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Mehr „Lebenszeit“ für sparsame Solarzellen

Prof. Yana Vaynzof. Foto: privat

Prof. Yana Vaynzof. Foto: privat

Elektronikforscherin Yana Vaynzof übernimmt Chefposten an Dresdner Leibniz-Institut IFW

Dresden, 16. Januar 2023. Viele Wissenschaftler und Ingenieure sagen den sogenannten Perowskit-Solarzellen glänzende Perspektiven voraus: Anders als bei klassischen Sonnenenergie-Sammlern aus Silizium verbraucht ihre Produktion wenig Energie und Rohstoffe, auch versprechen sie im Labor eine hohe Lichtausbeute. Allerdings halten sie nicht lange und brauchen bisher auch das giftige Schwermetall Blei. Diese Nachteile auszubügeln hat sich unter anderem die israelische Elektronikforscherin Prof. Yana Vaynzof auf die Fahnen geschrieben, die zuletzt am Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) geforscht hat. Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden hat sie nun als Direktorin für das IFW-Teilinstitut für neuartige Elektronik-Technologien berufen.

Perwoskit-Solarzellen sind vielversprechend – müssen aber langlebiger und bleifrei werden

„Neuartige Solarzellen-Technologien sind ein vielversprechender Ansatz, um dem weltweit immer weiter steigenden Energiebedarf zu begegnen“, hat Yana Vaynzof ihre Ziele im IFW umrissen. „Jedoch stehen der industriellen Verwendung dieser Technologien noch viele Hindernisse im Wege. So sind die wichtigen Probleme hinsichtlich Langzeitstabilität, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit noch nicht gelöst worden.“ Dazu wolle sie nun ein neues Forschungsprogramm am IFW auflegen. Sie profiliert dafür das zuletzt vakante IFW-Teilinstitut für Integrative Nanowissenschaften um. Die 70 Beschäftigten dort beschäftigen sich vor allem mit Photonik, flexibler Elektronik und Nano-Robotik. Vynzof will dies nun durch den neuen Schwerpunkt „Photovoltaik“ ergänzen. Zugleich ist sie in Personalunion auch Professorin für neuartige Elektroniktechnologien an der TU Dresden und kann insofern für ihre Solarzellen-Forschung auch die Ressourcen ihres Lehrstuhls nutzen.

„Wir gewinnen eine herausragende Wissenschaftlerin“

IFW-Wissenschaftsdirektor Prof. Bernd Büchner verknüpft große Hoffnungen mit dem Neuzugang: „Mit Yana Vaynzof gewinnen wir eine wirklich herausragende Wissenschaftlerin, die unser Forschungsprogramm nicht nur unterstreicht, sondern auch neue richtungsweisende Impulse setzen wird“, ist er überzeugt.

Von Haifa über Princeton und Heidelberg nach Dresden

Yana Vaynzof hatte Elektrotechnik am „Technion“ im israelischen Haifa studiert und daran einen Master-Abschluss an der renommierten Princeton-Universität in den USA angeschlossen. 2011 promovierte sie in Physik an der britischen Uni Cambridge mit einer interdisziplinären Arbeit zu optischen und elektronischen Eigenschaften von Materialien und Bauelementen der organischen und hybriden organisch-anorganischen Elektronik. Nach Forschungen in Singapur und Heidelberg folgte sie im Oktober 2019 dem Ruf an das „Center for Advancing Electronics Dresden“ – und nun zu Leibniz Dresden. Dass sie mit ihrem Amtsantritt am IFW eines der fünf Teilinstitute umprofiliert, ist dort nichts ungewöhnlich: Wenn dort ein neuer Wissenschaftler in einem Teilinstitute das Ruder übernimmt, drückt er meist der ganzen Sektion einen neuen Stempel auf.

Autor: hw

Quellen: IFW Dresden, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt