haben die großen Anlagen auch Einfluss auf den Boden-Wasserhaushalt. Foto: ENBW

Solarpark im im baden-württembergischen Ingoldingen. Im brandenburgischen Solarpark Weesow-Willmersdorf will Betreiber ENBW gänzlich auf EEG-Subventionen verzichten. Womöglich haben die großen Anlagen auch Einfluss auf den Boden-Wasserhaushalt. Foto: ENBW

Der Betreiber „EnBW“ will dafür keine Subventionen aus dem „Erneuerbare-Energie-Gesetz“ (EEG) nehmen, sondern den Solarpark marktwirtschaftlich aus eigenen Erlösen betreiben. „Sinkende Kosten im Bereich Photovoltaik von über 80 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre machen dies möglich“, hatte EnBW-Technikvorstand Hans-Josef Zimmer bereits zum Projektstart erklärt. „Wir sind überzeugt, dass sich solch große Solarparks ohne Förderung wirtschaftlich betreiben lassen.“

Autor: hw

Quellen: HTW, Wikipedia, EnBW

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt