Alle Artikel mit dem Schlagwort: Digitalisierung

Die Bibliotheken wollen verwaiste und vergriffene Bücher endlich digitalieren dürfen. Abb.: Tom , Wikipedia; Montage: hw

Bibliotheken dürfen Bücher digitalisieren

Deutscher Bibliotheksverband begrüßt EuGH-Urteil Luxemburg/Berlin, 12. September 2014: Bibliotheken dürfen Bücher aus ihrem Bestand auch ohne Zustimmung der Verlage digitalisieren – wenn sie diese elektronischen Duplikate dann nur an digitalen Leseplätzen innerhalb der Leihbücherei verfügbar machen. Das hat gestern der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden. Die Richter erteilten zwar keine Blanko-Vollmacht an die Bibliotheken, erlaubten es den EU-Mitgliedsländern aber ausdrücklich, solche Reglungen per Gesetz einzuführen. Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) in Berlin hat dieses Urteil heute ausdrücklich begrüßt. hw

Prof. Stefan Gumhold von der TU Dresden inspeziert einen Porzellan-Hahn vor der 3D-Digitalisierung. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner TU-Informatiker bauen mit hochdetaillierten 3D-Scans Kunstgalerien im Netz auf

Das Porzellan steht im Internet, der Roboter räumt auf Dresden, 10. September 2014: Dank schneller Internetverbindungen und moderner 3D-Scan-Technologien können sich Touristen und Forscher in naher Zukunft bereits vor ihrer Reise in virtuellen Kunst-Galerien ein erstes Bild von prunkvolles Ausstellungen in Dresdner Museen machen, Musiker schon vor ihrem Gastspiel in der Semperoper wie in einem Videospiel ihre Aufführungen planen. An solchen Szenarien arbeiten jedenfalls bereits mehrere Teams in der Informatikfakultät der TU Dresden.

4K-Digitalprojektor von Sony. Foto. Sony

Sachsen subventioniert Digitalisierung von Kleinkinos

300.000 Euro für umsatzschwache Filmtheater Dresden/Leipzig, 27. August 2014: Damit auch kleine und umsatzschwache Filmtheater auf digitale Projektion umstellen können, hat der Freistaat Sachsen heute ein zweites Förderprogramm für die Kinodigitalisierung gestartet. Insgesamt stellt das Land dafür 300.000 Euro zur Verfügung beziehungsweise bis zu 15.000 Euro pro Kinosaal.

Annekathrin Weser betreut im SLUB-Digitalisierungszentrum einen Scan-Roboter für die Massen-Digitalisierung, der etwa 500 Buchseiten pro Stunde schafft. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen startet Millionenprogramm für Digitalisierung

SLUB Dresden soll regionale Kulturgüter frei ins Netz stellen Dresden, 20. August 2014: Die sächsischen Bibliotheken möchten sich an die Spitze des digitalen Wandels stellen. „Wir wollen die digitale Zukunft nicht erleiden, sondern gestalten“, hält Professor Thomas Bürger, der Generaldirektor der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden, allen Unkenrufern entgegen, die Bibliotheken gerne als Totholz-Sammlungen verspotten – und ihnen immer wieder einen Untergang mit Schrecken im Informationszeitalter prophezeien. Um auf eben diese Herausforderungen zu reagieren, hat der Freistaat Sachsen nun ein „Landesdigitalisierungsprogramm Wissenschaft und Kultur“ aufgelegt. Aus diesem Sondertopf erhält die SLUB künftig jährlich 2,5 Millionen Euro extra, um Tausende Bücher und Handschriften zu digitalisieren, frei ins Internet zu stellen und neue Digitalzeitschriften-Lizenzen zu erwerben, wie die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) heute in Dresden ankündigte. Das Programm sei sowohl im Haushaltsentwurf 2015/16 als auch in der mittelfristigen Finanzplanung der Regierung verankert, versicherte sie.

Die Scan-Roboter der SLUB digitalisieren bis zu 500 Buchseiten pro Stunde. Abb.: SLUB

Sachsen plant Digitalisierungsprogramm für Bibliotheken

SLUB Dresden forciert Elektronisierungskurs Dresden, 13. August 2014: Die wissenschaftlichen Bibliotheken in Sachsen forcieren ihren Digitalisierungskurs: Unter Federführung der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden will das Wissenschaftsministerium ein „Landesdigitalisierungsprogramm Wissenschaft und Kultur“ starten.

Die Restaurierung der beschädigten Unterlagen im Stadtarchiv Köln von Hand würde noch Jahrzehnte dauern. Foto: Stiftung Stadtgedächtnis

Archiv-Rettung von Hand zu langsam: Kölner wollen Hightech-Hilfe

Köln/Dresden, 4. Juli 2014: Weil es sichtlich zu lange dauert, alle beschädigten historischen Unterlagen des vor fünf Jahren eingestürzten Stadtarchivs Köln von Hand zu restaurieren und zu digitalisieren, bitte die Kölner „Stiftung Stadtgedächtnis“ nun um Hightech-Hilfe: „Bei all diesen Prozessen der Restaurierung, Digitalisierung und Zusammenführung der zirka 30.000 Meter Archivgut können innovative Techniken sicher Teile der Handarbeit der Restauratoren ersetzen und deutlich beschleunigen“, heißt es in dem Aufruf. „Es wäre sehr interessant, ob es an irgendeiner Stelle in der Bundesrepublik schon Ideen und Techniken gibt, die man auf die Restaurierung von Papier adaptieren könnte, um so einen wertvollen Beitrag zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes zu leisten.“

Elisabeth Häger-Weigel leitet die Kunstbibliothek Dresden im Residenzschloss. Sie sieht die Zukunft in einer digitalen Bestands-Erweiterung. Foto: Carola Fritzsche

Dresdner Kunstbibliothek auf Digitalpfad

Buchbestände wachsen künftig vor allem virtuell Dresden, 10. März 2014: Die Kunstbibliothekare im Residenzschloss wollen ihre Literatur, aber auch einen Teil der Dresdner Kunstschätze künftig den Kulturfreunden digital zugänglich machen. Das hat Dr. Elisabeth Häger-Weigel, die Leiterin der Kunstbibliothek, angekündigt.

Manfred Osten. Foto: Suhrkamp-Verlag

Ex-Humboldt-General Osten: Kollektives Gedächtnis durch Digitalisierung gefährdet

Dresden-Rossendorf, 1. Februar 2014: Durch den digitalen Wandel ist das „kollektive Langzeitgedächtnis“ der Menschheit gefährdet. Davon ist der frühere Diplomat und Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Dr. Manfred Osten, überzeugt. Dies geht aus vorab veröffentlichten Passagen seiner Festrede hervor, die er in der kommenden Woche zur Eröffnung der neuen Fachbibliothek im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) halten will.

Im Archiv der Stimmen sind digitalisierte Schellack-Aufnahmen abrufbar. Abb.: SLUB

Bibliotheken: Wer sich gegen Digitaltrend stellt, geht unter

Dresdner Bibliothek SLUB setzt Scan-Offensive fort – und stellt auch den „Großen Krieg“ ins Netz Dresden, 24. Januar 2014: Ein elektronisches Opernarchiv, ein „Internetarchiv der Stimmen“ mit Gesängen von alten Schellack-Platten und ein fotografisches Netzfenster, das einen Blick 100 Jahre zurück bis in den I. Weltkrieg öffnet, sowie weitere Projekte stehen auf dem Digitalisierungsplan 2014 für die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB. Das hat SLUB-Generaldirektor Thomas Bürger angekündigt, der damit den Status der Dresdner Wissenschaftsbibliothek als zweitgrößtes Digitalisierungszentrum Deutschlands – hinter der Bayrischen Staatsbibliothek – ausbauen will.

Digitalkopien: Mehr als nur Copy & Past

Sonderschau in der SLUB Dresden zeigt, wie digitale Repros Kulturgut zum Leuchten bringen Dresden, 28. November 2013: Copy & Past ist zu Zeiten des Ex-Verteidigungsministers zu Guttenberg in die negativen Schlagzeilen gekommen, ist aber eine uralte Kulturtechnik: Schon im alten Rom schrieben die Chronisten voneinander ab und ohne die Vervielfältigungsstuben in den mittelalterlichen Klöstern und arabischen Gelehrtenschulen wäre wohl manche antike Handschrift für immer für die Menschheit verloren gegangen. Auch den II. Weltkrieg haben viele historische Bücher nur als Faksimiles überdauert. Und heute ist es dank der Digitalisierung eben nicht nur möglich in Doktorarbeiten leicht zu schummeln, sondern auch angegriffenes Kulturgut vor weiterem Zerfall zu bewahren, ja gar Details via elektronischer Lupenfunktion zum Vorschein zu bringen, die dem menschlichen Auge allzu leicht entgehen. Die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden, die selbst zu den führenden Digitalisierungszentren in Deutschland gehört, hat diesem Thema nun eine Sonderausstellung gewidmet.

Bibliotheken begrüßen Digitalisierungs-Erlaubnis für alte Schwarten

Berlin, 1. Oktober 2013: Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) hat die jüngste Urheberrechts-Novelle begrüßt, laut der Bibliotheken künftig vergriffene oder verwaiste Bücher bis zum Erscheinungsjahr 1966 digitalisieren dürfen. Eine entsprechende Reglung hatte im Sommer zunächst der Bundesrat beschlossen, nun hat auch der Bundesrat zugestimmt.

SLUB Dresden will ihre Digitalisierungs-Kapazitäten verdreifachen

Dresdner Maya-Skript, Sachsenspiegel und Bach-Noten in Weltdigitalbibliothek aufgenommen Mit der Dresdner Maya-Handschrift, dem Meißner Sachsenspiegel und einer Notenschrift von Johann Sebastian Bach (Missa h-Moll) aus der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB sind erstmals drei digitalisierte Kulturerbe-Stücke aus Sachsen in die „World Digital Library“ (Weltdigitalbibliothek) der UNESCO und der US-amerikanischen „Library of Congress“ aufgenommen worden. „Dort wird nur das Beste vom Besten weltweit akzeptiert“, betonte SLUB-Vizegeneraldirektor Dr. Achim Bonte. Dies ist insofern „eine große Ehre“ für Dresden und Sachsen.

Augusts Prunk-Leben kommt ins Internet

Hauptstaatsarchiv Dresden digitalisiert Akten des Oberhofmarschalls Dresden, 5. Juli 2013: Okay, für eine echte „Wikileaks“-Enthüllung kommt dies etwa 300 Jahre zu spät, aber letztlich kommt die ausschweifende Steuergeld-Verschwendung für ein prunkvolles Fürstenleben doch noch ins Internet: Im Zuge eines bundesweiten Pilotprojektes lässt das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden nun Quellenmaterial eines „Maulwurf“ ersten Ranges aus dem Umkreis des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August des Starken (1670-1733) sowie von dessen Nachfolgern digitalisieren, um es dann ins Netz zu stellen. Die Rede ist von rund 190 Regalmetern Akten und 1.200 historischen Bauplänen des königlichen Oberhofmarschallamts vor allem aus dem 18. Jahrhundert.

Dresdner Uni-Bibliothek SLUB beginnt Digitalisierung historischer Zeitungen

Dresden, 4. Mai 2013: Ein Bibliothekskonsortium unter Federführung der SLUB in Dresden beginnt nun wie angekündigt die Digitalisierung historischer deutscher Zeitungen. Das hat die Sächsische Landes- und Unibibliothek SLUB mitgeteilt. Nach der zweijährigen Pilotphase wolle der Förderer – die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) – entscheiden, ob und in welchem Maße weitere Zeitungen eingescannt und ebenfalls für die Volltextsuche ins Internet gestellt werden.

Geplante Digitalreform des Urheberrechts bleibt umstritten

Verleger: Digitalisierung vergriffener Bücher okay, Zweitveröffentlichungsrecht wäre Enteignung Frankfurt am Main, 7. März 2013: Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ in Frankfurt am Main hat einer Reform des Urheberrechts für die Herausforderungen des Digitalzeitalters teilweise zugestimmt. Allerdings sind die Verlagsvertreter strikt gegen ein Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler, wie er im aktuellen Referentenentwurf des Justizministeriums vorgesehen ist. Dies laufe auf „eine entschädigungslose Enteignung der Leistungen deutscher Verlage hinaus“.