Alle Artikel mit dem Schlagwort: Digitalisierung

Geplante Digitalreform des Urheberrechts bleibt umstritten

Verleger: Digitalisierung vergriffener Bücher okay, Zweitveröffentlichungsrecht wäre Enteignung Frankfurt am Main, 7. März 2013: Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ in Frankfurt am Main hat einer Reform des Urheberrechts für die Herausforderungen des Digitalzeitalters teilweise zugestimmt. Allerdings sind die Verlagsvertreter strikt gegen ein Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler, wie er im aktuellen Referentenentwurf des Justizministeriums vorgesehen ist. Dies laufe auf „eine entschädigungslose Enteignung der Leistungen deutscher Verlage hinaus“.

Lehrer dürfen bis zu 10 % eines Buches für Unterricht digitalisieren

München, 4. März 2013: Für Unterrichtszwecke können Lehrer künftig urheberrechts-geschützte Bücher zumindest teilweise ihren Schülern auch digital zugänglich machen. Auf eine entsprechende Vereinbarung mit den Kultusministerien der Länder und dem Verband Bildungsmedien hat heute die „Verwertungsgesellschaft Wort“ (VG Wort) in München hingewiesen.

Mammutprogramm startet: Bibliotheken digitalisieren deutsche Zeitungen

Pilotprojekt unter Führung der Dresdner Bibliothek SLUB von DFG finanziert Dresden, 4. Februar 2013: Um wichtige deutsche Zeitungen für die Nachwelt zu erhalten und im Internet im Volltext Laien wie Forschern frei zugänglich zu machen, haben fünf Staatsbibliotheken unter Dresdner Führung nun damit begonnen, ausgewählte historische Tageszeitungen zu digitalisieren. In der Pilotphase will die Sächsische Staats- und Uni-Bibliothek SLUB bis Ende 2014 zunächst sieben rare historische Zeitungen aus Dresden und Leipzig einscannen und ins Netz zu stellen. Das kündigte SLUB-Generaldirektor Prof. Thomas Bürger an. „Wir sehen das wichtigen Beitrag zu politischen Bildung und eröffnen Historikern damit bessere Recherche-Quellen“, betonte Bürger. „Und aus bibliothekarischer Sicht reaktivieren wir damit wichtiges Schriftgut, das wegen seines oft recht schlechten Erhaltungszustandes von der Forschung kaum noch genutzt werden konnte.“

Filmförderanstalt gibt Geld für Kino-Digitalisierung

Berlin/Dresden, 26. November 2012: Die Filmförderanstalt hat über 3,6 Millionen Euro Fördergelder für Kinoprojekte genehmigt, die Hälfte der Zusagen dient der Digitalisierung in den Filmtheatern. Das teilte die Bundeseinrichtung in Berlin heute mit. Knapp 21.000 Euro davon gehen übrigens an das traditionsreiche Rundkino in Dresden, das in diesem Jahr seinen 40. „Geburtstag“ feiert – es wurde 1972 als eines der wichtigsten Premieren-Filmtheater der DDR eingeweiht. Heiko Weckbrodt

SLUB digitalisiert „Dresdner Hefte“ und Adressbücher

Dresden, 3. September 2012: Wie sah der jüdische Philologe Victor Klemperer („LTI – Die Sprache des Dritten Reichs“) den Wandel seiner Wahlheimat Dresden? Welcher sozialen Abstieg und Aufstieg widerfuhr einer durchschnittlichen Bürgerfamilie im Wandel der Systeme? Solche Fragen, die bislang vom Historiker langwierige Archivarbeit fordern, sollen dank der Segnungen des Internetzeitalters künftig deutlich leichter und komplexer beantwortbar werden. Denn die Sächsisches Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden hat damit begonnen, die Dresdner Adresssbücher sowie die Kulturzeitschrift „Dresdner Hefte“ zu digitalisieren.

Bibliothekare wollen eBuch-Kopierschutz knacken dürfen

Berlin/Genf, 11. August 2012: Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) hat sich für eine internationale Lösung des Urheberrechtsstreits um wissenschaftliche eBücher und die Digitalisierung verwaister Werke ausgesprochen. Der Verband schließen sich insbesondere den Forderungen der Vereinigung „Zivilgesellschaft“ an den Urheberrechts-Ausschuss der „World Intellectual Property Organization“ (WIPO) an. Die in der „Zivilgesellschaft“ zusammengeschlossenen 18 internationalen Organisationen – darunter der internationale Bibliotheksverband IFLA – fordern unter anderem, Biblitheken das Recht einzuräumen, Kopierschutzmechanismen zu knacken, um gemeinfreie Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch sollen sie Werke, die nicht mehr vom Handel lieferbar sind, digitalisieren und vervielfältigen können. Die ausführliche Vorschlagsliste ist hier zu finden.

SLUB Dresden: Wollen gesamte Bibliothek aufs iPad bringen

Elektronische Zugriffe in Dresdner Uni-Bibliothek überrunden klassische Buch-Ausleihen Dresden, 1.6.2012: Die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden sieht sich im Zentrum eines digitalen Wandels: Die Zahl der Zugriffe auf elektronische SLUB-Bestände hat im vergangenen Jahr bereits die Entleihungszahlen bei Papierbücher und anderen klassischen Medien übertroffen. Man stehe vor dem „vielleicht gewaltigsten historischen Umbruch“ für die Bibliotheken, heißt es im neuen Jahresbericht der SLUB. Die mahnt gleichzeitig vom Land Sachsen nach Jahren stagnierender Zuweisungen höhere Zuschüsse an, um diesen Umbruch zu bewältigen.

VG Wort: Urheberrecht ist Basis für kreative Gesellschaft

München, 26.4.2012: In der aktuellen Debatte um Internetfreiheit, Werkpiraterie und das ACTA-Abkommen hat die Verwertungsgesellschaft (VG) Wort vor eine Aufweichung des Urheberrechts gewarnt. Das Urheberrecht sei „zunächst einmal das Recht der Kreativen“ und bilde „die Basis für unsere kreative Gesellschaft“, erklärte VG-Wort-Vorstand Robert Staats.

Milliardeninvestitionen in digitale Infrastruktur in Deutschland gefordert

Berlin, 24.4.2012: Der Hightech-Verband Bitkom hat eine Neuausrichtung der deutschen Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik gefordert. Nach Ansicht des Verbandes sind in den nächsten Jahren über 100 Milliarden Euro Investitionen durch Staat und Wirtschaft in die digitale Aufrüstung notwendig. Bitkom sieht als Nahprojekte unter anderem den Aufbau intelligenter Stromnetze (Smart Grids), ein Netz einheitlicher Ladestationen für Elektroautos, eine Hochschul-Cloud und die Einführung der elektronischen Patientenakte.

Bibliotheksverband: Digitales Urheberrecht für wissenschaftliche Zwecke lockern

Berlin, 21.4.2012: In der aktuellen Debatte um eine Modernisierung und Lockerung des Urheberrechts für das Digitalzeitalter hat der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) in Berlin aus Anlass des „Tages des Buches“ am 23. April ein Positionspapier veröffentlich. Darin fordert der Verband unter anderem ein privilegiertes Recht für Bibliotheken und Universitäten, elektronische Kopien wissenschaftlicher Texte für Forschungs- und Lehrzwecke anzufertigen. Kopierschutz-Techniken, die den freien Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse verhindern, sollen verboten werden. „Die Erlaubnis, Texte möglichst frei austauschen zu dürfen, ist für Lehre und Forschung von zentraler Bedeutung“, erklärte der DBV.

Bibliotheken wollen Deutsche Tageszeitungen digitalisieren

Dresden, 14.4.2012: Mehrere Kulturgut-Digitalisierungszentren  wollen in einem aufwändigen Gemeinschaftsprojekt in den nächsten Jahren ausgewählte deutsche Tageszeitungen – soweit in den Bibliotheken und Archiven noch verfügbar – möglichst vom ersten Erscheinungstag an einscannen und sie elektronisch für die Nachwelt zugänglich machen. Dabei handele es sich um das bisher größte Zeitungs-Digitalisierungsvorhaben in der Bundesrepublik, schätzte Prof. Thomas Bürger ein, der Generaldirektor der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek (SLUB) in Dresden, die dabei die Federführung übernehmen soll.

Literaturkonferenz dringt auf Digitalisierung vergriffener Bücher

Berlin, 20.3.2012: Die „Deutsche Literaturkonferenz“ in Berlin drängt die Bundesregierung, die Digitalisierung verwaister und vergriffener Bücher gesetzlich zu erlauben. An die Verlage sollte im Gegenzug durch die Verwertungsgemeinschaft Wort (VG Wort) eine Lizenzabgabe bei den Nutzern dieser Digitalisate erhoben werden. „Kommt eine gesetzliche Regelung nicht, führt das zu erheblichen praktischen Schwierigkeiten bei den Digitalisierungsvorhaben der Bibliotheken„, warnte Vereins-Sprecherin Kathrin Schmidt und verwies auf entsprechende Reglungen in Frankreich, die im Februar 2012 verabschiedet wurden.

Vernetzt: Dresdner SLUB, Trier und Marburg digitalisieren Schlegel-Nachlass

Dresden, 28.2.2012: Die sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB digitalisiert gemeinsam mit weiteren Institutionen ab dem 1. März den Dresdner Nachlass des Literaturhistorikers August Wilhelm Schlegel (1767-1845). Dieser sei um 1800 der einflussreichste Literaturkritiker gewesen, schätzte die Bibliotheksleitung in Dresden ein. Darüber hinaus sei Schlegel Shakespeare-Übersetzer, Begründer einer vergleichenden europäischen Literaturwissenschaft und der Indologie in Deutschland gewesen, dennoch sei seine Korrespondenz bis heute der Öffentlichkeit nahezu unbekannt.