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Meyer Burger startet Pilotverkauf seiner Solarziegel

Schweizer Solardachziegel mit Zellen aus Ostdeutschland. Foto: Meyer Burger

Schweizer Solardachziegel mit Zellen aus Ostdeutschland. Foto: Meyer Burger

Schweizer kommen zwar etwas spät, verweisen aber auf Wirkungsgrad und Qualität

Thurn/Bitterfeld-Wolfen, 4. Dezember 2022. Der Schweizer Konzern „Meyer Burger“ will ab 2023 seine neuen Solar-Dachziegel in Europa verkaufen und hat nun Pilot-Installationen in Deutschland gestartet: Die Dachdecker-Einkauf Süd eG vertreibe sie als erster Großhändler an Dachdecker in Deutschland, teilte das Unternehmen in Thurn mit. Die Zellen für die Dachziegel stammen aus der Thalheimer Meyer-Burger-Fabrik in Bitterfeld-Wolfen.

Tesla-Ziegel schon länger auf dem Markt

Die Schweizer sind nicht die ersten, die Solardachziegel verkaufen. In Deutschland gibt es bereits seit etwa zehn Jahren solche Ziegel. Und Tesla bietet solche stromliefernden Dächer ebenfalls bereits seit Jahren an, hatte allerdings anfangs neben Energie auch einige Kritik geerntet. „Meyer Burger“ will nun mit besonderer Qualität punkten und verweist auf einen Wirkungsgrad von 17 Prozent. Zwar erreichen moderne Solarpanele auch höhere Ausbeutegrade um die 20 Prozent. Aber die Schweizer sind überzeugt davon, dass sie bei Solar-Dachziegeln die Nase vorn haben. Zudem versprechen sie, dass ihre Dachziegel Hagel mit Korngrößen bis zu 55 Millimeter schadlos wegstecken.

Im Vergleich zu nachträglich installierten Solarmodulen auf einem klassischen Dach hat die Solardachziegel-Lösung einige Vorteile: Sie sieht in der Regel eleganter aus, vor allem aber kommen dadurch auch mehr Dächer mit begrenzter Tragfähigkeit überhaupt fürs Sonnenstromsammeln ins Frage.

Massenproduktion soll Auftragsfertiger übernehmen

Wenn sich die derzeitigen Pilot-Installationen bewähren, will Meyer-Burger einen europäischen Auftragsfertiger mit der Massenproduktion beauftragen und die Dachziegel dann ab der zweiten Jahreshälfte 2023 in großen Mengen verkaufen. Die Solarzellen dafür soll weiter Thalheim herstellen. Früher hatten die Schweizer nur Produktionsanlagen für Solaranlagen angeboten. Inzwischen bauen sie mit ihren Maschinen aber auch eigene Solarzellen und -module. Dafür hatten sie unter anderen die ehemalige Q-Cells-Fabrik in Thalheim sowie eine frühere Modulfabrik der ebenfalls pleite gegangenen „Solarworld“ im sächsischen Freiberg gekauft und aufgerüstet.

Autor: hw

Quelle: Meyer Burger

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt