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VW hat 200 Ladepunkte für Elektroautos in Sachsen installiert

Ladepunkt für Elektroautos an der Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Rolf Jaegers für VW Sachsen

Ladepunkt für Elektroautos an der Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Rolf Jaegers für VW Sachsen

Doppelt so viele sind bis Ende 2020 geplant

Dresden/Zwickau, 30. Dezember 2019. Volkswagen hat in Sachsen nun seinen 200. Ladepunkt für Elektroautos in Betrieb genommen. Doppelt soviele, also 400 allein im Freistaat, sollen es bis zum Jahresende 2020 werden. Das hat der Autokonzern heute mitgeteilt. All diese „Tankstellen“ für Elektroautos speist das Unternehmen laut eigenen Angaben mit Sonnenstrom oder aus anderen erneuerbaren Energiequellen.

70 für Dresden, 300 für Zwickau, 30 in Chemnitz

In und an der Manufaktur Dresden will VW bis Ende 2020 demnach 70 Ladepunkte installiert haben. Rund um die Elektroautofabrik Zwickau-Mosel sind rund 300 geplant, am Motorenwerk Chemnitz weitere 30. „Die größtenteils auf 11 Kilowatt Leistung ausgelegten Ladepunkte sind vor allem für Mitarbeiter, Gäste und Kunden vorgesehen“, teilte Volkswagen mit. „Ein Teil wird auch auf öffentlichen Parkflächen rund um die Standorte entstehen.“

ChargeX-Gründer Tobias Wagner testet seine "Aqueduct"-Ladepunkte für Elektroautos in der Manufaktur-Tiefgarage von Volkswagen in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

ChargeX-Gründer Tobias Wagner testet seine „Aqueduct“-Ladepunkte für Elektroautos in der Manufaktur-Tiefgarage von Volkswagen in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Unternehmen setzt auf Verlängerungs-Aquedukte von ChargeX

In Dresden hat VW am Manufaktureingang, in der Tiefgarage unter der Fabrik und an einer öffentlichen E-Tankstelle auf dem Fabrikparkplatz bereits rund 30 Ladepunkte installiert. Weitere 40 sollen folgen – davon auch einige auf dem öffentlichen Manufaktur-Parkplatz, wie Standortsprecher Carsten Krebs versprach. Dabei setze Volkswagen vor allem auf die Verteiler-Technik, die das junge Unternehmen „ChargeX“ in der Dresdner Manufaktur weiterentwickelt hatte.

Sachsen ist für VW ein Pionierstandort

Sachsen ist für den Autokonzern aus Wolfsburg ein Schlüsselland für den Umstieg auf eine echte Elektroauto-Massenproduktion. So hat das Unternehmen das Werk Zwickau als erste Fabrik im Verbund vollständig auf E-Auto-Fertigung umgestellt. Die Arbeiter stellen dort zunächst ID3-Stromer her und dann andere Elektroautos einer neuen Auto-Generation, die – anders als der E-Golf – von Anfang an als elektrische Fahrzeuge designt worden sind. Das Werk soll perspektivisch bis zu 330.000 Stromer pro Jahr fertigen. Ab Herbst 2020 schwenkt auch die gläserne Manufaktur in Dresden vom E-Golf auf die ID3-Produktion um.

Christoph Strecker von Ionity, Wirtschaftsminister Martin Dulig und VW-Sachsen-Geschäftsführer Reinhard de Vries weihen die Schnell-Ladesäule an der Autobahn-Raststätte "Dresdner Tor" ein. Foto: Volkswagen

Das Archivfoto zeihgt Christoph Strecker von Ionity, Wirtschaftsminister Martin Dulig (Mitte) und VW-Sachsen-Geschäftsführer Reinhard de Vries, wie sie eine Schnell-Ladesäule an der Autobahn-Raststätte „Dresdner Tor“ einweihen. Foto: Volkswagen

Damit E-Autos erfolgreich werden, investiert VW selbst in Ladesäulen

Zudem will die VW-Spitze den gesamten Konzern vom klassischen Autohersteller zum Mobilitätsanbieter umprofilieren, der beispielsweise auch Autoleihdienste und Ladesäulen anbietet. „Mit dem ID.3 startet Volkswagen in die Ära der Elektromobilität“, erklärte Reinhard de Vries, der Technikchef von VW Sachsen. „Dazu gehört auch eine adäquate Ladeinfrastruktur. Wir reden nicht nur darüber, sondern werden verstärkt selbst aktiv.“ Das Unternehmen gehe davon aus, „dass rund 30 Prozent aller Ladevorgänge am Arbeitsplatz stattfinden.“ Daher versorge VW auch die eigenen Arbeiter mit Strom für deren E-Autos.

Für VW ist der Erfolg seiner E-Offensive schon fast eine Überlebensfrage: Sollte die Elektroauto-Nachfrage deutlich unter den Erwartungen zurückbleiben, könnte dies wegen EU-Umweltauflagen hohe CO2-Strafzahlungen nach sich ziehen – abgesehen von den hohen Investitionen, die Volkswagen bereits in den Umstieg investiert hat, und die dann womöglich für die Katz wären.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: VW, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt