Monate: Oktober 2016

Sci-Fi-Ikone Philip K. Dick (1928-1982). Zeichnung: Pete Welsch/Wikipedia

Als die Nazis den Krieg gewannen

Amazon setzt „The Man in the High Castle“ fort Berlin, 12. Oktober 2016. Amazon setzt die eigenproduzierte Science-Fiction-Serie „The Man in the High Castle“ fort. Ab 16. Dezember 2016 werde zunächst die amerikanische Fassung einer zweiten Staffel per Internet bereitgestellt, ab 13. Januar 2017 dann auch die deutsche Synchronfassung. Das hat der Internetkonzern aus Seattle heute angekündigt.

Daenerys Sturmtochter steht für eine Dynastie von Eroberern in der Welt von "Game of Thrones", die ein wenig an Einnahme Britanniens durch die meist rothaarigen oder blonden Normannen erinnert. Abb.: Bildschirmfoto aus "Game of Thrones, HBO

Winter is Coming: Expertin entschlüsselt Game of Thrones

Dozentin Larrington plaudert in ihrem neuen Buch über die Parallelen zwischen der Fantasy-Welt im „Lied von Eis und Feuer“ und Europas Geschichte Westeros. Wer die beliebte Fantasy-Serie „Game of Thrones“ schaut und historisch interessiert ist, wird oft ein Deja-vu-Gefühl haben: Viele Ähnlichkeiten zwischen dem mittelalterlichen Europa und der fabulösen Welt, die George R. R. Martin in seinem „Lied von Eis und Feuer“ erdacht hat, drängen sich regelrecht auf. Diese Parallelen und Unterschiede hat die britische Mediävistin Carolyne Larrington untersucht und nun in ihrem Buch „Winter is Coming“ populär aufbereitet.

Auch im Dunkeln lesbar: Der Akku des "Tolino Shine" hält mit Beleuchtung ca. 35 Stunden durch. Foto: Thalia

E-Book-Nachfrage stagniert in Deutschland

Nur jeder vierte Deutsche liest digitale Bücher Berlin, 11. Oktober 2016. Etwa jeder vierte Deutsche liest elektronische Bücher (E-Books) – und dieser Anteil stagniert seit zwei Jahren. Das hat eine repräsentative Umfrage von „Bitkom Research“ ergeben. „Der E-Book-Markt braucht neue Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen“, ist Vizepräsident Achim Berg vom Digitalverband „Bitkom“ aus Berlin überzeugt.

Braunkohle-Kraftwerk von Vattenfall Boxberg in der Oberlausitz. Der schwedische Konzern hat bereits angekündigt, sich aus der ostdeutschenBraunkohle zurückziehen zu wollen. Foto: Vattenfall

Aus Vattenfall-Braunkohle wird tschechische LEAG

Neue tschechische Eigner sehen gute Chance für umstrittenen Energieträger Cottbus/Dresden, 11. Oktober 2016. Die ehemalige Vattenfall-Braunkohlesparte in Ostdeutschland firmiert ab sofort als LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG). Das teilten die neuen tschechischen Eigentümer mit. Mit dem neuen Namen wolle man die Verbundenheit mit der Lausitz herausstreichen, in der die rund 8000 LEAG-Mitarbeiter verwurzelt seien, hieß es.

Blick in den Lesesaal der Söächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB. Obwohl inzwischen viele historische Quellen digitalisiert wurden: Um klassische Archiv- und Nibliotheksrecherchen kommt auch der Ahnenforscher 2.0 nicht herum. Kurrent- und Frakturschrift lesen zu können, ist nahezu unerlässlich. Foto: SULB Dresden

Interesse an Familienforschung wächst

Dresden, 11. Oktober 2016. Als Kind langweilt man sich eher, wenn Opa über den Krieg erzählen oder Oma über den beschlagnahmten Familienbesitz in Ostpreußen lamentieren will. Doch irgendwann mag dann doch das Interesse daran erwachen, wo die eigene Familie über die Jahrhunderte hinweg wurzelte, was der mittlerweile verstorbene Großvater eigentlich genau im Krieg gemacht hat und ob die eigenen Vorfahren Wikinger oder Schuster waren. Dann ist Familienforschung angesagt – und die ist meist langwieriger, als der Laie zunächst denkt.

