Alle Artikel mit dem Schlagwort: Industrie 4.0

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständnig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

Wirtschaft rechnet mit Umsatzschub durch Industrie 4.0

Berlin, 16. November 2015. Viele Unternehmen erwarten einen Umsatzschub durch „Industrie 4.0“, also den Übergang zu hochautomatisierten, flexiblen und vernetzen Fabriken. Das geht aus einer Umfrage von „Bitkom Research“ unter 404 Geschäftsführern, Vorständen und Produktionsleitern von Unternehmen der Automobilbranche, des Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie hervor. Demnach erwarten 51 % der Unternehmen, die „Industrie 4.0“-Konzepte bereits einsetzen oder dies planen, dass ihre Umsätze dadurch zulegen werden.

Jeder fünfte Sachse liebäugelt mit "Offline" und will Smartphone und andere Geräte ausschalten. Foto: Heiko Weckbrodt

Institut ifaa: Industrie 4.0 ist auch Chance für Arbeitnehmer

Digitale Arbeitswelt könne Beruf und Familie vereinbarer machen, meinen 60 % der Manager Düsseldorf, 2. November 2015. Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Wandel hin zu hochautomatisierten vernetzten Fabriken („Industrie 4.0“) sollten Arbeitnehmer nicht nur als Belastung und Risiko wahrnehmen, sondern auch als Chance, Beruf und Familie besser miteinander zu vereinbaren. Dieser Ansicht sind rund 60 Prozent der Führungskräfte in der Metall- und Elektroindustrie, hat eine Umfrage des arbeitgeber-nahen „Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft“ (ifaa) unter zirka 500 Managern aus der Branche ergeben.

Abb.: Bitkom Research

39 % der Industriebetriebe nutzen schon „Industrie 4.0“-Elemente

Ernst & Young fordert neue Hybrid-Studiengänge für Fabrik der Zukunft Berlin, 7. Oktober 2015. Vier von zehn Industriebetrieben (39 %) in Deutschland nutzen schon heute nach eigenem Bekunden „Industrie 4.0“-Lösungen – also Elemente der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft. Weitere 22 Prozent planen dies. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ und der Beratungsgesellschaft „Ernst & Young“ (EY) ergeben.

Die Zukunft hat bereits begonnen: Unternehmen aus Dresden und Ilmenau haben sich auf hochautomatisierte "Industrie 4.0"-Lösungen für Chipfabriken spezialisiert. Möglich machen dies u.a. flexible und autonome Roboter, deren Basisversionen von Metralabs in Thüringen angeboten werden. Ortner Dresden rüstet diese Roboter dann so aus, dass sie in Reinräumen selbstständnig Transportaufgaben übernehmen können. Foto: Metralabs

Industrie 4.0 hat schon begonnen

HAP und Ortner wollen nach Fusion auch Chipfabriken in Asien und USA automatisieren Dresden, 5. Oktober 2015. Während viele Wirtschaftspolitiker noch von „Industrie 4.0“ visionieren, hat dieser nächste große Automatisierungs- und Vernetzungs-Schub in der Halbleiter-Industrie bereits begonnen. Das hat Heinz-Martin Esser, der Präsident des sächsischen Hightech-Verbandes „Silicon Saxony“, eingeschätzt: In vielen deutschen Halbleiter-Werken werden laut seinen Angaben schon jetzt durch autonom agierende Roboter und vernetzte Transportsysteme frühere Automatisierungslücken geschlossen. Dadurch können die Zentralrechner dieser Fabriken die Materialflüsse selbstständig und kurzfristig an die aktuelle Auftragslage und Anlagen-Auslastung anpassen. Und hinter einigen dieser „Industrie 4.0“-Praxisbeispiele stehen übrigens Netzwerke mitteldeutscher Unternehmen.

In der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft (Industrie 4.0) handeln Maschinen, Roboter und Werkstücke die Fertigungsabläufe selbstständnig untereinander aus. Abb.: Silicon Germany AG

Was ist Industrie 4.0?

Unter „Industrie 4.0“ verstehen deren Verfechter die vierte industrielle Revolution nach: 1. der Erfindung der Dampfmaschine Ende des 18. Jahrhunderts 2. der Elektrifizierung der Fabriken ab 1866 und der Einführung des Fließbandprinzips ab 1913 und 3. der Einführung computergesteuerter Werkzeugmaschinen in der 1960ern und 70ern. Die 4. industrielle Revolution (und damit die „Industrie 4.0“) wäre laut heutigen Definitionen u.a. geprägt durch: Lückenlose Automatisierung der Produktions- und Transportprozesse Flexibel und schnell umrüstbare Bearbeitungs-Maschinen Funkvernetzung von Werkstücken, Maschinen und Transport-Robotern, die alle mit Steuer- und Identifizierungs-Elektronik ausgestattet sind Selbstständige Aushandlungsprozesse zwischen Werkstücken und Anlagen, welches Produkt so schnell und effektiv wie möglich wann und an welcher Maschine gefertigt werden kann. Dadurch sollen auch Einzelanfertigungen innerhalb einer Massenproduktion möglich werden und die so ausgestatteten selbstorganisierende Fabriken etwa 30 Prozent produktiver arbeiten als heutige Fabriken.

Im Fokus des neuen Fraunhofer-Leistungszentrums für Nanoelektronik in Dresden und Chemnitz sollen Multifunktions-Chips stehen. Foto: FHG

Fraunhofer eröffnet Mitte Juni Nanoelektronik-Zentrum in Dresden

Fokus liegt auf Multifunktions-Chips Dresden, 3. Juni 2015. Die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) wird ihr neues Leistungszentrum „Funktionsintegration für die Mikro-/Nanoelektronik“ am 17. Juni 2015 in Dresden eröffnen. Im Fokus wird die Entwicklung von Schaltkreisen stehen, die neben hochintegrierter digitaler Elektronik auch analoge Komponenten, Sensoren, Mikromechaniken (Aktuatoren) und winzige Messgeräte integrieren. Das hat die FHG nun offiziell angekündigt.

Die natürliche Ressource Wasser soll einer der neuen Forschungs-Schwerpunkte der TU Dresden werden. Foto: Heiko Weckbrodt

TU Dresden stürzt sich auf Software und Wasser

Uni baut zwei neue Forschungsschwerpunkte neben Mikroelektronik und Biomedizin auf Dresden, 20. Mai 2015. Um sich als Hort exzellenter Forschung kerniger zu profilieren, wird die TU Dresden zusätzlich zur Mikroelektronik und Biomedizin nun zwei weitere Forschungsschwerpunkte aufbauen: Software-Entwicklung und Wasser-Ressourcenforschung. Das hat Prof. Hans Müller-Steinhagen anlässlich seiner Wiederwahl als TU-Rektor angekündigt. Er will damit die Chancen der Uni verbessern, auch in der nächsten milliardenschweren Verteilrunde von Bundes-Exzellenzfördergeldern zum Zuge zu kommen.

Der Standort Dresden des Fraunhofer-Instituts IWU an der Technologiemeile Nöthnitzer Straße. Foto: Heiko Weckbrodt

IWU-Maschinenforscher wollen in Dresden ausbauen

Intelligente Anlagen-Komponenten im Fokus von Fraunhofer, TU & Co. Dresden, 23. April 2015: Um die Dresdner Forschungen an „intelligenten“ Maschinen zu bündeln, will Professor Welf-Guntram Drossel das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) am Standort Dresden gerne ausbauen. Das bestätigte Institutsleiter Drossel auf Oiger-Anfrage. Er rechne mit einem Personalbedarf von 30 bis 50 Mitarbeitern und etwa fünf Millionen Euro Investitions-Kosten, um einen Anbau an der Nöthnitzer Straße am TU-Campus zu realisieren.

Beladeroboter in den Dresdner 200-mm-Fabriken von Infineon. Abb.: Infineon, Jürgen Lösel

Mittelstand darf Industrie 4.0 nicht vergeigen

Forschungsministerin Wanka in Dresden: Zu viele halten vernetzte Fabrik für einen Hype und fürchten sich vor Datenklau Dresden, 15. April 2015: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) warnt den deutschen Mittelstand, die Chancen von „Industrie 4.0“ nicht zu verpassen. „Die Großen in Deutschland wie Siemens und Bosch machen da ohnehin mit. Wir müssen aber auch den Mittelstand davon überzeugen, diese Lösungen auch einzusetzen“, sagte sie heute auf einer Rede in einem CDU-Diskussionsforum vor Wirtschafts- und Institutsvertretern in Dresden. „Denn nicht China, nicht den USA nützt dieser Trend am meisten, sondern Deutschland.“

Mensch und Roboter sollen eng in der Fabrik der Zukunft zusammenarbeiten. Visualisierung: Fraunhofer IWU

E3: Fraunhofer Chemnitz zeigt Fabrik der Zukunft auf Hannovermesse

Modellwerk soll bis 1/3 der sonst eingesetzten Ressourcen sparen Chemnitz/Hannover, 13. April 2015: In der Fabrik der Zukunft werden Roboter mit Menschen Hand in Hand arbeiten, alle Werkstücke und Maschinen sind per Haus-GPS und Funketiketten vernetzt und für die Zentralrechner sofort ortbar. Ein Teil der menschlichen Kollegen wird mit Datenbrillen umherlaufen und in der Fertigungskette dominieren neue Leichtbauverfahren.

Jedem 3. Industriemanager sagt Industrie 4.0 nichts

Berlin, 7. April 2015: Jongliert wird mit „Industrie 4.0“ viel und oft vor allem von Branchenverbänden – doch in der deutschen Industrie selbst sagt vielen dieses Schlagwort gar nichts: Bei einer Aris-Umfrage wusste jede dritte Führungskraft im Automobilbau, Maschinenbau, in der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie nichts damit anzufangen. Das teilte heute der Hightech-Verband „Bitkom“ aus Berlin mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat und sich Großes von der „Industrie 4.0“ verspricht.

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Software-Cluster Dresden sieht für sich großes Potenzial im „Internet der Dinge“

Wirtschaftsförderer: Einzigartige Konzentration von Fabriken, Forschung und Software-Spezialisten Dresden, 18. März 2015: Unternehmer und Wirtschaftsförderer rechnen sich gute Chancen für den Software-Standort Dresden aus, bei den großen industrienahen Trendthemen „Internet der Dinge“* und „Industrie 4.0“** ganz vorne mitzumischen. „In Europa gibt es keine Region, in der man Chipkonzerne, Forschungseinrichtungen und hochspezialisierte Zulieferer in einer so hohen räumlichen Dichte zu Software- und IT-Unternehmen vorfindet“, schätzte Kompetenzfeldmanager Michael Kaiser von der städtischen Wirtschaftsförderung ein. „Aufgrund der geballten Konzentration von Unternehmen und Forschungsinstitutionen verfügen Dresdner IT-Firmen über exzellente Kompetenzen und eine gute Ausgangslage, den Weltmarkt mit Lösungen für Industrie 4.0, Cybersecurity und Internet of Things zu versorgen.“

Beladeroboter in den Dresdner 200-mm-Fabriken von Infineon. Abb.: Infineon, Jürgen Lösel

Vernetzte Industrie gewinnt an Bedeutung

Umfrage: Jedes dritte IT-Unternehmen bietet „Industrie 4.0“-Lösungen an Berlin/Hannover/Dresden, 16. März 2015: Die unter dem oft etwas nebulösen Schlagwort „Industrie 4.0“ gefasste neue Vernetzungs- und Automatisierungsschub in deutschen Fabriken gewinnt anscheinend inzwischen an praktischer Bedeutung für Ausrüster und Zulieferer: Laut einer „Aris“-Umfrage bieten inzwischen 31 Prozent aller informationstechnologischen und Telekommunikations-Unternehmen (ITK) in Deutschland Produkte und Dienstleistungen für die „Industrie 4.0“ an – dreimal soviel wie bei einer ähnlichen Befragung vor zwei Jahren. Das teilte der deutsche Digitalverband „Bitkom“ heute auf der IT-Messe „CeBit“ in Hannover mit.

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

CCC-Hacker: Industrie 4.0 kommt zu früh

Sprecher Rieger: Software ist viel zu unausgereift Dresden, 16. Oktober 2014: Der Chaos-Computer-Club (CCC) hat die „Industrie 4.0“-Euphorie gedämpft: Der nächste große Automatisierungs-Schub in der deutschen Wirtschaft, der unter diesem Stichwort vermarktet wird und an den auch die sächsische Hightech-Industrie große Hoffnungen knüpft, berge noch erhebliche programmtechnologische und Datensicherheits-Problemen, warnte CCC-Sprecher Frank Rieger auf einem „Cyberspionage“-Unternehmerseminar der Kanzlei „Schneider + Partner“ in Dresden. „Wir haben gar nicht die Software in der nötigen Qualität für diese Industrie 4.0“, sagte er. „Industrie 4.0 kommt noch zu früh.“

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Chance auf deutsche Technologieführerschaft in „Industrie 4.0“ nicht verspielen

„AG Silicon Germany“ will vom Bund Förderung für neuartige Elektronik Berlin/Dresden, 15. September 2014: Deutschland sollte stärker neuartige Misch-Nanoelektronik fördern, um weltweiter Technologieführer in der Industrie der Zukunft zu werden. Das empfiehlt ein Positionspapier „Bedeutung der Mikroelektronik für Industrie 4.0“, die die „AG Silicon Germany“ nun in Berlin vorgelegt hat. Darin drängen Vertreter führender deutscher Technologieunternehmen wie Infineon und Bosch, vor allem aber auch sächsischer Halbleiter-Hersteller kaum verblümt den Bund, die Entwicklung elektronischer Kernkomponenten der „Industrie 4.0“ besser zu unterstützen. Sächsische Elektronik soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.