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39 % der Industriebetriebe nutzen schon „Industrie 4.0“-Elemente

Abb.: Bitkom Research

Abb.: Bitkom Research

Ernst & Young fordert neue Hybrid-Studiengänge für Fabrik der Zukunft

Berlin, 7. Oktober 2015. Vier von zehn Industriebetrieben (39 %) in Deutschland nutzen schon heute nach eigenem Bekunden „Industrie 4.0“-Lösungen – also Elemente der hochautomatisierten, vernetzten Fabrik der Zukunft. Weitere 22 Prozent planen dies. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ und der Beratungsgesellschaft „Ernst & Young“ (EY) ergeben.

Wettbewerbsvorteil für Hochlohnland Deutschland möglich

„Durch Industrie 4.0 werden die Abläufe in den Fabriken effizienter“, betonte EY-Partner Christoph Kilger. „Jedes Teil ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das spart enorme Kosten – gerade in einem Hochlohnland wie Deutschland bedeutet das einen Wettbewerbsvorteil. Deshalb ist das Thema zentral für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland.“

Erheblicher Investitionsbedarf für Hochautomatisierung

Als größtes Hemmnis auf dem Weg zur intelligenten Fabrik sehen 64 Prozent der Unternehmen den hohen Investitionsbedarf: Damit sich die Produktion in „Industrie 4.0“-Fabriken selbst organisieren kann, müssen meist zusätzliche und besonders flexible Roboter angeschafft werden, Werkzeugmaschinen und Transportroboter mit Funkmodulen und Elektronik ausgestattet werden, um untereinander Fertigungsabläufe abzuhandeln, und vieles mehr. Etwa die Hälfte der Befragten verwies zudem auf fehlende Standards für „Industrie 4.0“.

Betriebe fürchten Fachkräfte-Mangel für Industrie 4.0

Zudem haben 57 Prozent der Betriebe Bedenken, ob sie genug und geeignete Fachkräfte für solche komplexen Automatisierungs-Projekte haben beziehungsweise gewinnen können. „In der Fabrik von morgen lösen sich die Grenzen zwischen IT und Produktion auf. Das stellt völlig neue Anforderungen an die Fachkräfte von morgen“, betonte Kilger von EY. Künftig müssten zum Beispiel auch Maschinenbauer oder Elektrotechniker über Kenntnisse der Softwareprogrammierung verfügen. „Das muss sich auch an den Universitäten wiederspiegeln – etwa durch die Einrichtung von Hybridstudiengängen.“

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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