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Dresden baut „Universelle Werke“ für Hightech-Firmen aus

Auf die Sanierer wartet viel Arbeit, wenn sie die restlichen alten Fabrik-Gebäude der "Universellen Werke Dresden" als Technologiezentrum reaktivieren wollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Auf die Sanierer wartet viel Arbeit, wenn sie die restlichen alten Fabrik-Gebäude der „Universellen Werke Dresden“ als Technologiezentrum reaktivieren wollen.
Foto: Heiko Weckbrodt

Alte Nagema-Fabrik wird bis 2022 reaktiviert

Dresden, 17. Juli 2020. Damit sich mehr Hightech-Unternehmen in Dresden ansiedeln können, wollen die Stadt Dresden und ihr privater Projektpartner „Immopact“ das Technologiezentrum „Universelle Werke“ bis 2022 ausbauen. Das hat Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke mitgeteilt. „Wir wollen hier einen ganz neuen Campus schaffen“, kündigte er an. Durch die Erweiterung soll sich die Ansiedlungsfläche vervierfachen.

Der erste Abschnitt der Universellen Werke Dresden ist saniert und als Technologiezentrum nutzbar. Foto: Heiko Weckbrodt

Der erste Abschnitt der Universellen Werke Dresden ist saniert und als Technologiezentrum nutzbar. Foto: Heiko Weckbrodt

„Haus E“ ist bereits voll

In den Jahren 2017 bis 2019 hatte das Unternehmen „Immopact“ zunächst einen kleineren, rund 5100 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Fünfgeschosser der ehemaligen Verpackungsmaschinen-Fabrik an der Zwickauer Straße saniert und zum Innovationszentrum umgebaut. Seither betreibt eine Stadttochter dieses Haus E der früheren „Universellen Werke“ als Technologie-Zentrum mit einem Schwerpunkt auf Leichtbau- und Robotikfirmen.

Robert Franke leitet die städtische Wirtschaftsförderung in Dresden. Foto: Frank Grätz für die LHD

Robert Franke leitet die städtische Wirtschaftsförderung in Dresden. Foto: Frank Grätz für die LHD

Ansiedlungen vor allem aus Leichtbau und Robotik

Inzwischen ist dieser Teil der alten Fabrik allerdings schon wieder voll. Angesiedelt haben sich dort unter anderem ein südkoreanisches Leichtbauzentrum, Teile des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, „Krauss-Maffei Technologies“, Kuka, die Reste des Digitalpapier-Unternehmens „Plastic Logic“ sowie – übergangsweise – das neue Fraunhofer-Forschungszentrum für Cognitive Produktionssysteme (CPS) und das Dresdner Institut des „Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt“ (DLR). Neueste Ansiedlung ist das aus Trier nach Dresden umgesiedelte Robotik-Unternehmen „Coboworx“.

Zweiter Bauabschnitt soll 2022 bezugsbereit sein

Daher planen die städtischen Wirtschaftsförderer und die Immopact-Immobilienexperten nun, weitere Teile der alten Fabrik zu reaktivieren. Anfang 2021 soll der Umbau beginnen, 2022 könnten dann die ersten neuen Unternehmen einziehen, schätzt Robert Franke. Weil dieser zweite Bauabschnitt mit rund 15.000 Quadratmetern deutlich größer wird als der erste Abschnitt, dürfte auch der Sanierungsaufwand erheblich sein.

Ãœber die Universellen Werke

Die Universellen Werke Dresden ist über 120 Jahre alt. Hergestellt wurden dort unter anderem Tabak- und Verpackungsmaschinen. Zu DDR-Zeiten gehörte der Komplex zuletzt zum Verpackungsmaschinen-Kombinat Nagema. Der Nagema-Nachfolger Patec fokussierte sich nach der Wende aber auf seinen Stammsitz im Dresdner Osten, danach verfiel die Fabrik nach und nach, bis Immopact die Immobilie erwarb.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Interview Franke, LHD, Vor-Ort-Termin, Oiger-Archiv, TZD, Wikipedia

Zum Weiterlesen:

Koreaner gründen Leichtbauzentrum in Dresden

Pactec baut neue Fabrik

Fraunhofer Dresden übernimmt stillgelegte Plastic-Logic-Fabrik

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt