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VW-Züge und Automaten bringen Batterien zur Elektroauto-Fabrik Zwickau

Die vollautomatisierte Lade- und Entladetechnik in Zwickau und Braunschweig ist laut VW "eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten". Foto: Volkswagen AG

Die vollautomatisierte Lade- und Entladetechnik in Zwickau und Braunschweig ist laut VW „eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten“. Foto: Volkswagen AG

Automatisierung und Lkw-Verzicht sollen Umwelt entlasten und Kosten sparen

Zwickau/Dresden/Braunschweig/Breslau, 30. November 2020. Sachsen ist für Volkswagen nicht nur der Pionierstandort für seine neue Elektroauto-Offensive, sondern auch für neue elektrische und hochautomatisierte Zuliefertechnologien: Statt mit Verbrenner-Lastern treffen die vorgefertigten Haupt-Batterien für die ID3- und ID4-Fahrzeuge ab sofort per Zug in der Elektroauto-Großfabrik in Zwickau ein. Automaten entladen dann selbstständig binnen fünf Stunden jeden Zug. Diese Automatenanlage haben VW-Sachsen-Technikchef Reinhard de Vries und der sächsische Umweltminister Wolfram Günther (Bündnisgrüne) heute als letzten Teil einer „grünen Logistikkette“ von Polen über Braunschweig nach Zwickau in Betrieb genommen. Das haben VW und Umweltministerium mitgeteilt.

Umweltminister freut sich und will mehr solcher „Puzzleteile“

„Hier werden Energiewende und Klimaschutz ganz konkret realisiert“, erklärte Minister Günther erfreut. VW baue in Zwickau nicht nur Autos, die klimafreundlicher seien als solche mit Otto- oder Dieselmotoren, sondern stelle auch die Produktion und Transporte entsprechend um. „Wir brauchen viele solcher Puzzleteile, wir brauchen solche Vorhaben in der gesamten Breite industrieller Fertigung und Logistik.“

Vorserien-Modell aus der ID-Familie in der Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Vorserien-Modell aus der ID-Familie in der Volkswagen-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

VW verspricht umweltfreundliche ID-Produktion

De Vries wiederum meinte; „Der umweltfreundliche Transport der Batterien ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur emissionsfreien Fabrik.“ Im Vergleich zu einer traditionellen Transportkette per Laster könne VW durch die Zuglösung mit Automaten jährlich rund 11.000 Tonnen Kohlendioxid-Abgase vermeiden.

Die VW-Lieferkette  für E-Auto-Batterien von Breslau über Braunschweig nach Zwickau. Grafik: Volkswagen

Die VW-Lieferkette für E-Auto-Batterien von Breslau über Braunschweig nach Zwickau. Grafik: Volkswagen

Automaten und Ökostrom-Züge in Polen, Braunschweig und Zwickau im Einsatz

Die Züge holen zunächst die Batterie-Zellmodule aus dem Werk im polnischen Breslau (Wrocław) ab. DB Cargo transportiert die Zellen dann nach Braunschweig – zu 100 Prozent mit Ökostrom, wie der Autokonzern betont. In Niedersachsen werden die Zellen vollautomatisch entladen, allerdings dann mit elektrischen Lastern von der Entladestation Harvesse zur Werkshalle gebracht, weil in Braunschweig der direkte Gleisanschluss fehlt. Nach der Montage der Zellen laden die Automaten die kompletten Batterien in den nächsten Zug gen Sachsen, wo Automaten die Energiespeicher direkt vom Zug zur Elektroautoproduktion bringen.

Spezialbehälter könne Zellen und Komplettbatterien laden

„Für den Transport haben Logistiker des Volkswagen Konzerns Spezialbehälter entwickelt, in denen sowohl die Zellmodule als auch die fertig montierten Systeme befördert werden“, teilte das Unternehmen mit. „Sie sind so konzipiert, dass die Waggons bei Gewicht und Volumen maximal ausgelastet sind. Aktuell verkehren fünf Züge pro Woche zwischen Braunschweig und Zwickau – die Frequenz der Fahrten wird noch steigen.“ Die Lade- und Entlade-Automatenanlagen in Zwickau und Braunschweig seien die modernsten ihrer Art in der Industrie.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: VW Sachsen

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