Staatsstraßenbrücke entsteht in Wurschen aus einem an der TU Dresden entwickelten innovativem Baumaterial
Wurschen/Dresden, 30. März 2021. Sachsen baut eine neue Brücke für die Staatsstraße 111 in Wurschen bei Bautzen aus leichtem Carbonbeton. Das hat heute das sächsische Wirtschaftsministerium in Dresden angekündigt.
Rostet nicht und ist superleicht
Das an der TU Dresden entwickelte neue Baumaterial ist besonders leicht, erlaubt filigrane Bauweisen mit nur zwei Zentimetern Dicke und rostet – anders als Stahlbeton – auch nicht. Das Bewehrungsmaterial wiegt viermal weniger als Stahl. „Carbonbeton ist ein sehr innovativer Baustoff mit einem großen Anwendungspotenzial im Bauwesen“, betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig. Das Brückenpilotprojekt werde durch die TU und deren Dresdner Ausgründung „Carbocon GmbH“ wissenschaftlich begleitet, um „die Möglichkeiten dieser neuen Bauweise in der Praxis“ zu erproben. „Hierbei werden wichtige Erkenntnisse bei der praktischen Anwendung von Carbonbeton im Brückenbau gewonnen, die für weiterführende zukünftige Projekte genutzt werden können.“
Das bisherige Stahlbetonbauwerk über das Kuppritzer Wasser stammt laut ministeriellen Angaben aus dem Jahr 1934. Die bekommt nun einen neuen Überbau aus einem Beton, der mit Stäben und Matten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff bewehrt ist. Der Neubau soll rund eine Million Euro kosten und im Oktober 2021 abgeschlossen sein.
Video vom C3-Konsortium: Wie die Brücke in Kleinsaubernitz mit Carbonbeton verstärkt wurde:
Weitere Pilotprojekte
Zuvor hatte es bereits Pilotprojekte mit Carbonbeton an der Carolabrücke in Dresden und S 109-Brücke in Kleinsaubernitz gegeben. Diese Brücken wurden allerdings nur mit dem neuen Leichtbaumaterial verbreitert beziehungsweise verstärkt, nicht aber neu gebaut. Außerdem baut die Dresdner Uni derzeit ein komplettes Haus aus Carbonbeton in Campusnähe.
Autor: hw
Quellen: SMWA, Oiger-Archiv
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