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Die Roboter-Backstube "Bakisto" soll Bäcker mit Personalmangel entlasten, den Nachtschlaf von Menschen schonen - und durch bedarfsorientiertes Backen auch verhindern, dass hinterher viele Backwaren weggeworfen werden müssen. Foto: Fanuc

Geselle Roboter bäckt die Brötchen

„Bakisto“: Fanuc entwickelt mit deutschen Mittelständlern ein Kobot-System für die Backstube Neuhausen/Dresden, 28. März 2023. Weil deutsche Bäcker immer größere Probleme haben, überhaupt noch Lehrlinge zu finden, die sich in aller Frühe in die Backstube stellen, hat der japanische Maschinenbauer Fanuc nun gemeinsam mit deutschen Partnern eine Roboterbäckerei entwickelt: In der „Bakisto“ errechnet eine Künstliche Intelligenz (KI) fortlaufend den Brötchenbedarf. Auf dieser Basis befiehlt sie einem kollaborativen Roboter (Kobot), die passende Anzahl Teiglinge auf Blechen in einen vernetzten Ofen zu schieben und danach zum Verkauf bereitzustellen. Das geht aus einer Mitteilung der deutschen Fanuc-Tochter aus Neuhausen hervor.

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Milliardeninvestitionen in Robotik-Innovationen

Japan will seine Rolle als führender Hersteller ausbauen, aber auch EU, China und Südkorea fördern Forschung Frankfurt am Main, 12. Januar 2023. Fast alle großen Industrieländer und Regionen weltweit haben spezielle Programme für die Roboterforschung aufgelegt, die in Summe mehrere Milliarden Dollar umfassen. Die umfangreichsten staatlichen Zuschusstöpfe haben dabei Japan und die Europäische Union aufgelegt. Aber auch China, Südkorea und die USA fördern Robotik-Innovationen, wenn auch in geringerem Umfang. Das geht aus einem neuen Innovationsbericht der Internationalen Robotikförderation (IFR) aus Frankfurt am Main hervor.

Kollaborative Roboter, die direkt und ohne Schutzzaun mit Menschen in einer Fabrik zusammenarbeiten können, gehören zu den Hoffnungsträgern der sächsischen Robotik-Szene. Ein solcher Roboter-Arm begrüßt derzeit die Besucher des „Dresden Robotics Festival“ im Dresdner Messegelände. Foto: Heiko Weckbrodt

Robotik-Festival wandert durch Sachsen

Nahe von Leipzigs alter Baumwollspinnerei zeigt die Branche im September 22 neueste Robotertrends Dresden/Leipzig, 16. Juni 2022. Die Roboter gehen auf Wanderschaft: Nach der Premiere in Dresden findet das „Robotics Festival“ in diesem Jahr in Leipzig statt. Das hat Veranstalter Thomas Schulz vom „Robot Valley Saxony“ mitgeteilt und damit bereits früher avisierte Pläne aufgenommen.

Koboter - also kollaborative Roboter, die mit Menschen ohne Zaun zusammenarbeiten - sind zwar immer noch Nischenprodukte, doch dieser Teilmarkt wächst derzeit besonders dynamisch- Hier das Cobot-Modell "Yumi" von ABB. Foto: ABB / IFR

Wirtschaft setzt gegen Fachkräftemangel denn auf Roboter als auf Zuwanderung

Ifo-Forscher rechnet Scherbewegung in Ostdeutschland Dresden, 23. Dezember 2021. Der Arbeitskräftemangel wird sich in Ostdeutschland in den nächsten Jahren nicht nur verschärfen, sondern auch auseinanderscheren. Das hat Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden prognostiziert. In ländlichen Regionen wird es demnach für Unternehmen immer schwerer, offene Stellen zu besetzen, auch weil Leuchttürme wie Dresden, Leipzig oder Jena mit höheren Löhnen und attraktiveren Lebens-. und Arbeitsbedingungen jüngere Absolventen an sich ziehen. „Das wird weiter auseinanderdriften“, sagte er. Und die Wirtschaft in Sachsen und ganz Deutschland werde wahrscheinlich eher mit Automatisierung und Rationalisierung reagieren statt auf Zuwanderung zu setzen, um den wachsenden Fachkräftemangel zu entspannen.

Robotergeführter Inkjet-Druck einer Heizleiterstruktur für eine beheizbare Sitzschale: Versuchsstand am Fraunhofer ENAS mit Roboter Yaskawa GP8 (links); Nahansicht des Druckvorgangs auf der Sitzfläche der Kunststoffsitzschale (Mitte); Rückansicht der fertigen beheizbaren Sitzschale (rechts). Fotos: Fraunhofer Enas

Roboter druckt elektrische Sitzheizung auf den Stuhl

Fraunhofer und Uni Chemnitz erproben robotergestützten Elektronikdruck auf gewölbten Flächen Chemnitz, 1. Dezember 2021. Statt Drehstühle, Autos und andere kompliziert geformte Dinge nur zu lackieren, sollen Roboter künftig auch elektrische und elektronische Strukturen auf die gewölbte Bauteile drucken. Bei entsprechenden Versuchen von Fraunhofer und der TU Chemnitz (TUC) gelang es einem Roboter, beispielhaft eine Sitzheizung und eine Antenne auf einen geschwungenen Bürostuhl zu drucken. Das geht aus Mitteilungen des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme (Enas) in Chemnitz und der Chemnitzer Uni hervor.

Prof. Ulrike Thomas im Roboterkeller der TU Chemnitz mit einem Paar Beine für einen künftigen Schreitroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

Fabrikarbeiter erledigt Arbeit künftig daheim per Datenbrille

Forscherteams der TU Chemnitz arbeiten an lauffähigen, flexiblen und „fühlenden“ Robotern, für den Menschen rackern und einkaufen Chemnitz, 22. November 2021. Roboter werden in Zukunft viel präsenter in unserer Alltags- und Arbeitswelt sein als bisher: Sie werden alten Damen beim Einkauf helfen, für uns die Küche aufräumen, aber auch einen Großteil der Fabrikarbeit übernehmen. Davon ist Professorin Ulrike Thomas überzeugt. Deshalb arbeitet sie gemeinsam mit rund 40 Kolleginnen und Kollegen an der TU Chemnitz an neuen Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion (MMI), an Robotern mit menschenähnlicher Gestalt, die laufen und ausweichen können, die mit nachgiebigen Federgelenken und sensorgespickter fühlender Polymer-Haut ausgestattet sind.

Hand in Hand mit dem Roboter: Professorin Ulrike Thomas entwickelt mit ihrem Team an der TU Chemnitz unter anderem sensitive Roboterarme. Foto: Jacob Müller, TUC

Roboter tischlert künftig die Möbel

Forscher aus Sachsen wollen für ihr Projekt „Smarthi“ 45 Millionen Euro an Land ziehen, um Robotik im Handwerk auf neue Stufe zu heben Dresden/Chemnitz, 11. Oktober 2021. Eine neuer Generation flexibler Roboter soll Tischlern künftig beim Möbelbau helfen, die robotergestützte Fernwartung von Maschinen vom „Home Office“ aus ermöglichen und Bauarbeitern schwere Lasten abnehmen. Darauf zielt ein Forschungsverbund für den die Unis Dresden und Chemnitz, die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden, das Fraunhofer-Werkzeugmaschinen-Institut IWU aus Chemnitz rund 45 Millionen Euro Förderzuschüsse beim Bundesforschungsministerium beantragt haben. Unter dem Motto „Smarte Robotik für zeitflexible, immersive und ortsunabhängige Teamarbeit in Handwerk und Industrie“ (Smarthi) wollen die Akademiker zusammen mit Wandelbots, VW, Infineon, X-Fab, Siemens, den Elfe-Flugzeugwerken und weiteren Unternehmen aus Sachsen den Roboter-Einsatz im Handwerk und im industriellen Mittelstand auf eine neue Stufe heben und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen stärken.

Ein Wandelbots-Mitarbeiter testet die neuen Tracepens, mit denen auch Laien Roboter anlernen können. Foto: Wandelbots

Roboter-Anlernstift von Wandelbots Dresden kommt im Sommer

Ingenieure wollen mit dem „Trace-Pen“ die Robotik revolutionieren. Dresden, 29. April 2020. Eine „neue Ära der Robotik“ wollen Christian Piechnick und seine „Wandelbots“ aus Dresden einläuten: Das junge Technologieunternehmen bringt im Sommer einen „Trace-Pen“-Stift auf dem Markt, mit dem auch Laien binnen Minuten einen Roboter neue Arbeitsgänge beibringen können. „Erste Projekte beweisen, dass dies 70 Mal schneller geht als mit herkömmlicher Roboterprogrammierung und dass sich dabei zirka 90 Prozent der Kosten sparen lassen“, verspricht Piechnick.

Die Chemnitzer Forscher arbeiten an einem humanoiden Schreitroboter. Fotzo: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Professorin will 1. sächsischen Schreitroboter bauen

Forscherin der TU Chemnitz möchte Grundstein für eine Roboterindustrie im Freistaat legen Chemnitz, 13. Februar 2020. Ingenieurinnen und Ingenieure der TU Chemnitz wollen den ersten sächsischen Laufroboter konstruieren – und eine breite Robotikindustrie im Freistaat begründen. „Wir wollen einen eigenen sächsischen Roboter-Hersteller etablierten“, kündigte Professorin Ulrike Thomas an – sie ist die Inhaberin des Lehrstuhls für Robotik und Mensch-Technik-Interaktion an der TU Chemnitz. „Der Grundstein ist schon gelegt.“

Für Feuerwehrleute im Einsatz wollen die Ingenieure der Hochschule für Technik und Wirtschaft neue Schutzkleidung und Helme entwickeln, mit denen die Kameraden efahren erahnen und auch in verrauchten Gebäuden den Überblick behalten können. Foto: Peter Sebb für die HTW Dresden

Digitaler sechster Sinn für die Cyber-Feuerwehr

HTW Dresden entwickelt Schutzkleidung, mit der Einsatzkräfte die Gefahr erfühlen können. Dresden, 31. Januar 2020. Damit sich Retter besser in brennenden Häusern orientieren können, arbeiten Ingenieure der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden gemeinsam mit Partnern an einer digital aufgewerteten Feuerwehr-Ausrüstung. Das hat das federführende Forschungsinstitut für intelligente technische Systeme (FITS) an der HTW mitgeteilt.

Erste Ausführung eines multimodalen eGloves: Maßgeschneidertes Musikinstrument mit integrierter Sensorik zur Gestenerkennung und drahtlos angekoppeltem Tonwiedergabesystem sowie integrierter Leuchtfunktion für visuelles Feed-Back. Foto: ITM/TU Dresden

Datenhandschuh lässt Maschinen singen

Neues Exzellenzentrum CeTI Dresden erforscht neue Interaktionswege zwischen Mensch und Computer Dresden, 14. Oktober 2018. Textilforscher vom neuen Exzellenzzentrum „Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop” (CeTI) an der TU Dresden haben einen interaktiven Datenhandschuh („eGlove“) vorgestellt, der gestengesteuerte Musikkompositionen ermöglichen soll. In diesen haben die Textilexperten Sensoren und Funkmodule integriert, die Handbewegungen erkennen und drahtlos an ein Tonsystem übertragen. Die eingebetteten Leuchten sollen all dies zusätzlich visualisieren.

Damit Assistenzroboter sicher den heißen Tee reichen: Ein von der TU Chemnitz geleiteter Forschungsverbund entwickelt neue Interaktionsstrategien und -systeme für die Mensch-Roboter-Interaktion von morgen. Foto: Jonas Trezl

Roboter lernt, Blinden Tee zu servieren

Chemnitzer Forschungsverbund arbeitet an neuen Stufen der Mensch-Maschine-Interaktion Chemnitz, 25. Juli 2018. Damit Haushalts-Roboter künftig Blinden zur Hand gehen können, ohne sie zu verletzen, wollen Chemnitzer Forscher neue Wege der Mensch-Maschine-Interaktion entwickeln. Die Roboter sollen danach intelligent auf schwierige Alltags-Situationen reagieren können. Ein Beispiel: Sie müssen erkennen, wann ein sehbehinderter Mensch Hilfe braucht und wie sie ihm beispielsweise eine Tasse heißen Tee reichen können, ohne ihn zu verbrühen. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Chemnitz hervor.