Forscher aus Sachsen und Mongolei finden eurasisches Erbgut in altem Fossil
Leipzig/Ulan Bator, 1. November 2020. Frühe Menschen haben wahrscheinlich schon vor über 34.000 Jahren den gesamten eurasischen Kontinent mindestens einmal durchquert. Darauf deuten Genanalysen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Eva) in Leipzig und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften hin.
Die Forscherinnen und Forscher untersuchten dafür die Schädeldecke einer vor 34.000 Jahre alten Frau, deren Überreste als bisher ältestes menschliches Fossil in der Mongolei gelten. Im Erbgut dieser frühen Ostasiatin entdeckten sie DNS von Westeurasiern. Außerdem fanden sie bei ihr sowie in den Überresten eines 40.000 Jahre alten „Chinesen“ sowohl Neandertaler-Erbgut wie auch DNS-Segmente von Denisovanern, einer ausgestorbenen Homininenform, die vor der Ankunft des modernen Menschen in Asien lebte. Die heutigen Staaten „China“ und „Mongolei“ existierten natürlich damals noch nicht.
Wanderungen quer durch Europa und Asien
„Das ist ein direkter Beleg dafür, dass Gemeinschaften moderner Menschen in Ostasien schon vor 34.000 Jahren recht kosmopolitisch waren“, betonte Eva-Forscher Diyendo Massilani. „Dieses seltene Fundstück zeigt: Migrationen und Interaktionen zwischen verschiedenen Populationen fanden in ganz Eurasien bereits vor etwa 35.000 Jahren häufig statt.“
Ähnlich sieht das Byambaa Gunchinsuren vom Institut für Archäologie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften; „Das ist ein direkter Beweis dafür, dass Denisovaner und moderne Menschen einander vor mehr als 40.000 Jahren begegnet sind und sich miteinander vermischt haben.
Autor: hw
Quelle: MPI-Eva
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