ChargeX erprobt mit Hilfe von Stadt und VW modulares Ladesystem für Elektroautos
Dresden, 12. April 2019. Damit bald mehr Ladesäulen für Elektroautos in Dresden verfügbar sind, unterstützen die städtischen Wirtschaftsförderer einen Feldtest mit dem neuen Ladepunktsystem „Aqueduct“ von „ChargeX“. Amtsleiter Robert Franke hat ChargeX-Chef Tobias Wagner dafür heute in der Dresdner VW-Manufaktur 36.366 Euro aus seinem Innovationsfonds zugesagt. Außerdem will Volkswagen das neue Lade-System in Dresden, Zwickau und an weiteren Konzernstandorten übernehmen, damit VW-Beschäftigte ihre Elektroautos damit aufladen können.
VW-Innovator: Unser Brutsystem zahlt sich aus
„ChargeX“ sei ein Beleg dafür, dass das Brut-Programm der Dresdner VW-Manufaktur funktioniere, betonte deren Innovationsbeauftrager Marco Weiß: Das junge Münchner Unternehmen sei in seinem Gründungsjahr 2018 in den Inkubator am Straßburger Platz gekommen, um gemeinsam mit Volkswagen sein Ladepunkt-Konzept zur Marktreife weiterzuentwickeln. Nun sei die Zeit reif, mit Feldtests zu beginnen. Womöglich könnten sich daraus auch größere Aufträge für das junge Unternehmen innerhalb des Konzernverbundes ergeben. Umgekehrt könne ChargeX helfen, kostengünstig ein Netz aus Ladestellen aufzubauen, was wiederum für den Erfolg der Elektroauto-Offensive von VW wichtig sei.
Video über die Installation des Aqueduct-Systems (Video: VW)
Das „Aqueduct“-System: Eine Basis, viele „Plug & Play“-Erweiterungspunkte
Das „Aqueduct“-System beruht auf der Idee, Ladepunkte für Elektroautos sehr einfach zu vervielfachen. Statt vieler separater Ladesäulen mit voller Technikausstattung muss der Elektriker für ein „Aqueduct“ nur eine Basisstation installieren. An die lassen sich dann durch simple Steckverbindungen an der Wand viele weitere Ladepunkte anstöpseln. Zwar steht dadurch in Summe nicht mehr Ladenenergie zur Verfügung. Aber ein computergestütztes Last-Management sorgt dafür, dass jedes angeschlossenes E-Fahrzeug seine Lade-Zeitscheibe mit der richtigen Stromstärke und Leistung zugeteilt bekommt.
Jedem Elektroauto seine Lade-Zeitscheibe über Nacht oder im Laufe der Schicht
Ein Vorteil dabei: Die Arbeiter einer Fabrik oder die Mieter eines Hauses können zum Arbeitsbeginn oder vor dem Zubettgehen ihre Elektroautos parallel anschließen und die ganze Nacht oder Schicht lang durchladen lassen – und müssen nicht an einer „Tankstellen-Schlange“ warten. „Unsere Zielgruppen sind die Wohnungswirtschaft, Parkhausbetreiber und Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Lademöglichkeiten während der Arbeit bieten wollen“, erklärte ChargeX-Gründer Tobias Wagner. Dabei müssten die Kunden durch das modulare Konzept nur halb so viel wie für eine klassische Ladesäule investieren und deutlich weniger für die Installation ausgeben, wirbt Wagner für seine Aqueducte. Vor allem aber sei es sehr einfach, solch ein System um weitere Ladepunkte zu erweitern, wenn mehr Elektroautos andocken wollen.
Wirtschaftsförderung Dresden gibt 36.366 Euro für Lastmanagement-Feldtest
Der Förderscheck der Stadt soll nun helfen, in Dresden das Last-Management mit einem Test-Netz von 40 Ladeboxen zu erproben, erklärte Wirtschaftsförderungs-Chef Franke. „Wir suchen noch Unternehmen und Institutionen, die sich beteiligen wollen“, sagte er. Insgesamt möchte ChargeX-Geschäftsführer Wagner in diesem Jahr rund 500 Ladepunkte von einem Auftragsfertiger in Bautzen produzieren lassen – insofern generieren die Münchner mit ihrem Konzept auch Wertschöpfung in der Region. Mittlerweile hat ChargeX zwölf Mitarbeiter.
Ladenetz wächst
Das Portal mein-e-fahrzeug.de hat in Dresden 69 Ladestationen für Elektroautos mit insgesamt 172 Ladepunkten für unterschiedliche Stecker und Lade-Systeme gezählt. Mindestens 20 Stationen mit über 50 Ladepunkten davon sind öffentlich zugänglich.
Autor: Heiko Weckbrodt
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