Monate: Oktober 2016

Gerhard Fettweis von der TU Dresden und Vodafone-Innovationschef Michael Reinartz in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Gründerwelle durch 5G-Mobilfunk erwartet

Vodafone-Innovationschef Reinartz und TU-Mobilfunkguru Fettweis im Interview über Start-ups, kalte Duschen und das nächste Google Auf der Investorenkonferenz „Hightech Venture Days“ in Dresden betonen Unternehmer und Politiker fast gebetsmühlenartig, wie wichtig junge Technologie-Unternehmen („Tech-Start-ups“) für die deutsche Wirtschaft im Ganzen seien. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat den Vodafone-Innovationschef Michael Reinartz und den erfahrenen Startup-Unterstützer Prof. Gerhard Fettweis von der TU Dresden über die Gründe befragt. Wozu brauchen wir so viele Startups? Fettweis: An den Unis arbeiten wir an Themen, die in etwa fünf bis zehn Jahren oder noch später zu Produkten werden. Dabei entstehen auch ganz verrückte Ideen. Wenn man damit zu einem großen etablierten Unternehmen geht, bauen die Manager oft Riesenhürden auf, sind zögerlich, Ideen von außen umzusetzen… Reinartz: Das ist der „Not invented here“-Effekt: Was nicht im eigenen Hause erfunden wurde, ist erst mal suspekt.

Investorenkongress "Hightech Venture Days" in der Gläsernen VW-Manufaktur in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightech-Gründer ringen in Dresden um Risikokapital

Investorenkongress „Hightech Venture Days“ soll Jungunternehmer und Kapitalisten verkuppeln Dresden, 18. Oktober 2016. Technologieorientierte junge Unternehmen haben es in Deutschland immer noch schwer, rasch genug Kapital einzusammeln, um ihre innovativen Ideen zur Marktreife weiterzuentwickeln. Das haben Gründer, Forscher, Risikokapitalisten und Wirtschaftspolitiker gestern zum Auftakt des Investorenkongresses „Hightech Venture Days“ in Dresden eingeschätzt. „In den Neuen Bundesländern steht auch 2016 noch viel zu wenig Kapital für technologieorientierte Jungunternehmen zur Verfügung“, betonte Kongress-Chefin Bettina Voßberg.

Russen setzen auf deutschen Markt

Schwache Binnennachfrage in der Heimat drängt Firmen in neue Märkte Moskau/Berlin/Dresden, 17. Oktober 2016. Weil der russische Binnenmarkt schwächelt, versuchen mehr russische Unternehmen ihr Glück in Deutschland. Das hat eine Umfrage des Berliner Vereins „Deutsch-Russisches Forum“ ergeben. Vor allem informationstechnologische und Beratungsfirmen sind unter den über 2000 russischen Unternehmen in Deutschland stark vertreten. Sie setzen vor allem auf die Stabilität und Sicherheit des deutschen Marktes, die Wachstums- und Gewinn-Chancen und die gute Infrastruktur in der Bundesrepublik.

Baureihenleiter Peter Wolf und Mini-Markenchef Sebastian Mackensen testen den ersten "Mini" mit Plug-in Hybrid-Antrieb. Foto: BMW

Mini wird hybrid

München, 17. Oktober 2016. Auch vom britischen „Mini“-Auto wird es künftig eine Hybrid-Version geben: „Der Serienentwicklungsprozess dieses Fahrzeugs, dessen Antrieb aus einem Verbrennungs- und einem Elektromotor besteht und das erstmals auch rein elektrisches Fahren ermöglicht, ist nahezu abgeschlossen“, teilte Konzernmutter BMW heute in München mit.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Junge Firmen zahlen weniger – bieten aber mehr Chancen

Berufseinsteiger starten in Startups mit 31.400 Euro im Jahr Berlin, 16. Oktober 2016. Wer in einem jungen Unternehmen („Start-up“) seine berufliche Karriere beginnt, bekommt weniger Gehalt als in etablierten Firmen. Allerdings sind in den Neugründungen die Chancen größer, rasch aufzusteigen und Berufserfahrungen zu sammeln. Das geht aus einer Untersuchung von „Bitkom Research“ hervor.

Das Internet-Kaufhaus Amazon bietet seinen Premium-Mitgliedern bereits mobile Geräte an, die auf Knopfdruck (Dash Button) per WLAN Nachbestellungen etwa von Waschpulver auslösen. Foto: Amazon

Maschine soll Waschpulver selbst nachkaufen

21 % der Deutschen würden WLAN-Nachbestellknöpfe im Haushalt nutzen Berlin, 16. Oktober 2016. Jeder fünfte Deutsche könnte sich mit WLAN-Einkaufknöpfen daheim anfreunden. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Resarch“ ergeben. Solche Knöpfe werden in Küche und Bad platziert. Drückt ein Hausbewohner auf den Knopf, bestellt der WLAN-Internetfunk die zur Neige gehende Verbrauchsgüter wie Shampoo oder Waschpulver im Online-Laden nach. Etwa jeder Vierte könnte sich auch mit Haushaltsmaschinen anfreunden, die das gleich ganz von allein erledigen.

Mit "City Trees", die feinstaub aus der Stadtluft filtern, und anderen Erfindungen aus Dresden präsentiert sich der Institutsverbund "Dresden Concept" bis Anfang Oktober in einer Freiluft-Ausstellung auf dem Neumarkt in Dresden neben der Frauenkirche. Foto: Heiko Weckbrodt

200.000 Euro Preisgeld für Kunstbaum-Hersteller „Green City Solutions“ Dresden

Dresden/Amsterdam, 15. Oktober 2016. Eine Fachjury in Amsterdam hat dem Dresdner Umwelttechnik-Unternehmen „Green City Solutions“ Dresden den zweiten Preis der „Postcode Lottery Green Challenge“ zuerkannt. Die würdigten damit die die künstlichen Stadtbäume („City Trees“) der Dresdner, die besonders viel Feinstaub aus der Stadtluft herausfiltern können. Dotiert ist der Preis mit 200.000 Euro.

Den Mädchen macht das Modelleisenbahnfahren offenbar soviel Spaß wie den Jungen. Foto: Peter Weckbrodt

Feuer, Wasser, Luft und Erde

Oigers Wochenendtipp: Kinderspaß im Verkehrsmuseum Dresden Dresden, 14. Oktober 2016. Der Herbst ist da, das Wetter treibt selbst Hartgesottene ins huschlich-warme Museum. Weil die Herbst-Schulferien zu Ende gehen, wollen wir uns bei der Planung für das Wochenende an den Interessen der lieben Kleinen orientieren. Da kommt uns das Ferienangebot des Dresdner Verkehrsmuseums gerade recht: Experimentieren, Suchen, Entdecken, Basteln und Spielen.

Bauleiter Thomas Weniger kontrolliert an einem Vodafone-Verteilerkasten an der Eisenacher Straße in Dresden-Striesen, ob die gelbummantelten Glasfaser-Kabel auch richtig sitzen. Foto: Heiko Weckbrodt

Vodafone zieht Glasfasernetz durch Striesen

Unternehmen investiert acht Millionen Euro und will bis zu 400 Megabit je Sekunde möglich machen Striesen, 14. Oktober 2016. Vodafone investiert in Dresden acht Millionen Euro in ein eigenes Glasfaser-Netz. Damit will das Unternehmen in Striesen und weiteren Stadtteilen mehr Anwohnern besonders schnelle Internetanschlüsse anbieten. So sollen für rund 27.000 Haushalte zunächst Netzzugänge mit bis zu 200 Megabit je Sekunde (Mbs) möglich werden, ab 2017 auch bis zu 400 Mbs. Vodafone unterstütze damit Dresdens Weg in die Gigabit-Gesellschaft, erklärte Manager Jörg Süptitz bei einer Baustellen-Inspektion am Freitagvormittag an der Eisenacher Straße in Striesen.

Cocktail-Experte Ulf D. Neuhaus und Spieledetektiv Jörg Meißner (rechts) versuchen im neuen Spiel "Nchts im Salon Rouge" herauszubekommen, ob die Varieté-Sängerin den Clubbesitzer ermordet hat. Foto: Krimitotal

Varieté-Carl abgemurkst

Dresdner Spieleschmiede „Krimi Total“ stellt neues Partyspiel auf Messe in Essen vor Dresden/Essen, 14. Oktober 2016. Geschockte Passanten haben im Bahnhofsviertel die Leiche von Carl Holzmann entdeckt – der Varieté-Besitzer wurde ermordet. In einer Wohnung ein paar Häuser weiter nehmen sich die üblichen Verdächtigen bald gegenseitig in die Zange: Hat die Sängerin den Chef gemeuchelt? Oder war der Barkeeper mit dem Lohn unzufrieden?

Auch Google arbeitet an Wissensgraphen, die Computern helfen, sinnvollere Antworten auf Suchanfragen von Menschen zu geben. Abb.: Bildschirmfoto youtu.be/mmQl6VGvX-c

Professor will Computern freies Assoziieren beibringen

Im Dresdner Zentrum für fortgeschrittene Elektronik versucht Markus Krötzsch Elektronenhirnen zu erklären, wie alles mit allem zusammenhängt Dresden, 13. Oktober 2016. Professor Markus Krötzsch ist 35 Jahre jung, ein engagierter Wikipedianer – und er hat Großes vor: Er will Computern beibiegen, nicht nur stur vor sich hinzurechnen, sondern frei zu assoziieren. Die Elektronenhirne sollen endlich lernen zu verstehen, wie in unserer Welt alles mit allem zusammenhängt.

Forscher der TU Chemnitz haben gemeinsam mit den Kollegen der TU Dresden solche Pavillons aus Carbonbeton konstruiert, um zu zeigten, welche neuen Leichtbauweisen durch Kohlefasern möglich werden. Foto: Dr Sandra Gelbrich, TU Chemnitz

Sachsen wollen Carbonfasern billiger machen

Pilotanlage in Chemnitz soll Energiebedarf für Produktion drastisch senken Chemnitz, 12. Oktober 2016. Mit Carbonfasern lassen sich besonders leichte Autos, Flugzeuge und Fahrräder konstruieren. Bisher ist dieser Leichtbau-Werkstoff auf Kohlenstoff-Basis jedoch noch recht teuer. Deshalb haben sich nun mehrere Forscher und Firmen zusammengetan und in Chemnitz die CarboSax GmbH gegründet. Die soll zunächst in einer Pilotanlage neue Produktionsprinzipien erproben, um Carbonfasern billiger und mit viel weniger Energieaufwand als bisher zu fertigen.

Martin Zabel und Khaldun Al Saadi im HAIT Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

IS-Terror zielt auf Exodus der Muslime aus Europa

Arabisten: Anschläge zielen indirekt auf Glaubensbrüder Dresden, 12. Oktober 2016. Mit ihren Anschlägen in Europa spielen totalitäre islamistische Terror-Gruppen wie der selbst ernannte „Islamische Staat“ (IS) eher indirekt „über Bande“: Besonders dogmatische religiöse Täter wollen gar nicht so sehr Schrecken unter Deutschen, Franzosen und anderen angeblichen „Kreuzfahrern“ säen, sondern einen Massen-Exodus der Muslime aus dem Westen ins „gelobte Land des Friedens“ auslösen, sprich: ins IS-besetzte „Kalifat“. Das haben die Arabisten Khaldun Al Saadi und Martin Zabel in einem Vortrag im Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) in Dresden eingeschätzt.