Globalfoundries bestellt mehr Spezial-Siliziumscheiben bei Soitec in Frankreich
Dresden/Grenoble, 5. November 2020. Weil die meisten Smartphone-Hersteller gerne Chips aus sächsischer Produktion einsetzen und die Dresdner Transistor-Architektur „FD-SOI“ für den Mobilfunk der 5. Generation immer gefragter ist, hat „Globalfoundries“ (GF) Dresden nun beim Zulieferer „Soitec“ aus dem französischen Grenoble spezielle Roh-Siliziumscheiben (Wafer) bestellt. Mit diesen „RF-SOI-Wafern“ lassen sich besonders gut Hochfrequenz-Chips für die neuen 5G-Smartphones herstellen. Über einen entsprechenden mehrjährigen Liefervertrag haben der Halbleiter-Auftragsfertiger GF sowie Soitec heute gemeinsam informiert, ohne aber konkrete Auftragsvolumina zu nennen. „Dieses Abkommen ist ein weiterer Beleg dafür, in stark sich unsere FD-SOI-Technik im Markt etabliert hat“, sagte Sprecherin Karin Raths von GF Dresden.
In 80 % der Smartphones weltweit stecken Glofo-Chips
„Acht von zehn Smartphones auf dem heutigen Markt enthalten von Globalfoundries hergestellte Chips“, berichtete Vizepräsident Bami Bastani, der bei GF für das Geschäft mit Funk-Chips zuständig ist. „Und die Nachfrage nach unseren Hochfrequenz-Lösungen steigt mit dem Übergang der Branche zu 5G weiter an.“ In welchen Handys konkret die Spezialelektronik aus Dresden steckt, wollte GF unter Verweis auf das Kundengeheimnis nicht verraten. Es sollen darunter aber so gut wie alle gängigen Marken vertreten sein.
Über Globalfoundries
GF war 2009 aus der Fabriksparte von AMD hervorgegangen und ist heute ein US-Unternehmen mit arabischen Eigentümern. Statt eigene Produkte stellt Globalfoundries nur noch Chips für Kunden her, ist also ein Auftragsfertiger, im Branchenvokabular „Foundry“ genannt. Der Konzern ist nach TSMC und Samsung eine der größten Foundries weltweit.
Dabei hat sich Dresden auf Chips mit die spezielle Transistor-Architektur „Fully Depleted Silicon on Insulator“ (FD-SOI) spezialisiert. Diese Transistoren erreichen nicht solche Tempospitzen wie gängige Finnen-Schalter (FinFETs) von Intel, Samsung, TSMC & Co., sind aber für Spezialanwendungen gut geeignet und arbeiten stromsparend. Anfangs fand GF Dresden dafür kaum Kunden, inzwischen hat sich die Auftragslage der Chipfabrik aber deutlich verbessert. In Dresden beschäftigt das Unternehmen insgesamt rund 3400 Mitarbeiter.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: GF Santa Clara, GF Dresden, Oiger-Archiv
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