Monate: November 2020

Jung gestorben: Etwa 1800 Jahre alte Teenager-Mumie aus Ägypten. Foto: I. Badr, Ägyptisches Museum, Kairo

Mumien durchleuchtet: Kurzes Leben mit Zahn- und Knieschmerz

Computertomografie von Dresdner Mumien zeigen, wie drei Ägypter in römischer Zeit lebten Dresden/Kairo, 5. November 2020. Der für spätantike Verhältnisse recht hohe Lebensstandard im römischen Kaiserreich garantierte selbst für Wohlhabende nicht unbedingt ein langes und angenehmes Leben. Das lassen neue Mumienanalysen in Dresden und Kairo erahnen. Demnach war das Leben der untersuchten Ägypter kurz und wahrscheinlich von ständigen Zahnschmerzen und schmerzenden Knien begleitet.

SOI-Wafer von Soitec aus Frankreich. Foto: Soitec

5G-Mobilfunkchips aus Dresden gefragt

Globalfoundries bestellt mehr Spezial-Siliziumscheiben bei Soitec in Frankreich Dresden/Grenoble, 5. November 2020. Weil die meisten Smartphone-Hersteller gerne Chips aus sächsischer Produktion einsetzen und die Dresdner Transistor-Architektur „FD-SOI“ für den Mobilfunk der 5. Generation immer gefragter ist, hat „Globalfoundries“ (GF) Dresden nun beim Zulieferer „Soitec“ aus dem französischen Grenoble spezielle Roh-Siliziumscheiben (Wafer) bestellt. Mit diesen „RF-SOI-Wafern“ lassen sich besonders gut Hochfrequenz-Chips für die neuen 5G-Smartphones herstellen. Über einen entsprechenden mehrjährigen Liefervertrag haben der Halbleiter-Auftragsfertiger GF sowie Soitec heute gemeinsam informiert, ohne aber konkrete Auftragsvolumina zu nennen. „Dieses Abkommen ist ein weiterer Beleg dafür, in stark sich unsere FD-SOI-Technik im Markt etabliert hat“, sagte Sprecherin Karin Raths von GF Dresden.

Bäckermeister Matthias Walther bereitet in seiner Backstube ein Keksblech vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Kexerei Dresden fährt wegen Corona die Keks-Produktion herunter

Bäcker Walther: Manufaktur macht 93 % weniger Umsatz Dresden, 4. November 2020. Für seine „Kexerei“ bekam der Dresdner Bäcker Matthias Walther früher viel Zuspruch: Wirtschaftspolitiker lobten den Meister immer wieder dafür, dass er mit dem neuen Geschäftsfeld einer Keksmanufaktur samt Online-Verkauf der Bäckerzunft neue Wege in die Zukunft weise. Doch nun stehen die Keksbäcker vor existenziellen Problemen: „Wir haben durch die Folgen der Corona-Maßnahmen einen Umsatzeinbruch von aktuell über 93 % zu verkraften“, berichtet Meister Walther. „Alle Hotels und Gaststätten sind geschlossen und es kommen logischerweise keine Touristen nach Dresden.“

Kältetransfers mit pumpbarem Flüssigeis gelten als interessanter Ansatz, um Ökostromspitzen sinnvoll zu verwerten. Foto: Heiko Weckbrodt

ILK Dresden will Ökostromspitzen als Flüssigeis abfangen

Pumpfähiges Eis soll Großküchen, Fischlager und Klimaanlagen mit Kälte versorgen Dresden, 4. November 2020. Statt Windräder abzuschalten, wenn sie die Netze mit ihrem Strom-Überangebot zu überlasten drohen, könnte man die überschüssige Energie auch als Kälte („Power-to-Cold“). zwischenspeichern. Die so erzeugte Kälte könne man dann als Flüssigeis durch Rohrsysteme zu an weiter entfernte Abnehmer pumpen. Das will das „Institut für Luft- und Kältetechnik“ (ILK) Dresden auf der digitalen Konferenz „Energy Saxony Summit“ vorschlagen.

2020 ist der Markt für Optoelektronk, Sensoren und diskrete Einzel-Bauelemente (OSD) deutlich geschrumpft - wobei gerade Sensoren auch weiter gefragt waren. Grafik: IC Insights

Corona bremst Elektronik-Nischenmärkte aus wie seit der Chipkrise nicht mehr

IC Insights geht im Corona-Jahr von 4,4 Prozent Umsatzrückgang für Optoelektronik & Co. aus Scottsdale, 3. November 2020. Der Weltmarkt für Optoelektronik, Sensoren und diskrete Einzel-Bauelemente (OSD) hat den ersten Corona-Schock annähernd überwunden und beginnt wieder zu wachsen. Das geht aus einer Analyse der US-Marktforschungsagentur „IC Insights“ aus Scottsdale hervor.

Führt die Briten mit flotten Sprüchen in eine entmenschlichte Zukunft: Emma Thompson als Vivienne Rook - eine Art weibliche und englische Version von Donald Trump. Szenenfoto aus: "Years and Years", Studiocanal

„Years and Years“: Dystopie über den Verlust unserer Welt

BBC-Serie reist 15 Jahre in eine populistische, entmenschlichte Zukunft Was geschieht mit der Welt, wenn skrupellose Demagogen weltweit in der Politik die Überhand gewinnen? Der britische Autor Russell T. Davies („Dr. Who“, „Torchwood“) gibt in seiner – nun auch in Deutschland fürs Heimkino erschienenen – dystopischen BBC-Serie „Years and Years“ eine sehr pessimistische Antwort: Dann steht bald „die ganze Welt in Flammen“, lässt er die populistische Politikerin Viv Rook (glänzend: Emma Thompson) prophezeien.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Handwerkskammer Dresden kritisiert wachsende Staatseingriffe

Präsident: „Wir brauchen dringend ein Umdenken“ Dresden, 2. November 2020. Der Dresdner Handwerkskammer-Präsident Jörg Dittrich hat wachsenden staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft kritisiert. „Mit Sorge sehen wir, dass der Staat auch außerhalb dieser außergewöhnlichen Krise immer mehr bereit ist, dass freie Wirtschaften unnötig einzuschränken“, erklärte er.

Frank Jülicher. Foto: Katrin Boes

Uneinheitliche Bevölkerung wird schneller immun gegen Seuchen

Planck-Forscher aus Dresden haben Verlauf von Pandemien à la Corona neu berechnet Dresden, 2. November 2020. Wenn die Menschen in einem Land unterschiedlich empfindlich für Krankheitserreger sind, entwickelt solch eine „heterogene“ Bevölkerung schneller eine Herdenimmunität gegen neue Seuchen wie Covid-19 als in „homogenen“ Ländern. Zu diesem Schluss ist ein Team Prof. Frank Jülicher vom Max-Planck-Institut für die Physik komplexer Systeme (MPI-PKS) in Dresden gekommen.

Diyendo Massilani sucht nach Gen-Spuren an Relikten alter "Mongolen" und "Chinesen". Foto: MPI-Eva

Mongolen waren schon vor 34.000 Jahren Kosmopoliten

Forscher aus Sachsen und Mongolei finden eurasisches Erbgut in altem Fossil Leipzig/Ulan Bator, 1. November 2020. Frühe Menschen haben wahrscheinlich schon vor über 34.000 Jahren den gesamten eurasischen Kontinent mindestens einmal durchquert. Darauf deuten Genanalysen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Eva) in Leipzig und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften hin.