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Roboter lernt, Blinden Tee zu servieren

Damit Assistenzroboter sicher den heißen Tee reichen: Ein von der TU Chemnitz geleiteter Forschungsverbund entwickelt neue Interaktionsstrategien und -systeme für die Mensch-Roboter-Interaktion von morgen. Foto: Jonas Trezl

Damit Assistenzroboter sicher den heißen Tee reichen: Ein von der TU Chemnitz geleiteter Forschungsverbund entwickelt neue Interaktionsstrategien und -systeme für die Mensch-Roboter-Interaktion von morgen. Foto: Jonas Trezl

Chemnitzer Forschungsverbund arbeitet an neuen Stufen der Mensch-Maschine-Interaktion

Chemnitz, 25. Juli 2018. Damit Haushalts-Roboter künftig Blinden zur Hand gehen können, ohne sie zu verletzen, wollen Chemnitzer Forscher neue Wege der Mensch-Maschine-Interaktion entwickeln. Die Roboter sollen danach intelligent auf schwierige Alltags-Situationen reagieren können. Ein Beispiel: Sie müssen erkennen, wann ein sehbehinderter Mensch Hilfe braucht und wie sie ihm beispielsweise eine Tasse heißen Tee reichen können, ohne ihn zu verbrühen. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Chemnitz hervor.

Wie robotische Assisgefährliche Gegenstände übergeben

Deren Lehrstuhl für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement leitet den neuen Forschungsverbund, der sich diesen Themen widmen wird. „Besonderer Bedeutung hat dabei die sichere Übergabe von Objekten, die sichtbar oder unsichtbar gefährlich sind“, betonte Clusterleiter Dr. Frank Dittrich von der TU Chemnitz. Zu denken sei dabei beispielsweise an spitze, scharfkantige oder heiße Haushaltsgegenstände. „Hier muss der Roboter aktiv die Rolle des Sehenden übernehmen, die zu übergebenden Gegenstände auf ihr Gefahrenpotenzial bewerten und diese dann in aktiver Interaktion und in geeigneter Art und Weise an den Menschen übergeben“, unterstreichen die Uni-Wissenschaftler.

Zuschuss vom Bund

Dafür wollen Ingenieure aus der Robotik-Abteilung des Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Chemnitz und von der „Fusion Systems GmbH“ Sensorsysteme entwickeln, die menschliche Bewegungen und Gesten erkennen. Die SIKOM Software GmbH arbeitet an einer situativen Sprachsteuerung. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit 1,82 Millionen Euro im Zuge des Programms „Technik zum Menschen bringen“.

„Cobotics“ auch für „Industrie 4.0“ zentrales Thema

Die Kooperation und Kollaboration von Mensch und Roboter – auch „Cobotics“ genannt – gilt als Forschungsthema mit wachsender Bedeutung – allerdings nicht nur im Haushalt. Vor allem für den Einsatz in hochautomatisierten „Industrie 4.0“-Fabriken arbeiten zahlreiche Institute und Konzerne an Konzepten, wie sich auch mobile Roboter flexibel in den Werkhallen bewegen können. Dabei sollen sie gewissermaßen „Hand in Greifer“ mit mit Menschen zusammenarbeiten, ohne ihre biologischen Kollegen zu verletzen.

Autor: hw

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt