Robotereinsatz hat sich weltweit verdoppelt
Frankfurt am Main, 5. Dezember 2022. Den alten Gemeinplatz, China erschleiche sich nur durch billige Arbeitskräfte einen Wettbewerbsvorteil, kann man wohl endgültig begraben: Das Reich der Mitte ist nun in die Spitzengruppe der Länder mit der höchsten Roboterdichte aufgestiegen und hat inzwischen auch die USA überholt. Das geht aus einem Bericht der internationalen Förderation für Robotik (IFR) aus Frankfurt am Main hervor.
Auf Platz 5 vorgestoßen
Demnach kommt die chinesische Industrie nun auf 322 Roboter auf 10.000 menschliche Beschäftigte. Damit rangiert China auf dem fünften Platz weltweit, informierte die IFR. Die fünf automatisiertesten Länder weltweit 2021 seien Südkorea, Singapur, Japan, Deutschland und China.
IFR-Präsidentin: Roboterdichte ist Schlüsselindikator für Industrie-Automatisierung
„Die Roboterdichte ist ein Schlüsselindikator dafür, wie sich die Automatisierung in der verarbeitenden Industrie weltweit entwickelt“, erklärte Förderations-Präsidentin Marina Bill. „Die durchschnittliche Roboterdichte ist global auf 141 Roboter pro 10.000 Beschäftigte gestiegen – das sind mehr als doppelt so viele Einheiten wie sechs Jahre zuvor. Das schnelle Wachstum in China spiegelt die hohen Investitionen des Landes wider, das Potenzial für weitere Automatisierung bleibt hoch.“
China importiert weiter massiv Roboter
China hat allerdings weiterhin Defizite in der eigenen Roboter-Produktion. Einen Großteil ihres Bedarfs deckt die chinesische Industrie weiter in Japan und Europa. Allerdings entwickelt das Reich der Mitte auch Schritt für Schritt eine eigene Roboterindustrie.
Chinesen setzen schon lange auf Automatisierung und Skalierung
Massiver Robotereinsatz, Automatisierung und die Kostenvorteile großer Fabriken, also Skalierungseffekte, hatten schon eine wichtige Rolle vor zehn Jahren gespielt, als die chinesische Solarindustrie gnadenlos die deutsche Photovoltaik-Produktion überholt hatte. Damals behaupteten die deutschen und amerikanischen Hersteller allerdings oft, sie wären nur wegen einer „Dumping-Politik“ der Chinesen ins Hintertreffen geraten.
Autor: hw
Quelle: IFR, Oiger-Archiv
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.