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Jedem 3. Industriemanager sagt Industrie 4.0 nichts

"Industrie 4.0" meint meist hochautomatisierte Fabriken, in der Roboter, Maschinen, Werkstücke und Produkte durch Funkchips vernetzt und flexibel bzw. dezentral gesteuert werden. Foto: Bitkom

„Industrie 4.0“ meint meist hochautomatisierte Fabriken, in der Roboter, Maschinen, Werkstücke und Produkte durch Funkchips vernetzt und flexibel bzw. dezentral gesteuert werden. Foto: Bitkom

Berlin, 7. April 2015: Jongliert wird mit „Industrie 4.0“ viel und oft vor allem von Branchenverbänden – doch in der deutschen Industrie selbst sagt vielen dieses Schlagwort gar nichts: Bei einer Aris-Umfrage wusste jede dritte Führungskraft im Automobilbau, Maschinenbau, in der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie nichts damit anzufangen. Das teilte heute der Hightech-Verband „Bitkom“ aus Berlin mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat und sich Großes von der „Industrie 4.0“ verspricht.

Was ist „Industrie 4.0“?

„Industrie 4.0“ ist nicht scharf definiert. Manch einer spricht wegen dieser Unschärfen auch von einem Hype um eine eher evolutionäre Entwicklung. Gemeint ist aber meist die nächste Entwicklungsstufe für Industriebetriebe, in denen Fabrik, Anlagen, Werkstücke, Produkte und Zulieferer eng digital miteinander vernetzt werden. Dabei sollen vor allem Funkchips (RFID) überall zum Einsatz kommen und dezentrale Computer Produktionsprozesse flexibel stetig neu organisieren können.

Insofern kann man „Industrie 4.0“ als Untergruppe und Pioniersektor für das sogenannte „Internet der Dinge“ (Internet of Things = IoT) sehen, in dem Millionen oder gar Milliarden von Geräten miteinander vernetzt werden sollen. Vorbild sind hier die bereits hochautomatisierten Chipfabriken. Der Bitkom, Silicon Saxony und andere Branchenverbände versprechen sich davon erhebliche Produktivitätsschübe und Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt