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Leichte Karbonfelgen aus Kesselsdorf prämiert

Auf der größten Radialflechtanlage der Welt werden bei Thyssenkrupp Carbon Components in Kesselsdorf bei Dresden hochautomatisiert Carbonfelgen für Pkw und Motorräder gefertigt. Foto: Thyssenkrupp Carbon Components GmbH

Auf der größten Radialflechtanlage der Welt werden bei Thyssenkrupp Carbon Components in Kesselsdorf bei Dresden hochautomatisiert Carbonfelgen für Pkw und Motorräder gefertigt. Foto: Thyssenkrupp Carbon Components GmbH

Thyssenkrupp Carbon Components setzt weltweit größte Radialflechtanlage ein

Kesselsdorf , 24. Juni 2020. Mit geflochtenen Karbon-Felgen für Autos und Motorrädern hat sich die Thyssenkrupp Carbon Components GmbH aus Kesselsdorf weit vorne im Innovationswettbewerb „Top 100 platziert. Das haben das Unternehmen selbst und die Wettbewerbsorganisatoren mitgeteilt.

„Eextrem leicht und extrem belastbar“

Bis heute werden viele Karbon-Bauteile immer noch per Hand gelegt. Um besonders leichte Radfelgen herzustellen, setzt Thyssenkrupp Carbon Components dagegen in Kesselsdorf die – laut eigenen Angaben – weltweit größte Radialflechtanlage ein. Und die so gelegten Kohlenstoffaser-Felgen sind „extrem leicht und extrem belastbar“, betont Geschäftsführer Jens Werner. „Als Teil des Fahrwerks tragen sie zur Massereduzierung bei. Damit wird weniger Energie verbraucht, ohne die Fahrleistung zu beeinträchtigen. Eine präzisere Lenkung führt zu mehr Sicherheit und Komfort. Wir sind weltweit die Ersten, die diese Vorteile des Leichtbaus mit Straßenzulassung auf den Markt gebracht haben.“

Wurzeln an der TU Dresden

Die „Thyssenkrupp Carbon Components“ war 2012 in Kesselsdorf bei Dresden entstanden – als ein Gemeinschaftsunternehmen von „Thyssenkrupp“ mit dem „Leichtbauzentrum Sachsen“, das sich wiederum 2003 aus dem Leichtbauinstitut ILK der TU Dresden ausgegründet hatte. Die hochautomatisierte Flechttechnologie, mit der das Joint Venture seither von sich reden macht, hatte der spätere Geschäftsführer Jens Werner während seiner Promotion an der TU Dresden entwickelt. Inzwischen hat das Unternehmen rund 100 Mitarbeiter, hat Kunden wie Porsche und BMW. Neuestes Produkt sind Bewehrungsstäbe für Karbonbeton, wie er derzeit zum Beispiel in Dresden eingesetzt wird, um die Carolabrücke im Leichtbauverfahren zu verbreitern.

Der „Top 100“-Wettbewerb ist eine private Initiative des bayrischen Unternehmens „Compamedia“. In der Jury sitzen Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler und Politiker.

Autor: hw

Quellen: Thyssenkrupp Carbon Components, LZS, Compamedia, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt