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VW verspricht 130 weitere Stromzapfen in Sachsen

Ein VW-Mitarbeiter lädt ein ID4-Elektroauto im Volkswagen-Werk in Zwickau. Foto: Oliver Killig

Ein VW-Mitarbeiter lädt ein ID4-Elektroauto im Volkswagen-Werk in Zwickau. Foto: Oliver Killig

Bis Ende 2021 will Volkswagen im Freistaat auf 480 Ladepunkte kommen

Dresden, 29. Dezember 2020. Mit Blick auf die eigene Elektroauto-Produktion wird Volkswagen im Jahr 2021 weitere 130 Ladepunkte in Sachsen installieren und dann auf etwa insgesamt 480 Stromzapfen kommen. Das hat das Unternehmen heute avisiert.

Stromtankstellen auf VW-Fabriken konzentriert

Die Ankündigung ist Teil eines Installationsprogramms, mit dem VW die Erfolgschancen für seine eigene Elektroauto-Offensive verbessern will. 2020 hatte der Konzern 150 neue Ladepunkte an seinen Produktionsstandorten im Freistaat installiert, darunter 215 davon in Zwickau, 70 in Dresden und 65 in Chemnitz. In Zwickau stellt VW seit Herbst 2020 die neuen ID3-Elektroautos her, in Chemnitz weiterhin Verbrenner-Motoren, in der Manufaktur Dresden den Elektrogolf, der allerdings Anfang 2021 auch durch den ID3 ersetzt wird. Ein Großteil der Dresdner VW-Ladepunkte befindet sich an und unter der Manufaktur. So ist jüngst auf dem Besucher-Parkplatz an der Gläsernen Manufaktur in Dresden mit 36 Ladepunkten einer der größten öffentlichen Ladeparks in Sachsen entstanden. Die meisten Punkte sind für elf Kilowatt ausgelegt.

Bundesweit plant  VW für 2021 rund 750 neue Ladepunkte, darunter auch Schnelllader mit 300 Kilowatt Leistung. In Summe sollen bis Ende 2021 etwa 2000 VW-Ladepunkte in Betrieb sein, kündigte der Konzern an.

Corona hat Ausbau gebremst

All diese Elektro-Tankstellen speisen sich aus erneuerbaren Energiequellen, betonte VW. Allerdings blieb das Unternehmen etwas unter seinen eigenen Plänen – Corona habe den Ausbau behindert, hieß es vo Reinhard de Vries, dem Geschäftsführer für Technik und Logistik bei Volkswagen Sachsen. Ursprünglich wollte VW bis Ende 2020 in Sachsen rund 400 Ladepunkte installiert haben.

Jeder fünfte Ladevorgang am Arbeitsplatz erwartet

„Mit dem ID.3 und ID.4 ist Volkswagen in diesem Jahr in die Ära der Elektromobilität gestartet. Dazu gehört auch eine adäquate Ladeinfrastruktur. Wir reden nicht nur darüber, sondern werden verstärkt selbst aktiv“, betonte Reinhard de Vries. „Wir gehen davon aus, dass rund 20 Prozent aller Ladevorgänge am Arbeitsplatz stattfinden. Deshalb ist das Engagement der Unternehmen so wichtig.“

Volkswagen bügelt an Kinderkrankheiten der neuen Elektroauto-Generation

VW hatte sich zuletzt von einigen Testern der neuen ID-Elektroautogeneration einige Kritik anhören müssen: Die Software sei anfällig, die Reichweite könne mit Tesla nicht mithalten und auch die Navigation zu leistungsstarken Stromtankstellen, deren Verfügbarkeit und Leistungskraft seien bei weiten nicht so gut wie bei der Konkurrenz aus den USA. An diesen Punkten arbeitet VW nach allem, was nach draußen dringt, mit Hochdruck. Bei den Akkus zum Beispiel fährt Volkswagen mehrgleisig, setzt einerseits auf eine evolutionäre Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Zellen und -Batterien. Andererseits paktiert Wolfsburg aber auch mit Entwicklern ganz neuer Akkumulator-Typen, zum Beispiel mit Quantum Scpae in den USA, die an einer Festkörper-Batterie arbeiten, die schnell aufladbar ist und weit mehr Reichweite als heutige Akkus mit Flüssigelektrolyten möglich machen könnten. Außerdem surrt VW eben auch in Eigenregie das Netz der Stromzapfpunkte in Deutschland enger.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: VW, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt