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E-Book-Nachfrage stagniert in Deutschland

Auch im Dunkeln lesbar: Der Akku des "Tolino Shine" hält mit Beleuchtung ca. 35 Stunden durch. Foto: Thalia

Auch im Dunkeln lesbar: eBuch-Lesegeräte wie der „Tolino Shine“. Foto: Thalia

Nur jeder vierte Deutsche liest digitale Bücher

Berlin, 11. Oktober 2016. Etwa jeder vierte Deutsche liest elektronische Bücher (E-Books) – und dieser Anteil stagniert seit zwei Jahren. Das hat eine repräsentative Umfrage von „Bitkom Research“ ergeben. „Der E-Book-Markt braucht neue Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen“, ist Vizepräsident Achim Berg vom Digitalverband „Bitkom“ aus Berlin überzeugt.

Ältere tun sich noch schwer mit E-Books. Abb.: Bitkom

Ältere tun sich noch schwer mit E-Books. Abb.: Bitkom

Bitkom fordert gleiche Steuern für alle Bücher

Einerseits sei eine Steuerreform überfällig, damit E-Books preiswerter angeboten werden können: Bisher gilt für gedruckte Bücher der ermäßigte Kultur-Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, für das gleiche Buch in digitaler Form fordert der Fiskus dagegen 19 Prozent Umsatzsteuer. Unter anderem deshalb, aber auch wegen der Buchpreisbindung in Deutschland, sind digitale Bücher in der Bundesrepublik kaum billiger als klassische Bücher. In den USA und anderen Ländern dagegen sind viele E-Books deutlich billiger und stoßen auf eine höhere Nachfrage.

Verlage sollten auch neue Konzepte entwickeln

Aber nicht allein der dürftige Preisunterschied erschwert einen Durchbruch für das E-Book in Deutschland, meint der Bitkom-Verband: Die Verlage sollten darüber hinaus mehr in die Inhalte investieren. „Es reicht nicht aus, gedruckte Bücher eins zu eins in ein digitales Format zu übertragen“, sagte Berg. „Die Verlage sind in der Lage, Inhalte zu strukturieren und für bestimmte Zielgruppen aufzubereiten – ein unschätzbarer Vorteil in den Informationsfluten des Internet.“ Diese Chance sollten die Verlage nutzen. Berg: „Wenn am Ende kein einfaches E-Book, sondern eine benutzerfreundliche, interaktive App oder Webanwendung steht, werden sich dafür erst Recht Käufer finden.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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