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Sachsen und Inder kooperieren

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (l.), IITM-Direktor Prof. V. Kamakoti und TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger besprechen in Indien ihre Kooperationsvorhaben. Foto: SMWK

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (l.), IITM-Direktor Prof. V. Kamakoti und TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger besprechen in Indien ihre Kooperationsvorhaben. Foto: SMWK

Freistaat spinnt in Tamil Nadu sein Netz für Fachkräfte-Akquise und Forschung weiter

Dresden/Tamil Nadu, 28. November 2023. Sachsen und der indische Bundesstaat Tamil Nadu wollen in der Forschung, akademischen Ausbildung und Fachkräfte-Vermittlung enger zusammenarbeiten. Das haben der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) und die Dresdner Uni-Rektorin Prof. Ursula Staudinger mit indischen Politikern und Akademikern in Tamil Nadu vereinbart, wie das Ministerium und die Uni heute mitgeteilt haben.

Kooperation in Mikroelektronik und Materialwissenschaften

Demnach wollen beide Seiten in der Mikroelektronik, in den Materialwissenschaften, in der Biomedizin, in den Computerwissenschaften, bei der Begabtenförderung und in gemeinsamen wissenschaftlichen Projekten kooperieren. Dafür sind gemeinsame Forschungen der TU Dresden und des „Indian Institute of Technology Madras“ geplant. Zudem wollen die Dresdner Uni und deren Tochter „Tudag“ einen „Onboarding-Campus“ einrichten, um junge Inder und Inderinnen auf ein Studium in Sachsen vorbereiten – und letztlich Fachkräfte in den Freistaat locken.

„Onboarding-Campus“ soll junge Inder auf Studium in Sachsen vorbereiten

„Die Region Tamil Nadu ist für die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie für Sachsen der ideale Partner“, ist Minister Gemkow überzeugt. Von der Kooperation könnten beide Seiten profitieren. „Mit der TU Dresden als starker Partnerin können wir vor Ort optimale Bedingungen schaffen, um indische Studierende auf ein Studium in Dresden vorzubereiten und darüber hinaus die direkte Verbindung zu den Technologieführern in der europäischen IT- und Halbleiterindustrie herstellen.“

Auch Büros in Taiwan und Usbekistan sind Teil der sächsischen Fachkräfte-Strategie

Zuvor hatte das sächsische Wissenschaftsministerium bereits ähnliche Kooperationen zwischen sächsischen Unis und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen in Taiwan und Usbekistan eingefädelt. Dies soll einerseits die TSMC-Ansiedlung in Dresden unterstützen, ist anderseits aber auch Teil der sächsischen Fachkräfte-Strategie, laut der Sachsen in ausgewählten Regionen besonders zielgerichtet um Talente werben will. Dazu gehören eben Usbekistan, Südamerika, Vietnam, Indien und neuerdings eben – wenn auch hier bidirektionaler angelegt – auch Taiwan. Vorgesehen ist, in den ausgesuchten Ländern auch Verbindungsbüros einzurichten, die durch die TU Dresden, die Bergakademie Freiberg und andere sächsische Unis betrieben werden sollen.

Zwischen Sachsen und Indien gibt es bereits einige Berührungspunkte: Die Inder wollen eine eigene Mikroelektronik-Industrie aufbauen. Dabei könnten sie sicher Hilfe aus dem Freistaat brauchen. Anderseits gibt es bereits Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen in Delhi und Madras.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: SMWK, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt