Alle Artikel mit dem Schlagwort: Karbon

Karbonfasern können mit anderen Materialien zu Verbundstoffen mit faszinierenden Eigenschaften kombiniert werden. Foto: filmaton, C3

Zweites Leben für Karbonfasermüll als Fahrradsattel

Textilforschungsinstitut STFI Chemnitz hat Recycling-Verfahren für Kohlenstoff-Leichtbaustoffe entwickelt Chemnitz, 17. Februar 2021. Autofabriken verbauen immer häufiger Karbon und ähnliche faserbasierte Leichtbaumaterialien, um in Elektrofahrzeugen das enorme Batteriegewicht auszugleichen und so auf mehr Reichweite zu kommen. Ähnlich sieht es in der Luftfahrt aus, nur dass dort der Einsatz leichter Kohlefaser-Verbundmaterialien eher darauf zielt, Kerosin und damit Betriebskosten für die Fluggesellschaften zu sparen. Auch viele andere Branchen setzen mehr und mehr auf Karbon. Allerdings erwächst aus diesem Leichtbau-Trend ein neues Problem: wohin mit all den Faser-Bauteilen, wenn sie an ihrem „Lebensende“ ausgemustert werden? Industrieforscher und -forscherinnen vom „Sächsischen Textilforschungsinstitut“ (STFI) in Chemnitz haben dafür eine Teillösung gefunden: Sie können nun mit textilen Produktionsabfällen aus Karbonfasern neue Vliesstoffe herstellen.

Die Ingenieure Jeanette Scherf und Dirk Feltin sind die Chefs bei Hightex Klipphausen - hier stehen sie gerade vor ihrem jüngsten Fabrikanbau. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightex Klipphausen nutzt die Krise für den nächsten Anlauf

Karbon-Bauteile-Hersteller schult Belegschaft und sucht neue Absatzmärkte in pandemischen Zeiten Dresden. Selbst erfolgsverwöhnte Hochtechnologie-Unternehmen sind gegen Corona nicht gefeit. Das hat auch das auf Karbonbauteile für Elektroautos, Flugzeuge und Raketen spezialisierte Unternehmen „Hightex Verstärkungsstrukturen“ aus Klipphausen gemerkt – und neue Strategien für pandemische Zeiten entwickelt. Für die Ingenieure und Hightex-Chefs Jeanette Scherf und Dirk Feltin ist ihre Unternehmen wie „eine zweite Familie“. Und dieses Gefühl wollen sich auch den 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalten, gerade jetzt, in der Krise.

Das Kraftwerk Boxdorf: Statt Kohle zu verfeuern, soll der Standort künftig Carbonfasern für Autos und Flugzeuge entwickeln. Foto: Leag

Carbon statt Kohle in Boxberg

Lausitzer Kraftwerkstandort soll Stadt der umweltfreundlichen Leichtbaumaterialien werden Dresden/Boxdorf, 16. September 2020. Parallel zum Ausstieg aus der Braunkohle soll sich Boxdorf in Sachsen auf die energieeffiziente und umweltfreundliche Produktion von Kohlenstofffasern (Carbon) spezialisieren. Statt im alten Kraftwerk weiter Kohle zu verfeuern, soll sich die Stadt in der Lausitz insofern auf Leichtbau-Technologien für die Autoindustrie, den Schiffbau sowie die Luft- und Raumfahrt fokussieren. Das sieht eine Vereinbarung vor, die das sächsische Regionalministerium, die Lausitz Energie Kraftwerke AG und Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG), das Exzellenzclusters „Merge“ der TU Chemnitz sowie die Fraunhofer-Institute für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) und für Angewandte Polymerforschung (IAP) heute in Boxdorf geschlossen haben.

Auf der größten Radialflechtanlage der Welt werden bei Thyssenkrupp Carbon Components in Kesselsdorf bei Dresden hochautomatisiert Carbonfelgen für Pkw und Motorräder gefertigt. Foto: Thyssenkrupp Carbon Components GmbH

Die Karbon-Felgenflechter aus Kesselsdorf

Neben superleichten Motorrad-Teilen knüpft „Thyssenkrupp Carbon Components“ nun auch Karbonstäbe für die Baustellen der Zukunft. Kesselsdorf, 1. September 2020. Nach Oberklasse-Autos und Motorrädern versorgt die „Thyssenkrupp Carbon Components“ (tkCC) aus Kesselsdorf bei Dresden nun auch einen innovatives Sektor der Bauwirtschaft mit leichten Kohlenstofffaser-Bauteilen: Das Technologie-Unternehmen ist in der Fertigung von Bewehrungsstäben für Karbonbeton eingestiegen. Das hat tkCC mitgeteilt.

Auf der größten Radialflechtanlage der Welt werden bei Thyssenkrupp Carbon Components in Kesselsdorf bei Dresden hochautomatisiert Carbonfelgen für Pkw und Motorräder gefertigt. Foto: Thyssenkrupp Carbon Components GmbH

Leichte Karbonfelgen aus Kesselsdorf prämiert

Thyssenkrupp Carbon Components setzt weltweit größte Radialflechtanlage ein Kesselsdorf , 24. Juni 2020. Mit geflochtenen Karbon-Felgen für Autos und Motorrädern hat sich die Thyssenkrupp Carbon Components GmbH aus Kesselsdorf weit vorne im Innovationswettbewerb „Top 100 platziert. Das haben das Unternehmen selbst und die Wettbewerbsorganisatoren mitgeteilt.

Das Fundament für das weltweit erste Karbonbetonhaus ist gegossen, nun beginnt der Hochbaus auf dem Grundstück nahe am Fritz-Foerster-Platz in Dresden. Foto: Institut für Massivbau der TU Dresden

Baustart für weltweit erstes Karbonhaus

Dresdner TU-Forscher wollen extravagantes Gebäude im Frühjahr 2021 einweihen Dresden, 30. März 2020. Das Fundament aus Kohlenstofffasern, Kies und Zement ist gegossen. Nun startet die TU Dresden den Rohbau für das weltweit erste Karbon-Haus. Das hat Sprecherin Sandra Kranich vom federführenden Institut für Massivbau mitgeteilt. Obwohl jetzt eigentlich ein Grundsteinlegung fällig gewesen wäre, haben die Forscher allerdings wegen der Corona-Krise auf eine Feier vorerst verzichtet.

Die Visualisierung zeigt, wie sich der "Cube" aus dem neuen Leichtbaustoff Karbonbeton zwischen Fritz-Foerster-Platz (links) und Einsteinstraße (rechts) einfügen soll. Visualisierung: TUD-Institut für Massivbau

Extravagantes Karbonbeton-Haus entsteht am Unicampus Dresden

Der „Cube“ soll ab Ende 2020 ein Blickfang bei der Einfahrt in die sächsische Landeshauptstadt sein Dresden, 6. November 2019. Die Leichtbau-Experten der TU Dresden wollen ihre Karbonbeton-Forschungen nun endlich in ein komplettes Gebäude aus kohlenstofffaser-verstärktem Beton gießen. Den Bau eines solchen „Cube“ auf dem Dresdner Uni-Campus hat das TU-Institut für Massivbau jetzt öffentlich ausgeschrieben. Damit wollen die Dresdner Forscher den Beweis antreten, welche filigranen und innovativen Architekturen mit ihrem neuen Leichtbaustoff möglich werden.

Anlagenführerin Grit Messerschmidt kontrolliert in der fabrik von Hightex Klipphausen, ob die maschinengelegten Karbonfasern für Flugzeug-Fensterrahmen richtig sitzen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightex baut für Elektroauto-Auftrag seine Fabrik in Klipphausen aus

Die Spezialisten für technische Textilien investieren über zehn Millionen Euro, um Leichtbauteile für den neuen BMW-Stromer i20 zu steppen. Klipphausen. Der Elektro-Trend in der deutschen Autoindustrie sorgt für Investitionen im Raum Meißen: Um einen Großauftrag vom BMW-Partner SGL Composite abzuarbeiten, erweitert „Hightex“ derzeit seine Fabrik im Gewerbegebiet Klipphausen. Das auf Karbonfaser-Teile spezialisierte Unternehmen baut nun für sechs Millionen Euro eine rund 4000 Quadratmeter große Produktionshalle mit Büro- und Sozialtrakt. Weitere vier bis fünf Millionen Euro werden die Ausrüstungen kosten, schätzen die Hightex-Geschäftsführer Jeanette Scherf und Dirk Feltin.

Prof. Manfred Curbach. Foto: Heiko Weckbrodt

Gauß-Medaille für Karbonbeton-Entwickler Curbach

Jury würdigt kreative Impulse des Dresdner Professors Dresden, 10. Mai 2019. Für seinen leichtem Karbonbeton und weitere Entwicklungen bekommt der Bauingenieur Prof. Manfred Curbach die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (BWG). Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) mitgeteilt, an der Curbach das Institut für Massivbau leitet.

Ein RCCF-Mitarbeiter der TU Dresden stellt Prozessparameter an der Stabilisierungs- und Carbonisierungslinie im neuen Carbonfaser-Technikum Dresden ein. Foto: Andreas Scheunert für die TU Dresden

„Carbonfaser ist Stahl des 21. Jahrhunderts“

TU Dresden startet Karbonfaser-Technikum Dresden, 2. November 2018. Eine Reinraum-Anlage für Kohlenstofffasern haben Forscher der Dresdner Uni-Institute für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) sowie für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) – wie bereits angekündigt – heute in Dresden-Dobritz offiziell in Betrieb genommen. Mit diesem Karbonfaser-Technikum wollen die zum des „Research Center Carbon Fibers“ (RCCF) zusammengeschlossenen Wissenschaftler entlang der langen Kette vom Kohlenstoff über die Karbonfaser und das Karbongarn bis zum fertigen Leichtbauteil in der Autoindustrie, Luft- oder Raumfahrt experimentieren.

Das BMW-Werk in Leipzig baut ab Juli 2016 diese "Protonic Red Edition" des Hybrid-Sportwagens i8. Foto: BMW

Dresdner Syrer spinnt in Finnland Leichtbau-Fasern aus Holz

Forscher Al Aiti will aus Lignin-Abfallbergen Karbon-Bauteile für Autos und Windräder machen, statt dafür Erdöl zu zerfasern Dresden/Tampere, 1. August 2018. Der aus Syrien eingewanderte Nachwuchs-Werkstoffwissenschaftler Muhannad Al Aiti hat in Dresden einen Weg gefunden, letztlich leichte Autos aus Holzresten zu spinnen. Genauer gesagt: Seine Doktorarbeit beschreibt,  wie sich Kohlefasern für Karbon-Bauteile statt aus Erdöl künftig aus Lignin-Abfällen der Papierindustrie herstellen lassen. Die TU Dresden und das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden stufen dieses Forschungsergebnis ihres gemeinsamen Mitarbeiters als Durchbruch für den Karbon-Leichtbau in der Auto- und Windkraftmaschinen-Industrie ein. Die Eckpunkte seiner Promotion haben Al Aiti, sein Doktorvater Prof. Gert Heinrich und weitere Kollegen nun in der Fachzeitschrift „Progress in Materials Science“ publiziert.

Die künstlerische Visualisierung zeigt, wie sich die Sonde "Parker Solar Probe" der Sonne nähern soll. Visualisierung: NASA/Johns Hopkins APL

Ultraheißes Bad für „Parker Solar Probe“

Nasa stattet Sonnensonde mit neuartigem Hitzeschild aus Washington, 7. Juli 2018. „Parker Solar Probe“ wird unserer Sonne so nahe kommen wie kein anderes von Menschhand geschaffenes Raumschiff es bisher vermochte: Bis auf 6,5 Millionen Kilometer soll sich die Sonde der Sonnenoberfläche nähern und damit direkt in die Atmosphäre unseres Zentralgestirns eintauchen. Im August 2018 will die US-Raumfahrtbehörde Nasa die Sonde starten.

Karbonfasern können mit anderen Materialien zu Verbundstoffen mit faszinierenden Eigenschaften kombiniert werden. Foto: filmaton, C3

Dresdner Ingenieurin schreibt beste Maschinenbau-Doktorarbeit

Hirschvogel-Preis Dr. Iris Kruppke vom Textilmaschinen-Institut der TU Dresden Dresden, 19. Juni 2018. Die Nachwuchs-Ingenieurin Dr. Iris Kruppke von der TU Dresden hat die beste deutsche Maschinenbau-Doktorarbeit des Jahres geschrieben. Zu dieser Meinung ist jedenfalls eine Jury mit Vertretern der neun führenden technischen Universitäten in Deutschland gekommen. Die Juroren haben Kruppke deshalb den mit 5000 Euro dotierten Manfred-Hirschvogel-Preis 2018 zuerkannt.