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Mehr Reichweite durch Solarmodule am Ari-Kleintransporter aus Sachsen

Ein Ari 458 mit Solarzellen am Aufbau. Foto: Sono Motors

Ein Ari 458 mit Solarzellen am Aufbau. Foto: Sono Motors

Unternehmen aus Borna stellt Prototypen auf Intersolar vor

Borna/München/Prag, 6. Oktober 2021. Das sächsische Unternehmen „Ari Motors“ hat einen neuen Elektro-Kleintransporter vorgestellt, der seine Reichweite dank eingebauter Solarzellen um bis zu 48 Kilometer verlängern kann. Der Hersteller aus Borna hat den „ARI 458 Koffer“ – „Ari“ steht für die japanische „Ameise“ – laut eigenen Angaben nun als Prototypen fertiggestellt und will ihn auf Europas größter Solarmesse „Intersolar“ in München vorstellen.

20 bis 47 Kilometer mehr sind drin, verspricht der Entwickler

Die Solarmodule an der Ari-Verkleidung sollen genug Strom für 20 Kilometer Fahrt liefern, in sonnigen Monaten bis zu 48 Kilometer. Dabei handele es sich um Photovoltaik-Module aus ultradünnem, chemisch gehärtetem Frontglas, die bis zu 450 Watt Sonnenlicht in Strom für den Akku umwandeln, informierte Ari Motor. Sie bestehen aus für 54 Solarzellen und 90 Halbzellen.

Tomas Pilous (links) begutachtet mit seinen Kollegen ein Solarpaneel für die Ari-Transporter. Foto: Sono Motors

Tomas Pilous (links) begutachtet mit seinen Kollegen ein Solarpaneel für die Ari-Transporter. Foto: Sono Motors

Entstanden ist diese Lösung in einer Kooperation zwischen Sachsen, Bayern und Böhmen. Zusammengetan hatten sich dafür Ari Motor aus Borna, die Ari-Manufaktur aus Říčany bei Prag sowie „Sono Motors“ aus München, die auch an Autos und Lastern mit Solarmodulen arbeiten.

Je nach Akku kommen die Ari-Kleintransporter der Linie 458 normalerweise auf 120 bis 495 Kilometer Reichweite. Zum Einsatz kommen sie beispielsweise als Kühltransporter, für die Grünflächenpflege, in Werkhallen oder als Backwaren-Lieferant.

Ari ist ein noch junges Unternehmen

Die Autoenthusiasten Daniel Jacob, Thomas Kuwatsch und Pavel Pilous hatten 2017 das Unternehmen „VXT Deutschland“ gegründet, das seit 2019 unter der Marke „Ari Motors“ Elektro-Kleintransporter mit verschiedenen Aufbauten entwickelt. Angesiedelt ist Ari in Borna. Die elektrische Basisplattform für die Transporter stammt aus China, sie wird von Jiayuan EV aus Nanjing geliefert. Den Umbau für den europäischen Markt und die Montage der Aufbauten übernimmt eine Ari-Manufaktur im böhmischen Říčany.

Vor Ari haben schon mehrere Unternehmen mit Solartechnik ab Autos und Nutzfahrzeugen experimentiert, um deren Reichweite zu vergrößern. Bisher war diesen Konzepten jedoch kein großer Markterfolg beschieden.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Ari Motor, North Data, Wikipedia, Sono Motor

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt