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So soll die schwimmende Solaranlage auf der Cottbuser Ostsee aussehen. Visualisierung: EPNE via Leag

Schwimmendes Solarkraftwerk auf Cottbuser Ostsee

PV-Module schwimmen mit Pegelstand nach und nach auf Cottbus, 10. Mai 2023. Auf der sogenannten „Cottbuser Ostsee“ entsteht eine schwimmende Solaranlage mit bis zu 29 Megawatt Leistung. Nach ihrer Fertigstellung werde dieses schwimmende Kraftwerk „zu den europaweit größten Floating-PV-Anlagen gehören und einen entscheidenden Beitrag zur Energieversorgung des von der Stadt Cottbus geplanten klimaneutralen Hafenquartiers leisten“, haben die Energie-Unternehmen „Leag“ und EP „New Energies“ angekündigt.

Prof. Yana Vaynzof. Foto: privat

Mehr „Lebenszeit“ für sparsame Solarzellen

Elektronikforscherin Yana Vaynzof übernimmt Chefposten an Dresdner Leibniz-Institut IFW Dresden, 16. Januar 2023. Viele Wissenschaftler und Ingenieure sagen den sogenannten Perowskit-Solarzellen glänzende Perspektiven voraus: Anders als bei klassischen Sonnenenergie-Sammlern aus Silizium verbraucht ihre Produktion wenig Energie und Rohstoffe, auch versprechen sie im Labor eine hohe Lichtausbeute. Allerdings halten sie nicht lange und brauchen bisher auch das giftige Schwermetall Blei. Diese Nachteile auszubügeln hat sich unter anderem die israelische Elektronikforscherin Prof. Yana Vaynzof auf die Fahnen geschrieben, die zuletzt am Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) geforscht hat. Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden hat sie nun als Direktorin für das IFW-Teilinstitut für neuartige Elektronik-Technologien berufen.

Prof. Dr. Carsten Deibel (r.) und Maria Saladina und Prof. Arved C. Hübler forschen gemeinsam in einem Labor, in dem Solarzellen gedruckt werden können. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Chemnitzer wollen Solarzellen im Massendruck herstellen

Deutsche Forschungsgemeinschaft gibt fünf Millionen Euro für billige und haltbare Energiesammler Chemnitz, 14. Dezember 2022. Schon lange träumen Ingenieure davon, Smartphones, Autos und andere Geräte mit biegsamen Solarzellen zu ummanteln, damit sie ihre Akkus ganz ohne Stromkabel immer wieder aufladen können. Technisch ist dies inzwischen zwar möglich, zum Beispiel mit organischen Solarfolien, wie sie Heliatek Dresden herstellt. Doch diese Lösungen sind bisher recht teuer, recht kurzlebig und wenig massenmarkttauglich. Ein Team um den Chemnitzer Experimentalphysiker Prof. Carsten Deibel will nun eine neue Generation von gedruckten Solarzellen entwickeln, die sich ähnlich wie Zeitungen in Massen herstellen lassen, billig wie auch langlebig sind. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für dieses Entwicklungsprojekt jetzt rund fünf Millionen Euro bewilligt. Das hat die federführende TU Chemnitz (TUC) mitgeteilt.

Schweizer Solardachziegel mit Zellen aus Ostdeutschland. Foto: Meyer Burger

Meyer Burger startet Pilotverkauf seiner Solarziegel

Schweizer kommen zwar etwas spät, verweisen aber auf Wirkungsgrad und Qualität Thurn/Bitterfeld-Wolfen, 4. Dezember 2022. Der Schweizer Konzern „Meyer Burger“ will ab 2023 seine neuen Solar-Dachziegel in Europa verkaufen und hat nun Pilot-Installationen in Deutschland gestartet: Die Dachdecker-Einkauf Süd eG vertreibe sie als erster Großhändler an Dachdecker in Deutschland, teilte das Unternehmen in Thurn mit. Die Zellen für die Dachziegel stammen aus der Thalheimer Meyer-Burger-Fabrik in Bitterfeld-Wolfen.

Die HTW-Ingenieure haben sich viel Mühe gegeben, damit sich ihre Agri-PV-Anlage in das idyllische Panorama mit der Rysselkuppe in Dresden-Pillnitz organisch einfügt. Foto: Heiko Weckbrodt

Zwiegesichtige Agri-Photvoltaik: Solargassen für autonome Traktoren

Dresdner Ingenieure erproben, wie sich senkrechte Sonnenstromsammler und Ackerbau vertragen Dresden, 13. Oktober 2022. Ob sich Ackerbau und Energie-Gewinnung mit senkrecht montierten und zwiegesichtigen („bifazialen“) Solarpaneelen womöglich besser miteinander vertragen als mit bisherigen agrarischen Photovoltaik-Anlagen (Agri-PV), wollen Ingenieure der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) nun mit einer neuen Testanlage in Dresden-Pillnitz erproben. Der sächsische Landwirtschafts- und Umweltminister Wolfram Günther (Bündnisgrüne) wittert großes Potenzial in diesem Ansatz und hat für das Vorhaben 450.000 Euro aus Corona-Konjunkturprogrammen locker gemacht: „Mit diesen neuen Technologien können Wiesen oder Äcker doppelt genutzt werden“, betonte der Minister bei der heutigen Inbetriebnahme der 140-Kilowatt-Anlage. „Dann werden auf den Flächen nicht nur Getreide, Gemüse oder Futterpflanzen angebaut, sondern auch kostengünstiger grüner Strom zu produziert.“

Ein Traktor mäht einen Feldstreifen zwischen zwei Reihen senkrechter Solarkollektoren. Foto: Next2Sun

Agriphotovoltaik: Dresdner Ingenieure gehen unter die Bauern

HTW will im Feldversuch testen, wie gut welche Feldfrüchte unter zwiegesichtigen senkrechten Solarmodulen wachsen Dresden-Pillnitz, 6. Oktober 2022. Ingenieure der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden werden zu Bauern. Aber nicht wie zu DDR-Zeiten, um die Ernte durch Akademiker zu retten, sondern für einen Versuch, Energiewende und Ernte miteinander zu verheiraten. Ein Team um Prof. Karl Wild von der HTW-Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie plant dafür in Dresden-Pillnitz einen Feldversuch in „Agriphotovoltaik“: Sie wollen ausprobieren, welche Feldfrüchte wie gut unter Solaranlagen gedeihen.

Solarzellen aus Thalheim für die Solarmodulfabrik in Freiberg. Foto: Meyer Burger

Meyer Burger forciert Solarfabrik-Ausbau in Sachsen und USA

Schweizer wollen durch Kapitalerhöhung Viertelmilliarde Franken einsammeln Thun/Freiberg/Thalheim, 4. Oktober 2022. Angesichts der starken Nachfrage für seine Photovoltaik-Module will „Meyer Burger“ aus Thun nun über eine Kapitalerhöhung 250 Millionen Schweizer Franken (rund 255 Millionen Euro) einnehmen, um seine Produktion in Sachsen und den USA bis Ende 2024 auf rund drei Gigawatt auszubauen. Diesen forcierten Expansionsplan hat der schweizerische Solarfabrikausrüster heute angekündigt.

Organische Solarfolie von Heliatek Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronenfallen bremsen organische Solartechnik aus

TU Chemnitz sieht hohe Leistungsverluste vor allem durch Transportwiderstand Chemnitz/Dresden, 25. Juli 2022. Viele winzige Elektronenfallen sind wesentlich mitschuld daran, dass organische Solarzellen immer noch nicht den Wirkungsgrad klassischer Sonnenstromsammler aus Silizium erreicht haben – und dadurch ein Marktdurchbruch weiter auf sich warten lässt. Das haben Physiker der TU Chemnitz (TUC) in einer Studie gemeinsam mit Kollegen aus Bayern, der Schweiz, Großbritannien und den USA ermittelt. Demnach fangen diese Fallen viele langsame Elektronen ein, verhindern eine ausreichende Füllung des Solarzellen mit Ladungsträgern und sorgen letztlich für einen zu großen Transportwiderstand.

Ein Traktor mäht einen Feldstreifen zwischen zwei Reihen senkrechter Solarkollektoren. Foto: Next2Sun

Essen wächst künftig unterm Solarkraftwerk

HTW Dresden baut Testfeld für Agrar-Photovoltaik in Pillnitz auf Dresden, 11. Dezember 2021. Landwirtschaft soll künftig nicht nur Essen, sondern auch Sonnenstrom liefern. Um das auszutesten, werden Wissenschaftler und Bauern gemeinsam im Stadtteil Pillnitz eine Agrar-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV) bauen, unter der auch Feldfrüchte geerntet werden können. Das hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden angekündigt, die das Projekt „Agri-PV“ gemeinsam mit dem Unternehmen „Next2Sun“ aus dem saarländischen Merzig und der Gutsverwaltung Schönfelder Hochland in Sachsen realisieren will.

Prof. Yana Vaynzof. Foto: privat

Gesalzene Perowskit-Solarzellen mit mehr Stromausbeute

Forscherinnen aus Dresden und Pavia treiben invertierte Zellen bis auf 23,7 Prozent Wirkungsgrad hoch Dresden/Pavia, 3. Dezember 2021. Um die Ausbeute künftiger Photovoltaikanlagen zu verbessern, haben die italienische Uni Pavia und das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) den Wirkungsgrad von Perowskit-Solarzellen in invertierter Architektur durch die Beigabe organischer Salze von unter 23 auf nun 23,7 Prozent erhöht. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.

Ein Ari 458 mit Solarzellen am Aufbau. Foto: Ari Motors

Mehr Reichweite durch Solarmodule am Ari-Kleintransporter aus Sachsen

Unternehmen aus Borna stellt Prototypen auf Intersolar vor Borna/München/Prag, 6. Oktober 2021. Das sächsische Unternehmen „Ari Motors“ hat einen neuen Elektro-Kleintransporter vorgestellt, der seine Reichweite dank eingebauter Solarzellen um bis zu 48 Kilometer verlängern kann. Der Hersteller aus Borna hat den „ARI 458 Koffer“ – „Ari“ steht für die japanische „Ameise“ – laut eigenen Angaben nun als Prototypen fertiggestellt und will ihn auf Europas größter Solarmesse „Intersolar“ in München vorstellen.

Blick in die neue F8-Modul-Produktionslinie von Solarwatt. Foto: Solarwatt

Solarwatt eröffnet Fabrikanbau F8 in Dresden

Unternehmen will bis 2025 rund 100 Millionen Euro in Um- und Ausbau investieren Dresden/Schierling, 23. September 2021. „Solarwatt“ hat rund 35 Millionen Euro in drei neue Produktionsanlagen für Solartechnik und Akkus investiert und sie heute offiziell in Betrieb genommen. Das hat das Dresdner Energietechnik-Unternehmen mitgeteilt.

Perovskit-Kristalle in einer künstlerischen Darstellung. Visualisierung: Christiane Kunath (PM TUD, Cfaed)

Prognose: Billige Perowskit-Solarmodule sind bis 2024 marktreif

Dresdner Elektronikforscher sehen aber noch Probleme mit Stabilität und Bleigehalt Dresden, 4. August 2021. In den nächsten zwei bis drei Jahren könnten Perowskit-Solarmodule, die Sonnenlicht besonders billig und effizient in Strom umwandeln, marktreif sein. Das hat Professor Stefan Mannsfeld vom Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) der TU Dresden prognostiziert. Die Nachfrage sei jetzt schon groß: „Die Perowskite sind billig zu produzieren und arbeiten zudem effizient“, erklärte er. „Deshalb warten viele Investoren schon lange darauf, dass diese Technologie zur Marktreife kommt.“

Heliatek-Operativchef Michael Eberspächer zeigt eine Rolle organische Solarfolie, Foto: Heiko Weckbrodt

Heliatek Dresden verspricht erneut Massenproduktion organischer Solarfolie

Jetzt aber wirklich, sagen die Manager: Werk soll 2022 auf eine Million Quadratmeter kommen Dresden, 16. Juli 2021. Heliatek Dresden will bis Ende 2021 endlich die Massenproduktion von biegsamen organischen Solarfolien hochfahren, mit denen sich Fassaden und Dächer von Fabriken, Büro- und Wohnhäusern recht rasch in Energiesammler verwandeln lassen. Die Großserienproduktion hatte die TU-Ausgründung zwar schon seit Jahren mehrfach angekündigt. Doch nun habe das Unternehmen tatsächlich genügend Erfahrungen mit den neuen Großserien-Anlagen gesammelt, versicherte Heliatek-Operativchef Michael Eberspächer. „Wir sind jetzt ganz nah dran.“ 2022 will er die Fabrik an der Treidlerstraße auf eine Million Quadratmeter Solarfolie pro Jahr hochfahren.