Schloss Rochlitz an der Zwickauer Mulde, rechts eine sehenewerte Fischtreppe an der Schlossmühle. Foto: Peter Weckbrodt

Rochlitz: Reichsburg, Gericht, Spitzel-Schloss

Ausflugstipp: Sächsisches Schloss war fast alles in den vergangenen 1000 Jahren Rochlitz/Dresden, 7. Oktober 2016. Erst wehrhafte Burg, dann noble Herrscherresidenz, lange Zeit Witwensitz, mal Jagdschloss, auch Amtsgerichtsdomizil, Kriegsgefangenenlager, Standort des NKWD, selbst Kindergarten und Musikschule – das Schloss Rochlitz war schon fast alles. Und dieses Schloss nördlich von Chemnitz erzählt von einer ruhmreichen und wechselvollen Geschichte, von Kaisern, Königen, Kurfürsten und denen, die für das Wohl der Herrschaften sorgten.

Mit einer Lego-Fabrik testen die MMS-Techniker Software-Konzepte für die Industrie 4.0 schon heute aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Institut: Metallarbeiter wollen flexibler arbeiten

Forscher sehen Chancen durch Digitalisierung und Industrie 4.0 Düsseldorf, 7. Oktober 2016. Die Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie sehen in der Digitalisierung der Arbeitswelt und in den Trends zu hochautomatisierten „Industrie 4.0“-Fabriken Chancen, um in Zukunft flexibler und teils auch mehr zu arbeiten. Das hat das arbeitgeber-nahe „Institut für angewandte Arbeitswissenschaft“ (ifaa) in Düsseldorf eingeschätzt und beruft sich dabei auf eine TNS-Emnid-Umfrage unter Arbeitnehmern in Metall- und Elektrobetrieben.

Querschliff einer thermisch direktgefügten Überlappverbindung aus Metallblech und glasfaserverstärktem Thermoplast mit Lasermakrostrukturierung. Abb.: Fraunhofer IWS Dresden

Auto-Konstrukteure setzen auf Verbundteile aus Metall und Kunststoff

Dresden, 6. Oktober 2016. Um Autos und Flugzeuge leichter zu bauen, setzen immer mehr Konstrukteure auf Verbundteile, in denen Metalle und Kunststoffe fest miteinander verfügt sind. Dies habe sich als genereller Industrie-Trend herausgestellt, schätzte das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden ein.

Mit 3D-Druckern lassen sich heute nahezu beliebige Einzelteile aus Kunststoff kreieren. Günstige 3D-Drucker kosten nur noch zwischen 500 und 3000 Euro. Foto: Makerbot

Sessel aus dem 3D-Biodrucker

Dresden, 6. Oktober 2016. Damit Polstersessel, Stühle und Tische in Zukunft gleich im Möbelmarkt nach Kundenwunsch individuell hergestellt werden können, wollen Dresdner Holzforscher neuartige 3D-Biodrucker entwickeln. Diese „BioxXprinter“ sollen Möbelstücke und deren Polster Schicht für Schicht aus aufgeschmolzenen Bio-Werkstoffen erzeugen. In Frage kommen nachwachsende Rohstoffe wie eben Holz, das aber druckfähig gemacht werden müsste. Als Vorlage könnten dabei Computermodelle dienen, die Verkäufer und Kunde zuvor gemeinsam am Tablettrechner gestaltet haben.

Ernst Otto Horn (1880 -1945). Repro: KünkerErnst Otto Horn (1880 -1945). Repro: Künker

Otto Horn – ein Weinhändler, Kunstfreund und Sammler

Teil 1: Eine Meißner Sammlung beschäftigt jahrelang Dresdner Gerichte Dresden. Jahrelang haben der Freistaat Sachsen und die Horn-Stiftung einen zähen Rechtsstreit um eine Münzsammlung geführt, die einem vorher wenig bekannten Weinhändler namens Horn gehörte. Neuerdings taucht dieser Name wieder auf. Da werden auch auf Dresdner Auktionen Riesenbeträge für Plastiken und alte Uhren eben von diesem Horn bezahlt. Aber wer ist denn dieser Horn eigentlich?

Foto: NXP

Kommentar: Hat sich Europa aufgegeben?

Dresden, 6. Oktober 2016. Es wird nun auch von europäischen Politikern akzeptiert, dass die Mikroelektronik eine Schlüsseltechnologie ist, die über die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Industriezweige entscheidet. Aus dieser Erkenntnis folgen allerdings keine Maßnahmen, die Europa wieder in eine wettbewerbsfähige Position bringen würden. Auch die künftig vor allem betroffenen Anwender scheinen sich nicht zu sorgen, dass die entscheidenden Bausteine ihrer anspruchsvollsten Produkte in Zukunft aus Amerika oder vormaligen asiatischen Entwicklungsländern – also aus Regionen, wo ihre Hauptwettbewerber sitzen – kommen werden.